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Mi, 14:04 Uhr
01.03.2017
nnz-Interview zur Bundestagswahl

Konservative Entschleunigung

Manfred Grund ist im politischen Betrieb der Hauptstadt zu Hause. Seit 1994 sitzt er für die CDU im Bundestag und ist parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. Mit der nnz hat er über den Zustand der Gesellschaft, außenpolitische Gratwanderungen und weiße Flecken in der Wahrnehmung seiner Partei geredet...

Manfred Grund vor seinem Büro in Heiligenstadt (Foto: Angelo Glashagel) Manfred Grund vor seinem Büro in Heiligenstadt (Foto: Angelo Glashagel)

nnz: Herr Grund, die SPD erlebt mit Martin Schulz gerade neue Höhenflüge, von rechts macht die AfD Druck, Linke und Grüne wollen auch gerne in Berlin regieren – es dürfte kein leichtes Wahljahr für die CDU werden.

Manfred Grund: Ich vermute, dass es für mich von den vielen Wahlkämpfen, die ich gemacht habe, der schwierigste wird, da wir tatsächlich von zwei Seiten unter Druck stehen. Die Mitte insgesamt ist in Deutschland stark unter Druck. Als CDU haben wir eine offene Flanke und das ist die Aufnahme von weit über einer Million Flüchtlingen im Jahr 2015 und auch der Flüchtlingszuzug in 2016. Das sind alles Dinge, welche die deutsche Wirtschaft und die deutsche Gesellschaft insgesamt nicht so einfach verkraften und das bringt uns als CDU und auch Angela Merkel in eine schwierige Position.

nnz: Was ist denn aus „Wir schaffen das geworden?“ Verkraften wir „das“ oder nicht?

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Grund: Ich glaube nicht, dass wir materiell überfordert sind. Wobei, jedes Jahr über 20 Milliarden Euro für Integration ist eine Leistung, die außer uns keine Volkswirtschaft stemmt. Das ist Geld, welches sich einige auch anderswo vorstellen können. Das eigentliche Problem ist aber die Stabilität unserer Gesellschaft. Mit der Migration sind wir von zwei Seiten unter Druck geraten und es haben sich zwei Lager gebildet, die miteinander auch nicht mehr ins Gespräch kommen. Die eine Seite steht für „Grenzenloses Willkommen“, die andere Seite ist die „Das Boot ist voll“-Mentalität, welche nur kulturfremden Zuzug ohne Nutzen sieht. Mit Blick auf unsere gesamtgesellschaftliche Stabilität macht mir das zu schaffen.

nnz: Wo sehen Sie denn die CDU zwischen diesen Lagern? In der Mitte?

Grund: Ich hoffe, dass wir die Mitte noch abbilden. Viele, die aus der CDU rausgegangen sind, stellen das in Frage. Der Mittelweg wäre, die Situation wieder auf die Gesetzeslage zurückzuführen. Und die ist ziemlich eindeutig: wer politisch verfolgt ist, erhält Asyl. Dazu gehören auch Kriegsflüchtlinge. Wer an den Schengen-Außengrenzen ankommt oder auch an unserer nationalen Grenze und keine Voraussetzungen zur Aufnahme mitbringt, der ist abzuweisen.

nnz: Gesetzliche Grundlage ist unter anderem die Dublin III-Verordnung, die dazu geführt hat, dass vor allem die europäische Peripherie die Last des Flüchtlingsbewegung zu tragen hatte. Länder wie Italien und Griechenland, die ohnehin die Sorgenkinder des Kontinents sind. Wie will man die Gratwanderung zwischen der Stabilität des direkten Umfelds und der innerdeutschen Gesellschaft schaffen?

Grund: Eine Voraussetzung dafür ist, dass wir in der Lage sind, die Außengrenzen effektiv so zu schützen, um nicht von allen überrannt zu werden, die sich ein besseres Leben wünschen. Dies war offensichtlich nicht gegeben. Viele, die kamen, waren nicht politisch Verfolgte und rund 80% der Zuwanderung nach Europa aus 2015 sind in Deutschland gelandet. Also stimmt hier etwas nicht. Da kommen wir dann auch in eine gesellschaftliche Überforderung hinein. Weitere Maßnahmen sind Rückführungen und Aufnahmelager, damit die Leute gar nicht erst auf die Nussschalen gezwungen werden und dann vor dem Ertrinken gerettet werden müssen. Verhandlungen dazu laufen zur Zeit mit Libyen, obwohl es hier im Moment keine staatliche Ordnung gibt. Das ist ein großes Problem.

nnz: Begibt man sich da nicht in ungewisse Abhängigkeiten? Hat man mit solchen Deals nicht zum Beispiel einem Herrn Erdogan einen enormen Hebel in die Hand gegeben?

Grund: Den Hebel haben wir ihm nicht in die Hand gegeben, den hatte er schon: In der Türkei sind rund drei Millionen Flüchtlinge, gut 30% davon tatsächlich in Flüchtlingslagern. Der Rest ist in der türkischen Gesellschaft abgetaucht. Wenn Erdogan die Versorgung der Syrer in den Flüchtlingslagern einstellt, laufen die los. Und zwar zu uns!

nnz: Sie hatten Libyen angesprochen. Deutsche Diplomaten hatten vor kurzem die Zustände in den Flüchtlingslagern im Land mit drastischen Worten beschrieben und von schweren Menschenrechtsverletzungen berichtet. In Afghanistan hat die Zahl der getöteten Menschen im vergangenen Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Wie vertragen sich politische Entscheidungen angesichts dieser Lage mit dem großen „C“ in der CDU?

Grund: Das große „C“ heißt ja nicht, dass es eine moralische Verpflichtung zur Selbstzerstörung gibt. Wir können nicht alle unterschiedslos aus den Krisen- und Armutsregionen der Welt aufnehmen. Peter Scholl-Latour hat das mal ganz treffend beschrieben: „Ihr könnt halb Kalkutta aufnehmen. Dann habt ihr in Kalkutta noch nichts verändert, aber Deutschland zerstört“.
Deswegen müssen wir, auch um unsere Eigenstaatlichkeit und unser Gemeinwesen zu erhalten, stärker zurückweisen, selbst in Krisenregionen. Dazu gehört auch Afghanistan. Aber es gibt auch hier Regionen, die vom Krieg nicht berührt sind.

nnz: Das kann sich doch aber jederzeit wieder ändern.

Grund: Wir können nicht für jede Eventualität von Deutschland aus Vorsorge treffen.

nnz: Stichwort Stabilität: wir haben die Flüchtlingsproblematik auf der einen Seite, wir haben eine EU die in sich nicht gefestigt ist, wir haben die Situation in der Ukraine jetzt noch eine US-Administration, die voller Überraschungen ist. Wie positioniert sich Deutschland mit Blick auf diese Herausforderungen innerhalb der Europäischen Union?

Grund: Ich bin der festen Überzeugung, dass alles was nach der jetzigen europäischen Union mit ihren vielen Unvollkommenheiten kommt, schlechter für Deutschland wäre als das, was wir jetzt haben. Ich will mir nicht vorstellen, dass Europa wieder in konkurrierende Nationalstaaten zerfällt und Protektionismus, Zölle, Schlagbäume aufbaut. Es ist unser originäres deutsches Interesse die Union zu erhalten, wenn möglich zu verbessern und den Prozessen des Zerfalls aktiv entgegen zu treten. Wir sollten nichts tun, was diesen Zentrifugalprozess beschleunigt: Daher rührt auch unsere Unterstützung für Griechenland. Lieber bezahlen wir einen Euro mehr in die EU, als ihrem Zerfall zuzusehen.

nnz: Was bringt die EU denn Deutschland ganz konkret?

Grund: Über die Hälfte unserer Exporte geht in die Union und mit der Europäischen Union und mit ihrer Osterweiterung ist es uns gelungen, die Wohlstandsgrenze, die bis weit in die 90er Jahre hinein gut 70 Kilometer östlich von Berlin verlaufen ist, weit weg zu schieben. Damit haben wir eine Zone der Stabilität um Deutschland geschaffen. Wenn sich unsere Nachbarn stabil entwickeln, geht es auch uns gut; wenn sie es nicht tun, bekommen auch wir Probleme.

nnz: Wie sehen sie das Verhältnis zu Russland und zur Ukraine?

Grund: Mit der Besetzung der Krim wurde Völkerrecht gebrochen, das muss man klar sagen. Außerdem befinden wir uns in einem Desinformationskrieg. Wir müssen unsere deutschen Interessen behaupten. Ich will da nicht hinter die Fichte geführt werden und alles hat immer zwei Seiten. Die Destabilisierung in der Ukraine, an der beide Seiten nicht ganz schuldlos sind, muss reduziert werden.

nnz: Blicken wir einmal in die andere Richtung: die Trump Administration. Wie ist ihr Eindruck nach einem guten Monat.

Grund: Mir haben die amerikanischen Wähler leid getan, da sie nur die Wahl zwischen Clinton und Trump hatten. Das ist dem Wahlsystem geschuldet. Bei uns hätte es die Reduzierung auf zwei so problematische Kandidaten nicht gegeben. Jemand wie Trump wäre bei uns entweder an der Parteihierarchie gescheitert oder an der Basis. Die Botschaft Trumps ist eine, die wir auch aus Staaten der Europäischen Union hören: Größe aus eigener Stärke heraus, nicht in Kooperation, sondern immer im Gegensatz zu anderen. Ziehen die USA sich auf sich selbst zurück, dann entsteht weltpolitisch ein Vakuum, in welches andere vordringen können - China, Russland, Iran, vielleicht die Türkei. Und alle vier sind nicht eben Westminster-Demokratien. Die Welt ist auf der Suche nach einer neuen Ordnung, einem neuen Gleichgewicht, das hoffentlich kein Gleichgewicht des Schreckens wird. Und wir können noch nicht sagen, wo wir uns da als wirtschaftlich starkes Land wieder finden.

nnz: Wäre das nicht die Aufgabe an dieser Stelle Orientierung zu geben und sich zu positionieren. So ein Vakuum bietet ja auch Chancen.

Grund: Das geht nur mit einem gemeinsamen Europa. Bei so vielen Fragezeichen könnte es für Europa zu einer Sternstunde werden. Aber leider ist der Kontinent in einer schlechten Verfassung und zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Wir werden nicht als vereinigtes Europa wahrgenommen. Dies zu verändern, wird zur Aufgabe der Außen- und Sicherheitspolitik für die nächsten Jahre.

nnz: Zurück nach Deutschland. Wo sehen sie hier die Herausforderungen für die nächsten Jahre?

Grund: Wir haben eine Diskussion über eine gefühlte Benachteiligung und eine tatsächliche Ungerechtigkeit in der Einkommensverteilung. Der Wahlkampf wird in diese Richtung gehen. Renten, Hartz IV und Umverteilung werden Thema sein. Was wir tatsächlich haben, ist das Ärgernis über die Spitzengehälter und Boni der Manager. Diese sind zum Teil entkoppelt vom Erfolg des Unternehmens, egal ob es der Firma gut oder schlecht geht, den Managern geht es immer gut. Auch das ist etwas, was an die Stabilität unserer Gesellschaft geht. Wenn das Gefühl entsteht, dass wir keine Schicksalsgemeinschaft sind, sondern dass sich ein Teil zu Lasten der Gemeinschaft davon macht, dann reißt uns das die deutsche Gesellschaft genauso auseinander wie die starke Zuwanderung in 2015. Als CDU haben wir in der Wahrnehmung dessen da vielleicht auch weiße Flecken, wir müssen das politisch stärker aufnehmen und Angebote machen. Spitzengehälter und Boni könnten zum Beispiel anders besteuert werden. Und auf der anderen Seite werden Fach- und Schichtarbeiter, gerade in Ostdeutschland, zu schlecht bezahlt. Das sind die wirklichen Leistungsträger unserer Gesellschaft.

nnz: Das große Thema des Herrn Schäuble ist die schwarze Null. Das Land erzielt Überschüsse trotz hoher Kosten und aber vor Ort gibt es nicht genug Lehrer und marode Brücken. Wie passt das zusammen?

Grund: Grundsätzlich ist der Bund nicht für jede Schule zuständig. Wir haben immer noch einen Wettbewerbsföderalismus. Die Länder, die gut regiert werden, haben auch gute Ergebnisse. Im Moment fallen da einem vor allem Bayern und Baden-Württemberg ein, wo es offensichtlich funktioniert. Dennoch muss man feststellen, dass die Bundesländer und zum Teil auch der Bund Infrastruktur vernachlässigt haben. Benachteiligungen im Schulsystem kann der Bund nicht akzeptieren und ist bereit mitzufinanzieren, auch wenn er keine Zuständigkeit hat. Also haben wir ein Schulinvestitionsprogramm aufgelegt, sieben Milliarden Euro für Schulen finanzschwacher Gemeinden. Eine Vereinbarung für ein Programm zur Förderung von Digitaltechnik an Schulen steht noch aus. Bei der Verkehrsinfrastruktur sieht es zur Zeit allerdings so aus, dass mehr Geld da ist, als abfließt. Deswegen braucht man da nicht noch zehn Milliarden drauf legen.

nnz: Haben Sie in der Koalitionsfrage Präferenzen? Sollte es noch einmal die große Koalition werden?

Grund: Ich habe eine klare Präferenz. Beide große Koalitionen, die ich erlebt habe, waren gut für das Land. Dass wir als Deutschland am besten durch die Weltfinanzkrise gekommen sind hing auch mit der schnellen Reaktions- und Handlungsfähigkeit der Koalition zusammen. Wir haben gute Erfahrungen gemacht. Die SPD hat uns aber mitgeteilt, dass sie nur noch mit uns zusammen gehen würde, wenn es gar nicht anders geht. Es werden also auch alle anderen Spielräume ausgetestet. Außer zur AfD, da gibt es von unserer Seite eine Brandmauer.

nnz: Gibt es in ihrer eigenen Partei Positionen, die Sie nicht vertreten?

Grund: Es gibt nichts, was mich vor grundsätzliche Konflikte stellen würde. Manches ist mir allerdings zu schnell gegangen, die Zuwanderung zum Beispiel. Es gibt eine interessante Definition zu dem was konservativ ist: Und zwar Veränderungen die kommen, so lange zu entschleunigen, bis die Menschen keine Angst mehr davor haben müssen. Wenn meine CDU dies beherzigt, gibt es nichts, was mich an den Rand drängen würde.

nnz: Herr Grund, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Das Interview führte Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
-Insider-
01.03.2017, 16.49 Uhr
Gründe
warum für mich eine CDU unter Angela Merkel nicht mehr wählbar ist, gibt es mit Sicherheit einige (und das als eigentlich treuer CDU-Wähler).

Neben der, mMn verfassungswidrigen, Einladung aller Asylsuchenden auf der Welt durch Frau Merkel nach Deutschland, ohne einer angemessenen Prüfung WER uns WARUM und von WOHER um Hilfe bittet, ist es allen voran ihre offenkundig nach außen getragene Abneigung ggü. der Bundesrepublik Deutschland und seiner Bevölkerung.

Sie spricht von globalen Problemen, davon was dort und dort nebenan schief oder richtig läuft, sie spricht von Europa, den Verbindungen nach China, den Sanktionen ggü. Russland. Doch eines vergisst Frau Merkel:

Sie ist Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Auch wenn es ihr überaus schwer fällt zu akzeptieren: noch sind wir ein eigenständiger Staat mit Staatsvolk, Staatsgebiet und einer theoretischen Staatsgewalt (ihr selber wohlgemerkt!).

Sie verkennt die Probleme (klaffende Schere zwischen Arm und Reich, sinkendes Bildungsniveau, mehr und mehr Niedriglöhner, Rentensuper gau in einigen Jahren, Familienfeindlichkeit, 2-Klassen Gesundheitssystem, gescheiterte Migration von Hunderttausenden/Millionen, "Abhörgate", abgefrackte Infrastruktur, Bundeswehr bewaffnet mit Suppenlöffeln und vieles mehr) in ihrer Heimat. Sie nimmt die Sorgen und Nöte, ob begründet sei dahingestellt, des "Packs" nicht mehr wahr oder noch schlimmer, nicht mehr ernst.

Leider hat sie sich während ihrer Amtszeit immer weiter weg von ihrem Staatsvolk weg entwickelt. Auch trägt sie die Hauptschuld daran, dass die CDU keine Partei der Mitte (konservativ, am "rechten Rande" der Mitte mehr ist) mehr ist, sondern nur noch eine Partei der alternativlosen Beliebigkeit. Sozialer als die SPD, Grüner als Bündnis90, liberaler als die Liberalen und linker als die Linke. Das zeichnet die CDU der 2000er aus. Aussitzen, wie sie es von Altkanzler Kohl gelernt hat, ist für mich keine politische Position.

Das und noch viel mehr sind für mich der Gründe, warum ich im September 2017 erstmals keine CDU mehr wählen werde.

Um noch kurz den Bogen zum angesprochenen neuen US-Präsident zu spannen:

Trump ist nicht ob seiner Inhalte Präsident geworden, sondern weil er zum einen überhaupt fassbare, wenn auch teils populistische, Inhalte geboten hat, die nicht ausschließlich wohlklingende Floskeln waren und er sich gravierend von einem "Weiter so!" ala Obama/Clinton abgrenzt hat. Gleiches wird Merkel mit einem Schulz, der auf dem Papier chancenloser Außenseiter ist, da absolut unfähig, auch passieren, wenn sie nicht alsbald die Kurve bekommt.
Frank1966
01.03.2017, 17.02 Uhr
Sehr geehrter Herr Grund!
Grund: Ich hoffe, dass wir die Mitte noch abbilden. Viele, die aus der CDU rausgegangen sind, stellen das in Frage. Der Mittelweg wäre, die Situation wieder auf die Gesetzeslage zurückzuführen. Und die ist ziemlich eindeutig: wer politisch verfolgt ist, erhält Asyl. Dazu gehören auch Kriegsflüchtlinge. Wer an den Schengen-Außengrenzen ankommt oder auch an unserer nationalen Grenze und keine Voraussetzungen zur Aufnahme mitbringt, der ist abzuweisen.

Was hat sie daran gehindert, genau dieses so, öffentlich im Bundestag zu sagen? Hier hätte ich wirklich gerne eine ehrliche Antwort. An der Pension kann es nicht gelegen haben, denn diese liegt 2017 doch schon bei 42,5 %, oder?
muraschke
01.03.2017, 18.45 Uhr
Seit 1994 Bundestag...
... da wird nichts mehr entschleunigt. Allein diese Jahrzehnte bewirken, dass man weit weg ist von den Realitäten der Menschen, die in diesem Zeitraum (meist) mehrmals ihren Job gewechselt haben. So wird aus einer Sitzungswoche ein fast ganzes Sitzungsleben, was man verbieten müßte, um die Demokratie nicht zu strangulieren.
Demokrit
01.03.2017, 19.32 Uhr
Heuchler sind sie Herr Grund
Gegen Syrien Sanktionen verhängen, und da waren sie auch dabei Herr Grund, und sich dann wundern über die Flucht aus den Kriegsgebieten. Dann hat die UNO die Hilfen für Flüchtlinge gekürzt.
Kritiker2010
01.03.2017, 21.20 Uhr
Die CDU ist wie ein Chamäleon oder eben auch nicht.
Lieber Herr Grund, so sehr Ihre Besonnenheit und Abgeklärtheit beeindrucken sollen, sehe ich dennoch in Ihnen und Ihren Parteigenossen das große politische Problem unserer Tage.

Seit Jahren und Jahrzehnten beschließen Sie irgendetwas, weil immer genug Geld da war, um „die Karre am Laufen zu halten“. Kein Wunder, wenn man als erster in den Topf greifen darf. Was kümmert es da schon, wenn die Letzten immer öfter leer ausgehen.

Was die große Koalition betreibt ist keine Politik, sondern das Resultat der Berliner Käseglocke.
Regieren ohne Verantwortung und Bezug zur Realität. Es wird weder agiert, noch reagiert (mit einer unrühmlichen Ausnahme im Jahr 2015), sondern einfach vor sich hin gemerkelt und je nach Bedarf wird der Schwarze Peter jemand anderem zugeschoben - mal dem neuen Zaren von Russland, mal der AfD und demnächst "The Donald" oder dem Sultan vom Bosporus.

Wenn dann doch mal etwas beschlossen wird, steht für viele Menschen unterhalb des Renteneintrittsalters schon vorher fest, dass es zumindest teilweise Unsinn ist und in Zukunft zur teuren Last wird – PWK-Maut, Abgaswerte, Energiewende – ohne Grenzen, gegen alle Widerstände und ohne jede Reflexion der Realität.

Ihr Hinweis, dass Kandidaten, wie die in den USA, in Deutschland an der Parteienhierarchie gescheitert wären, ist nun wirklich kein Grund Stolz zu sein. Vielmehr ist dies ein weiterer Beleg für die gewollte Handlungsunfähigkeit. Der Stillstand ist Programm - nur Keinen durchkommen lassen, der etwas verändern könnte. Genau deshalb sind die "etablierten" Parteien auch die größten Gegner einer direkten Demokratie: Angst vor Veränderung (vornehmlich der eigenen Position).

Die CDU ist eben wie ein Chamäleon, zwar nicht so anpassungsfähig aber so träge!
BGE- Pirat
01.03.2017, 21.23 Uhr
Vielleicht brauchen wir doch mal was neues
um unsere Gesellschaft zu verbessern und nicht nur den Zustand zu halten.
Und wenn die Bürger es wollen haben wir zur Bundestagswahl
mal eine neue Partei auf dem Wahlzettel
die nicht links oder rechts ist sondern für eine gerechtere Zukunft die BGE eine Partei für Gerechtigkeit durch Grundeinkommen.
mfg heiko windisch
Bierchen
02.03.2017, 06.00 Uhr
Was zählbares???
Was hat der Mann eigentlich konkret für den LK Nordhausen gemacht bzw. erreicht in all den Jahren??
Gibt es denn keinen brauchbaren Kandidaten aus unserem Landkreis für den Bundestag?? Mal nicht Eichsfeld first......
Leser X
02.03.2017, 07.12 Uhr
Kriegstreiberei und ihre Folgen
Die CDU hat sich tatkräftig dafür eingesetzt und mitgewirkt, dass Deutschland sich an Kriegen gegen muslimische Staaten beteiligt. Da habe ich den Katholiken Herrn Grund nicht widersprechen hören.

Glaubenskriege werden sich ebenso im kommenden Wahlergebnis rächen wie der unselige Sozialraub, mit dem die CDU in heiliger Koalition mit der SPD immer größere Teile der Bevölkerung überzogen hat, auch wenn aktuelle Reports versuchen, die auszublenden.
murmeltier
02.03.2017, 08.16 Uhr
Kommentar
Der Kommentar von Kritiker 2010 trifft den Nagel auf den Kopf. Was wirft man Trump eigentlich vor? Er will die illegale Migration verhindern. Er will in die Infrastruktur investieren und Arbeitsplätze nach Amerika zurück holen. Ich kann nicht erkennen, dass das für Amerika schlecht sein soll. Jedes Land muss logisch zuerst an sich denken, schließlich wollen Politiker im eigenen Land wieder gewählt werden.
Tyrion
02.03.2017, 10.18 Uhr
Abschaffung des Berufspolitikertums
Die Amtszeit von Politikern und Abgeordneten sollte auf höchstens 8 Jahre begrenzt werden. Nur so wäre es möglich, daß in dieser Mehrparteiendiktatur immer mal ein frischer Wind weht. So wie es jetzt ist, ist doch die Stagnation vorprogrammiert.
Real Human
02.03.2017, 13.17 Uhr
Das „Trumpeltier“ …
… ist eine in geheimen amerikanischen Memlabors gelungene Neu-einkreuzung des Homo neanderthalensis mit dem rezenten Homo americanensis – variation anglensis. Der neue Homo trumpelensis – deswegen vulgärsprachlich auch Trumpeltier genannt – ist wie sein mittelpaläolithisches Vorbild meist mittel- bis hochgradig fremdenfeindlich eingestellt.

Es wird deswegen ernsthaft befürchtet, dass sich wegen seiner memetischen Ausstattung (http://www.uni-muenster.de/PeaCon/phantawi/extro/Memetik/memetik.html) sein Aussterben bei einer weiteren Besiedlung Europas aus dem Nahen Osten wiederholen und er erneut vom Homo orientalis – insbesondere von der Variation Homo stupidus islamicus verdrängt werden könnte. Um ihn davor zu schützen, haben die Islamräte weltweit dazu aufgerufen, entsprechende Mischehen konsequent zu verbieten.

Im Weltnetz kursieren mittlerweile leider schon mehr oder weniger despektierliche Tiervergleiche, z.B. auf http://kamelopedia.net/wiki/Trumpeltier ! Wegen der inzwischen erneut stark angestiegenen atomaren Bedrohung auf dem dritten Planeten eines randständigen Fixsterns der Idiotenscheibe ist bereits eine reptiloide Superzivilisation aus der Nachbargalaxie unterwegs – mit dem Ziel ein ähnliche Katastrophe wie vor 65 Millionen Jahren zu verhindern. Geplant ist angeblich die Errichtung eines planetaren Zoos mit getrennten Gehegen, damit sich die Vertreter der Gattung Homo „sapiens“ (Eigenbezeichnung) nicht gegenseitig vernichten können.

Aschermittwoch war gestern. Der politische Karneval fängt erst an und dauert mindestens bis zum 24. September!
Manfred_Grund
02.03.2017, 13.59 Uhr
Einladung zur Bürgersprechstunde
Alle, die ernsthaft mit mir sprechen und diskutieren wollen, lade ich ein zur Bürgersprechstunde für den

13. März 2017
ab 15 Uhr

in das Wahlkreisbüro Käthe-Kollwitz-Straße 4, in 99734 Nordhausen.

Um Wartezeiten zu vermeiden, empfehle ich die Anmeldung unter 03631 / 6514039.

Herzlich willkommen, Ihr Manfred Grund
Frank1966
03.03.2017, 10.35 Uhr
Sehr geehrter Herr Grund!
Ihr Vorschlag einer "Bürgersprechstunde" mag aus Ihrer Sicht richtig sein, dennoch ist es der falsche Weg - aus meiner Sicht.
Grundlage für mich zu so einer Sprechstunde zu gehen, wäre an erster Stelle, das ich das Gefühl hätte, das sich Parlamentarier, also auch Sie, ihrer eigentlichen Aufgabe bewusst wären. Dem deutschen Volk zu dienen. Hier widerspreche ich auch Ihrer Kanzlerin, welche einen neuen Begriff des Volkes wieder erfunden hat. Aber wer schon das Volk und die Bevölkerung nicht unterscheiden kann, na ja.

Die Antworten in diesem Interview, sind wie immer, reinste Politiker-Ausdrucksweise. Viel reden und nichts sagen. Sie sind Ihrem Gewissen verpflichtet, ich erkenne es nicht.
Und meine Zeit damit rumzu kriegen, mir dieses Geschwafel aus nächster Nähe anzuhören, darauf habe ich im Moment zumindest keine Lust. Vielleicht ändert sich das ja mal. Und denken Sie bitte nicht, das ich Angst vor einer Diskussion hätte, ich bin mehr Demokrat als jeder Parteibuchbesitzer, welcher das eigene Wohl pflegende Pfötchen hebt, wenn es um Abstimmungen geht.
Es ist Wahljahr: Sagen Sie den Wählern für was Sie stehen. Sagen Sie was Sie ernsthaft angehen wollen, so Sie denn wiedergewählt werden. Sagen Sie, wie sich unser Leben entwickeln soll.

Auch Sie haben es nicht geschafft, das wort Fehler in den Mund zu nehmen und klar anzusprechen, das auch mit Ihrer Zustimmung, Gesetze gebrochen worden.

Ich habe schon viele Ecken dieser Welt besucht, habe mit Massai's getanzt und in Asien komische Sachen gegessen. Ich habe keinerlei Berührungsängste mit Menschen aus aller Welt.

Ich habe Angst vor der Zukunft und kann es einfach nicht mehr ertragen, mir sagen zu lassen, wie gut es uns doch geht. Auf wessen Kosten geht es uns angeblich so gut? Warum exportieren wir Waffen in alle Welt? Warum sanktionieren wir unseren Nachbarn? Warum vergehen wir uns schon an den Kindern, in dem die Kita Geld kostet, Bildung Geld kostet und die schwarze Null im Rollstuhl in Steuergeldern schwimmt.

Ich habe Angst vor Gewalt und ich habe Angst vor der Ohnmacht, wie Politik derzeit mit dieser umgeht.
Ich brauche keine Rückführung von 18 Afgahnen für 100.000 €, sondern eine kontrollierte Zuwanderung, so wie es in anderen Ländern außerhalb Europa's auch funktioniert.

Und ich brauche endlich mal Politiker, die klar und deutlich sagen, sch.... hier haben wir einen Fehler gemacht, diesen müssen wir sofort korrigieren.

Treten Sie dafür ein, die soziale Kälte in Deutschland zu beenden, Kindern egal welcher Herkunft und aus welchem Hause die gleichen Bildungschancen zu ermöglichen, verschlanken Sie die Bürokratie, Steuergerechtigkeit für jedermann verständlich, gesunde Nahrung ohne Glyphosat und mehr direkte Demokratie.

Liebe Redaktion! Sie können dies gerne als Leserbrief veröffentlichen.
Manfred_Grund
09.03.2017, 13.36 Uhr
Bürgersprechstunde
Für kommenden Montag habe ich jedermann zur Bürgersprechstunde ab 16 Uhr eingeladen.

Wer von den Kommentatoren dieses Interviews doch das persönliche, aber vertrauliche Gespräch sucht, kann gern ab 15 Uhr in die Käthe-Kollwitz-Straße 4 kommen. Bitte kurz anrufen und Bescheid sagen, damit ich auch da bin.
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