So, 09:47 Uhr
24.07.2016
UMfrage
Zinsen sind zu niedrig
Erst im Juni hat die Europäische Zentralbank (EZB) entschieden, den Leitzins auf seinem Rekordtief von 0,0 Prozent zu belassen und damit auch den Mitgliedsstaaten weiterhin die niedrigen Zinssätze zu ermöglichen. Die Entscheidung war umstritten, befindet sich der Leitzins seit der Eurokrise 2012 doch stetig im Sinkflug, so dass Ökonomen und Banken auf die drohende Gefahr einer Inflation und negative Auswirkungen für Sparer und Anleger hinwiesen...
Auch nach Meinung der Deutschen Verbraucher ist der Zinssatz in Deutschland zu niedrig. Das gaben knapp die Hälfte (49%) der Befragten einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos an. Ein Viertel der Befragten (23%) empfindet die Zinsen generell als zu hoch, einer von zehn (13%) denkt sie wären genau richtig und ebenfalls einer von zehn (14%) gab an, es nicht zu wissen.
Durch die niedrigen Zinsen hätten Deutschlands Sparer Nachteile, befürchten zwei Drittel (67%) der deutschen Verbraucher laut der Ipsos Studie. Der Aussage, dass hohe Zinsen schlecht für die Wirtschaft seien, stimmt ein Drittel (32%) der Deutschen zu. Vier von zehn (42%) Befragten würden das nicht sagen, 27 Prozent konnten dazu keine Einschätzung geben.
In den nächsten 12 Monaten erwarten die Deutschen keine große Veränderung in der Zinsgestaltung. Vier von zehn Befragte (44%) gaben an, die Zinsen würden in den nächsten zwölf Monaten nach ihrer Einschätzung gleichbleiben. Mit einem Anstieg rechnet ein Viertel (27%), dass die Zinsen weiter fallen glaubt einer von zehn (15%).
In Zeiten von Niedrigzinsen werden auch die Kredite günstig. Nichtsdestotrotz gaben sechs von zehn (60%) deutschen Verbrauchern an, die in Deutschland herrschenden Zinssätze hätten ihnen keine persönlichen Vorteile gebracht. Nur einer von zehn (16%) Befragten hat in den letzten Jahren die niedrigen Zinsen ausgenutzt und Vorteile daraus gezogen. Ein Viertel (25%) konnte diese Frage nicht einschätzen.
Dr. Robert Grimm, Associate Director Ipsos Public Affairs, schätzt ein: Die Niedrigzinspolitik der EZB hat ohne Zweifel eine starke Auswirkung auf die deutsche Gesellschaft. Sie hat das Sparverhalten der Deutschen nachhaltig verändert. Zudem wird sie mit dafür verantwortlich gemacht, dass die Preise von Immobilen für viele zwar erschwinglicher, aber gerade in den Ballungsgebieten in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind. Letzteres ist auch Grund für Spannungen im Wohnungsmarkt und führt zu neuen sozialen Konflikten. Die Verärgerung deutscher Sparer trägt wohl auch zu dem wachsenden Zuspruch der euroskeptischen Alternative für Deutschland bei.
Diese Ergebnisse stammen aus einer Ipsos Global@dvisor Studie, die zwischen dem 20. Mai und 3. Juni 2016 durchgeführt wurde. Für die Studie wurde eine internationale Stichprobe von 17.026 Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren in den USA und Kanada und zwischen 16 und 64 Jahren in allen anderen Ländern befragt. Insgesamt wurde die Studie in 24 Ländern durchgeführt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malta, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Schweden, Südafrika, Südkorea, Spanien, Türkei, Ungarn, USA. Pro Land wurden ca. 1000 Personen über das Ipsos Online Panel befragt, mit der Ausnahme von Argentinien, Belgien, Indien, Malta, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Schweden, Südafrika, Südkorea, Türkei und Ungarn, wo jeweils ca. 500 Personen befragt wurden. Die Daten wurden anhand der jeweils aktuellsten Zensusdaten nach demographischen Merkmalen gewichtet, um eine Annäherung an die Grundgesamtheit zu gewährleisten.
Autor: nnzAuch nach Meinung der Deutschen Verbraucher ist der Zinssatz in Deutschland zu niedrig. Das gaben knapp die Hälfte (49%) der Befragten einer Studie des Marktforschungsinstituts Ipsos an. Ein Viertel der Befragten (23%) empfindet die Zinsen generell als zu hoch, einer von zehn (13%) denkt sie wären genau richtig und ebenfalls einer von zehn (14%) gab an, es nicht zu wissen.
Durch die niedrigen Zinsen hätten Deutschlands Sparer Nachteile, befürchten zwei Drittel (67%) der deutschen Verbraucher laut der Ipsos Studie. Der Aussage, dass hohe Zinsen schlecht für die Wirtschaft seien, stimmt ein Drittel (32%) der Deutschen zu. Vier von zehn (42%) Befragten würden das nicht sagen, 27 Prozent konnten dazu keine Einschätzung geben.
In den nächsten 12 Monaten erwarten die Deutschen keine große Veränderung in der Zinsgestaltung. Vier von zehn Befragte (44%) gaben an, die Zinsen würden in den nächsten zwölf Monaten nach ihrer Einschätzung gleichbleiben. Mit einem Anstieg rechnet ein Viertel (27%), dass die Zinsen weiter fallen glaubt einer von zehn (15%).
In Zeiten von Niedrigzinsen werden auch die Kredite günstig. Nichtsdestotrotz gaben sechs von zehn (60%) deutschen Verbrauchern an, die in Deutschland herrschenden Zinssätze hätten ihnen keine persönlichen Vorteile gebracht. Nur einer von zehn (16%) Befragten hat in den letzten Jahren die niedrigen Zinsen ausgenutzt und Vorteile daraus gezogen. Ein Viertel (25%) konnte diese Frage nicht einschätzen.
Dr. Robert Grimm, Associate Director Ipsos Public Affairs, schätzt ein: Die Niedrigzinspolitik der EZB hat ohne Zweifel eine starke Auswirkung auf die deutsche Gesellschaft. Sie hat das Sparverhalten der Deutschen nachhaltig verändert. Zudem wird sie mit dafür verantwortlich gemacht, dass die Preise von Immobilen für viele zwar erschwinglicher, aber gerade in den Ballungsgebieten in den vergangenen Jahren stark angestiegen sind. Letzteres ist auch Grund für Spannungen im Wohnungsmarkt und führt zu neuen sozialen Konflikten. Die Verärgerung deutscher Sparer trägt wohl auch zu dem wachsenden Zuspruch der euroskeptischen Alternative für Deutschland bei.
Diese Ergebnisse stammen aus einer Ipsos Global@dvisor Studie, die zwischen dem 20. Mai und 3. Juni 2016 durchgeführt wurde. Für die Studie wurde eine internationale Stichprobe von 17.026 Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren in den USA und Kanada und zwischen 16 und 64 Jahren in allen anderen Ländern befragt. Insgesamt wurde die Studie in 24 Ländern durchgeführt: Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, Kanada, Kolumbien, Malta, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Schweden, Südafrika, Südkorea, Spanien, Türkei, Ungarn, USA. Pro Land wurden ca. 1000 Personen über das Ipsos Online Panel befragt, mit der Ausnahme von Argentinien, Belgien, Indien, Malta, Mexiko, Peru, Polen, Russland, Schweden, Südafrika, Südkorea, Türkei und Ungarn, wo jeweils ca. 500 Personen befragt wurden. Die Daten wurden anhand der jeweils aktuellsten Zensusdaten nach demographischen Merkmalen gewichtet, um eine Annäherung an die Grundgesamtheit zu gewährleisten.
Kommentare
Real Human
25.07.2016, 11.06 Uhr
Wer CDU oder SPD wählt, …
… und kein Millionär ist (oder wenigstens eine Millionenerbschaft in Aussicht hat), der trifft so fast immer eine Wahlentscheidung gegen seine persönlichen Interessen. Ich zäume hier mal das Pferd von vorn auf, indem ich die eigentlichen Ursachen des konkreten Übels benenne.
Die Grundidee, die hinter dem Niedrig- bis Negativzinswahns der EZB steht, ist der Wille auch noch den letzten Cent in die Kassen der Finanzkapitalisten zu spülen, um damit den stockenden Wirtschaftskreislauf vermeintlich wieder in Schwung zu bringen. Manche sprechen schon von der Gefahr einer Immobilienblase. Wachstum, Wachstum über alles! Das Ganze hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Lebenswandel eines Drogensüchtigen der sein Elend mit immer noch mehr Alkohol etc. bekämpft.
Dieses System soll niemals angezweifelt werden. Kritische Beiträge in den Medien werden auf einen möglichst späten Tageszeitpunkt verdrängt. Zur besten Sendezeit laufen Soma-Sendungen zur mentalen Regeneration der roboterähnlichen Massengesellschaft. (Die Batterien müssen ja wieder aufgeladen werden.)
Diese roboterähnlichen Massenmenschen, die ihre Lebensweise höchstens mal in psychischen Ausnahmesituationen hinterfragen, sind dann natürlich die beliebtesten Wähler der Immer-weiter-so-Parteien. Selbst wenn diese Massenmenschen irgendwann Negativzinsen an den Pseudodienstleister Bank zahlen müssten, kommen diese Zombies nicht auf den Trichter, ihr Kreuzchen 2017 mal bei einer anderen Partei zu machen. Weil Otto und Lieschen Herdenmensch nicht ABSTRAKT denken können, sucht man vielmehr nach KONKRETEN Schwarzen Schafen und wird auch schnell fündig bei dunklem Fell und dunkler Haut.
Und wenn sie bis 2017 nicht gestorben sind, dann geht es auch nach den nächsten Wahlen so weiter.
Amen!
Die Grundidee, die hinter dem Niedrig- bis Negativzinswahns der EZB steht, ist der Wille auch noch den letzten Cent in die Kassen der Finanzkapitalisten zu spülen, um damit den stockenden Wirtschaftskreislauf vermeintlich wieder in Schwung zu bringen. Manche sprechen schon von der Gefahr einer Immobilienblase. Wachstum, Wachstum über alles! Das Ganze hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Lebenswandel eines Drogensüchtigen der sein Elend mit immer noch mehr Alkohol etc. bekämpft.
Dieses System soll niemals angezweifelt werden. Kritische Beiträge in den Medien werden auf einen möglichst späten Tageszeitpunkt verdrängt. Zur besten Sendezeit laufen Soma-Sendungen zur mentalen Regeneration der roboterähnlichen Massengesellschaft. (Die Batterien müssen ja wieder aufgeladen werden.)
Diese roboterähnlichen Massenmenschen, die ihre Lebensweise höchstens mal in psychischen Ausnahmesituationen hinterfragen, sind dann natürlich die beliebtesten Wähler der Immer-weiter-so-Parteien. Selbst wenn diese Massenmenschen irgendwann Negativzinsen an den Pseudodienstleister Bank zahlen müssten, kommen diese Zombies nicht auf den Trichter, ihr Kreuzchen 2017 mal bei einer anderen Partei zu machen. Weil Otto und Lieschen Herdenmensch nicht ABSTRAKT denken können, sucht man vielmehr nach KONKRETEN Schwarzen Schafen und wird auch schnell fündig bei dunklem Fell und dunkler Haut.
Und wenn sie bis 2017 nicht gestorben sind, dann geht es auch nach den nächsten Wahlen so weiter.
Amen!
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Herr Taft
25.07.2016, 11.37 Uhr
geballte Fachkompetenz i.V.m. ....
......einer ungesunden Portion Verschwörungstheorie, lieber JörgB. Die niedrigen Zinsen und die Anleihe-Käufe der EZB sollen die Wirtschaft in Italien, Griechenland Spanien und Portugal fördern, die dortigen Banken und Unternehmen stützen und die Investitionstätigkeit anregen. Ziel ist neben der Wirtschaftsförderung die Bekämpfung der in diesen Ländern immer noch hohen Arbeitslosigkeit. Das geht am Ende nur über Wirtschaftsförderung, da die Wirtschaft neunmal die Arbeitsplätze schafft. In den genannten Ländern funktioniert das auch. In Deutschland leiden hingegen die Banken, aufgrund des kleinteiligen Bankensystems und der damit verbundenen Konkurrenzsituation. Deutschland braucht diese Art der Förderung nicht, Sie wirkt eher kontraproduktiv. Allerdings helfen die niedrigen Zinsen und die brummende Wirtschaft, das Staatsdefizit zu verringern und die Zinslast zu senken. Die einzigen Leidtragenden in D sind, Banken, Versicherer, Pension- und Rentenkassen - und damit in Teilen Pension- und Rentenanwärter. Im Übrigen können Sie wählen, wen Sie wollen - Selbst, wenn Sie die DM wieder einführen würden, die Zinsen bleiben unten. Im Falle einer DM-Einführung, würden Sie Nachfragegetrieben eher noch weiter sinken. Danke für Ihren tiefgründigen Beitrag, der doch nichts als afd-Werbung sein soll. Die in meinen Augen absolut ungeeignetste Partei um an der Situation in Deutschland irgendetwas zu verbessern.
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Frank1966
25.07.2016, 14.14 Uhr
@Glückskeks
Hochgradiger Schwachsinn in Reinkultur was Sie als Verschwörungstheorie definieren. Sofort ist sie wieder da, die Keule und schlägt auf alles, was zum wachwerden aufruft. AfD - Werbung sagen Sie! Und Ihr Beitrag - CDUSPDLINKEGRÜNE weiter in die falsche Richtung.
Allen Ernstes erklären Sie, das die Anleihe-Käufe der EZB die Wirtschaft in besagten Ländern ankurbeln. Ich musste herzhaft lachen. Italien gerade wieder in aller Munde, aber nicht die Wirtschaft, nein die Banken haben ein Finanzierungsbedarf. Griechenland, die wievielte Rate hat dieses Land erst kürzlich bekommen. Wachen Sie auf und informieren Sie sich besser und schwatzen diesen Volkszertretern nicht alles nach, sondern machen Sie sich ein ehrliches Bild, vom kranken Europa. Schauen Sie doch einfach, wohin und diese Politik geführt hat.
Joerg B. hat Recht, aber die Reaktion der Gutmenschen ist hinlänglich bekannt.
Allen Ernstes erklären Sie, das die Anleihe-Käufe der EZB die Wirtschaft in besagten Ländern ankurbeln. Ich musste herzhaft lachen. Italien gerade wieder in aller Munde, aber nicht die Wirtschaft, nein die Banken haben ein Finanzierungsbedarf. Griechenland, die wievielte Rate hat dieses Land erst kürzlich bekommen. Wachen Sie auf und informieren Sie sich besser und schwatzen diesen Volkszertretern nicht alles nach, sondern machen Sie sich ein ehrliches Bild, vom kranken Europa. Schauen Sie doch einfach, wohin und diese Politik geführt hat.
Joerg B. hat Recht, aber die Reaktion der Gutmenschen ist hinlänglich bekannt.
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Real Human
25.07.2016, 15.30 Uhr
@ "Glückskeks"
geballte Fachkompetenz [‚in Verbindung mit‘ (soll Ihre Abkürzung wohl bedeuten)] einer ungesunden Portion Verschwörungstheorie, ...
Nein, ich habe keine Volkswirtschaftslehre studiert. Ich habe aber trotzdem vor, 2017 Wählen zu gehen. Weil ich von Ihnen eine niveauvolle Antwort erhalten habe, will ich meine Verschwörungstheorie hier begründen:
Verschwörungstheorien sollten von Verschwörungsmythen unterschieden werden. Letztere dienen fast immer nur politischer und/oder religiöser irreführender Propaganda. Verschwörungs-theorien können auch als Propagandainstrumente verwendet werden; sie können sich aber im Nachhinein auch mal als teilweise oder weitestgehend richtig erweisen. (Ein fast klassisches Beispiel dafür ist die dramatische Ignoranz von Stalin gegenüber Richard Sorge, Siehe z.B.: http://www.spiegel.de/einestages/top-spion-sorge-a-947230.html !)
Deshalb sollte man seine Meinung ruhig und ganz gelassen mal so bezeichnen lassen, dann aber möglichst seriöse Argumente dafür auffahren. Und wenn ich mich irre – dann habe ich eben dazugelernt!
Mario Draghi ist ein VWL-Experte, dem ich sicher nicht das Wasser reichen kann. Das bedeutet aber nicht, dass er auch für mich und andere Otto-Normalverbraucher nur Gutes beabsichtigt. Ob ich für meine paar Kröten einen Zinssatz erhalte, der wenigstens die Inflation ausgleicht, interessiert ihn offensichtlich nicht. Er hat ziemlich sicher Größeres im Sinn.
Ich glaube, ich kann Ihre Argumentation durchaus nachvollziehen. Nur wie weit will die EZB die Leitzinsen noch senken? Das kapitalertragsgestützte Riester-System ist praktisch schon zusammengebrochen. Soll jetzt jeder einfache Bürger zum Aktien- oder Immobilienspekulanten werden, wenn er sein meist sauer Erspartes nicht peu à peu verlieren will. (Ich schreibe hier vom unteren Mittelstand und nicht mal von denen, die sowieso von der Hand in den Mund leben müssen!)
Und was passiert z.B. in der südeuropäischen Tourismusbranche? Wenn es dort wieder aufwärts geht, dann höchstens, weil in der Türkei demnächst das Chaos ausbrechen könnte!
Ich habe eher den Eindruck, dass Herr Draghi meint, er würde halbwegs geschickt auf einer großen Strandwelle surfen, dass er aber den bevorstehenden Tsunami einfach ignoriert. Wer soll sich denn nach all dem – in Südeuropa noch gar nicht eingetretenen(!) – Wirtschaftswachstum die vielen neuen Konsumgüter und Dienstleistungen leisten, wenn die Löhne nicht entsprechend steigen und die Rentner ihr Erspartes verlieren? Wenn am Ende nichts mehr da ist, bleibt wohl nur noch Urban Gardening übrig und die Gemüseverkäufer gehen dann selbst zur Subsistenzwirtschaft über??
Herr Draghi hat dann wohl längst den Wirtschaftsnobelpreis und lebt dann auf einer Insel in einer noch mal extra gut bewachten Gated Community? Schöne Dystopie!
Hilfreich könnte es vielleicht sein, wenn man weltweit für eine wirkliche innerbetriebliche Demokratisierung eintreten und Arbeit-nehmer-rechte eher aus- als abbauen würde. (Wer das nach der Schröder-Agenda von der SPD erwarten sollte, hat eher den Klammerbeutel verdient.) Dabei habe ich die Herausforderungen durch die legendäre Industrie 4.0 noch gar nicht benannt. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist leider so blauäugig wie Gerechtigkeit auf einem Hühnerhof – zumindest im Denkhorizont des Deutschen Philisters.
Es gäbe Alternativen auch für Deutschland aber wohl eher nicht in den Reihen der AfD!
Die Verteilungs- und Gerechtigkeitskrise spielt sich aber längst nicht mehr nur in unserem klitzekleinen Deutschland ab. Die Folgen der Ignoranz der weltweiten Geldeliten gegenüber den Problemen der Welt bekommen wir jetzt Schlag auf Schlag zu spüren. Und es wird immer schlimmer. Siehe dazu z.B. http://www.heise.de/tp/artikel/48/48918/1.html und auch die zahlreichen Kommentare!
Nein, ich habe keine Volkswirtschaftslehre studiert. Ich habe aber trotzdem vor, 2017 Wählen zu gehen. Weil ich von Ihnen eine niveauvolle Antwort erhalten habe, will ich meine Verschwörungstheorie hier begründen:
Verschwörungstheorien sollten von Verschwörungsmythen unterschieden werden. Letztere dienen fast immer nur politischer und/oder religiöser irreführender Propaganda. Verschwörungs-theorien können auch als Propagandainstrumente verwendet werden; sie können sich aber im Nachhinein auch mal als teilweise oder weitestgehend richtig erweisen. (Ein fast klassisches Beispiel dafür ist die dramatische Ignoranz von Stalin gegenüber Richard Sorge, Siehe z.B.: http://www.spiegel.de/einestages/top-spion-sorge-a-947230.html !)
Deshalb sollte man seine Meinung ruhig und ganz gelassen mal so bezeichnen lassen, dann aber möglichst seriöse Argumente dafür auffahren. Und wenn ich mich irre – dann habe ich eben dazugelernt!
Mario Draghi ist ein VWL-Experte, dem ich sicher nicht das Wasser reichen kann. Das bedeutet aber nicht, dass er auch für mich und andere Otto-Normalverbraucher nur Gutes beabsichtigt. Ob ich für meine paar Kröten einen Zinssatz erhalte, der wenigstens die Inflation ausgleicht, interessiert ihn offensichtlich nicht. Er hat ziemlich sicher Größeres im Sinn.
Ich glaube, ich kann Ihre Argumentation durchaus nachvollziehen. Nur wie weit will die EZB die Leitzinsen noch senken? Das kapitalertragsgestützte Riester-System ist praktisch schon zusammengebrochen. Soll jetzt jeder einfache Bürger zum Aktien- oder Immobilienspekulanten werden, wenn er sein meist sauer Erspartes nicht peu à peu verlieren will. (Ich schreibe hier vom unteren Mittelstand und nicht mal von denen, die sowieso von der Hand in den Mund leben müssen!)
Und was passiert z.B. in der südeuropäischen Tourismusbranche? Wenn es dort wieder aufwärts geht, dann höchstens, weil in der Türkei demnächst das Chaos ausbrechen könnte!
Ich habe eher den Eindruck, dass Herr Draghi meint, er würde halbwegs geschickt auf einer großen Strandwelle surfen, dass er aber den bevorstehenden Tsunami einfach ignoriert. Wer soll sich denn nach all dem – in Südeuropa noch gar nicht eingetretenen(!) – Wirtschaftswachstum die vielen neuen Konsumgüter und Dienstleistungen leisten, wenn die Löhne nicht entsprechend steigen und die Rentner ihr Erspartes verlieren? Wenn am Ende nichts mehr da ist, bleibt wohl nur noch Urban Gardening übrig und die Gemüseverkäufer gehen dann selbst zur Subsistenzwirtschaft über??
Herr Draghi hat dann wohl längst den Wirtschaftsnobelpreis und lebt dann auf einer Insel in einer noch mal extra gut bewachten Gated Community? Schöne Dystopie!
Hilfreich könnte es vielleicht sein, wenn man weltweit für eine wirkliche innerbetriebliche Demokratisierung eintreten und Arbeit-nehmer-rechte eher aus- als abbauen würde. (Wer das nach der Schröder-Agenda von der SPD erwarten sollte, hat eher den Klammerbeutel verdient.) Dabei habe ich die Herausforderungen durch die legendäre Industrie 4.0 noch gar nicht benannt. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist leider so blauäugig wie Gerechtigkeit auf einem Hühnerhof – zumindest im Denkhorizont des Deutschen Philisters.
Es gäbe Alternativen auch für Deutschland aber wohl eher nicht in den Reihen der AfD!
Die Verteilungs- und Gerechtigkeitskrise spielt sich aber längst nicht mehr nur in unserem klitzekleinen Deutschland ab. Die Folgen der Ignoranz der weltweiten Geldeliten gegenüber den Problemen der Welt bekommen wir jetzt Schlag auf Schlag zu spüren. Und es wird immer schlimmer. Siehe dazu z.B. http://www.heise.de/tp/artikel/48/48918/1.html und auch die zahlreichen Kommentare!
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tannhäuser
25.07.2016, 16.50 Uhr
@ Glückskeks
Mal abseits der hie stattfindenden Scharmützel bezüglich Banken.
Ich frage das jetzt ohne Hintergedanken, weil ich auch nicht sicher bin, ob ich die AfD wählen würde. Die haben hier oben kein Wahlkreisbüro, was allerdings auch bedeutet, dass Sie keinen Karrieristen wie einen Herrn Blümel von den Linken sitzen haben, der Ihnen beim Bürgergespräch frech grinsend ins Gesicht lügt.
Wie heisst es so schön: Welche Partei würden Sie zum jetzigen Zeitpunkt wählen?
Ich denke, die Furcht vor islamistischen Anschlägen (die, wie jetzt wissen, nicht wirrer Wutbürger-Nazi-Ideologie entspringt), also innere Sicherheit, wird andere relevante Themen wie Aussen-, Sozial-, Finanz- oder Wirtschaftspolitik überdecken.
Wem vertrauen Sie noch, Ihre Interessen zu vertreten?
Ich frage das jetzt ohne Hintergedanken, weil ich auch nicht sicher bin, ob ich die AfD wählen würde. Die haben hier oben kein Wahlkreisbüro, was allerdings auch bedeutet, dass Sie keinen Karrieristen wie einen Herrn Blümel von den Linken sitzen haben, der Ihnen beim Bürgergespräch frech grinsend ins Gesicht lügt.
Wie heisst es so schön: Welche Partei würden Sie zum jetzigen Zeitpunkt wählen?
Ich denke, die Furcht vor islamistischen Anschlägen (die, wie jetzt wissen, nicht wirrer Wutbürger-Nazi-Ideologie entspringt), also innere Sicherheit, wird andere relevante Themen wie Aussen-, Sozial-, Finanz- oder Wirtschaftspolitik überdecken.
Wem vertrauen Sie noch, Ihre Interessen zu vertreten?
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