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Di, 11:53 Uhr
18.09.2018
tlv weist Forderungen nach Methodenverbot an Grundschulen scharf zurück

„Unfundiert, undifferenziert, unverschämt“

Die heute publik gewordene Forderung Heinz-Peter Meidingers, die Methode „Lesen durch Schreiben“ bundesweit zu verbieten, weist der tlv thüringer lehrerverband scharf zurück. Gleichzeitig distanziert sich die Thüringer Interessenvertretung in aller Deutlichkeit vom „Deutschen Lehrerverband“, für den Meidinger spricht...


„Der tlv thüringer lehrerverband ist der Landesverband des VBE Verband Bildung und Erziehung, der bundesweit mehr als 164.000 Mitglieder hat“, erklärt Rolf Busch, Landesvorsitzender des tlv. „Für wen in Thüringen der Deutsche Lehrerverband spricht, bleibt offen. Fakt ist, dass keinerlei Verbindung zwischen dem thüringer lehrerverband und dem Deutschen Lehrerverband besteht oder gewünscht ist.“

Auch die jüngste Aktion des Präsidenten Meidinger sei ein Beleg dafür, „wie dieser Verband medienwirksam, aber unfundiert, undifferenziert und unverschämt Meinungen äußert.“ Er sei regelrecht entsetzt darüber, dass ein Verband, der von sich behauptet, für die Schulen zu sprechen, das komplette Verbot einer ganzen Lehrmethode fordere. „Es gibt nicht den einen Typ Schüler“, erklärt Busch, „und genau deshalb arbeiten unsere Grundschullehrer mit verschiedenen Methoden, von denen keine allein eingesetzt wird. Eine davon kann Lesen durch Schreiben sein.“

Nur dank dieser Auswahl sei es überhaupt möglich, den Anforderungen der zunehmend heterogenen Klassen gerecht zu werden und die Schüler individuell und bedarfsgerecht zu fördern. „Manche Kinder kommen und können schon lesen. Andere haben noch Schwierigkeiten, beim Sprechen klare Laute zu formulieren. Es gibt Kinder mit Verhaltensdefiziten und solche, die noch kaum Deutsch verstehen.“

Natürlich, so Busch weiter, sei es gut und wichtig, aktuelle Studien auszuwerten und die Ergebnisse für Weiterentwicklungen zu nutzen. Genau das habe der Präsident der Kultusministerkonferenz ja auch angekündigt. „Aber sämtliche Rechtschreibprobleme darauf zurückzuführen, dass Lesen durch Schreiben als eine von mehreren Methoden zum Einsatz kommt, zeugt von wenig Sachkompetenz. Außerdem wird durch derartige Äußerungen das großartige Engagement unserer Grundschullehrer mit Füßen getreten.“
Autor: red

Kommentare
Flitzpiepe
18.09.2018, 13.35 Uhr
Also ich kenne das also so,
dass eben nicht in einer Klasse nach den Wünschen und Erfordernissen des einzelnen Kindes gearbeitet wird.
Es ist ja bei dem Lehrermangel auch gar nicht möglich, mit mehreren Methoden in einer Klasse zu arbeiten.
Ist es nicht eher so, dass sich eine Schule auf eine Methode festlegt und dann nur diese auch anwendet?
Und wenn dann nur 'Lesen durch Schreiben' gelehrt wird, kommt dann halt nichts Besseres dabei raus.
Wie viel Prozent der Kinder NUR nach dieser Methode die Rechtschreibung erlernen können, weiß ich ich nicht. Groß kann die Zahl aber nicht sein.
Ich unterstütze also die Meinung, nicht weiter danach zu lehren. Wer sich erst einmal etwas durch falsches Schreiben ohne Korrektur eingeprägt hat, hat es viel schwerer dann später die richtige Form zu lernen.
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