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So, 15:13 Uhr
15.12.2019
Zehn Millionen Deutsche haben kein Internet

Thüringer fremdeln am meisten

Die Zahl der Internetnutzer in Deutschland wird täglich größer, allerdings sind 16 % der Bevölkerung, 10 Millionen Menschen, immer noch nicht in dieser Welt angekommen...

Beim genaueren Hinsehen lässt sich ein deutliches Gefälle in der Internetnutzung zwischen mehreren Trennlinien erkennen. Zum einen nutzt die städtische Bevölkerung das Internet häufiger als Menschen, die auf dem Land leben. Zum anderen sind Jüngere deutlich häufiger im Internet als Ältere. Und zuletzt surfen Personen im Westen mehr als im Osten. Im Osten des Landes liegt kein Land in der Nutzungsrate bei über 80 % − mit Ausnahme von Berlin.

Zum Vergleich hat im Westen das Saarland mit 83 % den niedrigsten Wert. Vielmehr lassen sich vor allem bei Älteren und PC-Anfängern strukturelle Probleme erkennen. Es fehlt an Zugangspunkten, wie PC-Kursen ohne Fachbegriffe, aber auch an geeigneter Technik, die genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten ist. Diese Anforderungen erfüllen aktuell nur wenige Laptops und PCs. Ein Beispiel hierfür wäre der französische Computerhersteller Ordissimo. Denn besonders Senioren auf dem Land profitieren von der Digitalisierung. Sei es durch Skype Gespräche mit Verwandten oder Online-Shopping-Angebote.

Die Internetnutzung in Deutschland zeigt ein deutliches Gefälle: In Thüringen nutzen laut dem Digital-Index 2019 beispielsweise nur 73 % das Internet – beim Spitzenreiter Hamburg sind es dagegen 87 %. Diese Statistik zeigt zudem, dass vor allem Gebiete mit einer älteren Bevölkerung mehr offline sind als beispielsweise Städte mit einem jungen Altersdurchschnitt. Zahlen, die auch der D21-Report bestätigt.

Drei Viertel der Offliner sind älter als 65 Jahre. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zum Beispiel sind laut statistischem Bundesamt 28,4 % der Einwohner 65+. In diesen Gebieten sind, anders als in großen Städten, weniger Errungenschaften der Digitalisierung im Alltag der Menschen angekommen. Dies hängt zum einen mit fehlenden Angeboten im ländlichen Raum zusammen. Zum anderen ist die Arbeitswelt analoger als in der Stadt. Absolute PC-Anfänger und Senioren haben oftmals weder im Berufsleben noch im Alltag mit der neuen Technik zu tun. So ist es schwer, den Nutzen der Technik zu erkennen. Gleichzeitig benötigen sie klaren Hilfestellungen beim Umgang mit Computern.

Die digitale Infrastruktur auf dem Land und vor allem im Osten bestätigt die geringe Nutzung des Internets. Denn in ländlichen Gebieten fällt die Internetverbindung im Vergleich zur Stadt deutlich ab. Im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt haben die Menschen nur in der Hälfte der Zeit Zugang zur Standardgeschwindigkeit von 30 Megabyte DSL-Internet pro Sekunde – im nahegelegenen Landkreis Gotha sind es mindestens 75 % der Zeit und in Erfurt sowie Weimar zu über 95 %.

Diese Rate wird beispielsweise benötigt, um ohne Ausfälle das aktuelle Fernsehprogramm live zu streamen oder sobald mehrere Personen über eine Leitung verschiedene Filme ansehen möchten. Ein Zustand, der für viele Regionen weitreichende Folgen mit sich bringt. Ohne ausreichende Internetverbindung ist der Standort für Firmen unattraktiv. Diese zieht es dann in die Ballungszentren. Das wiederum veranlasst viele junge Menschen aufgrund fehlender beruflicher Perspektiven vom Land wegzuziehen.

Die Älteren haben zumeist in Bezug auf das Internet eher weniger Interesse, einen schnelleren Zugang zu fordern, würden aber am stärksten davon profitieren. Sie können Kontakt mit Freunden und Verwandten halten, durch Online-Käufe müssen keine längeren Wege zum nächsten Supermarkt zurückgelegt werden und auch Behördengänge lassen sich bequem von zu Hause aus erledigen. Ein erster Schritt könnte sein, die Hemmschwelle beim Zugang zur Technik herabzusetzen, indem einfach und intuitiv zu bedienende Computer erste Berührungsängste beim Einstieg in die digitale Welt verringern.

„Wir haben den ersten Ordissimo Laptop entwickelt, da wir es leid waren, unseren Eltern bei ihren Computerproblemen zu helfen“, sagt Christophe Berly, Gründer Ordissimo. „Die Computer sind dabei so aufgebaut, dass man als absoluter PC-Neuling diese sofort bedienen kann. Sie dienen dabei als Alltagshilfe, die genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe der Offliner zugeschnitten ist. Gleichzeitig bieten die Computer einen idealen Einstieg in die digitale Welt, indem sie durch eine klare Struktur Vertrauen schaffen, da man nichts kaputt machen kann.“

Ordissimo setzt auf ein übersichtliches Betriebssystem, auf dem alle wichtigen Programme vorinstalliert sowie einfach zu bedienen sind. Diese Software macht die Geräte einzigartig und unterscheidet sie deutlich von anderen Laptops auf dem Markt. Jede Funktion ist hier mit wenigen Klicks erreichbar, so dass der Anwender ohne überflüssige Ebenen auskommt. Gleichzeitig haben Ordissimo PCs eine vereinfachte Tastatur, auf der jede Taste genau eine Funktion innehat.
Autor: red

Kommentare
Paulinchen
15.12.2019, 16.31 Uhr
Endlich gibt es aus Thüringen mal ....
....etwas Positives in Sachen Klima zu berichten. Ja man könnte auch sagen, aus ganz Deutschland, denn wurden wir nicht eben erst noch gerügt, weil unser Netzausbau für Internet und Energie ziemlich das Ende in der Weltstatistik einnimmt? Na aber hallo - seit heute sieht es aber ganz anders aus! Frau M. Vestager (EU-Vizekommissarin) warnt vor einem gigantisch steigenden Energieverbrauch bei dem Ausbau und der Nutzung des Internets und der Digitalisierung. (Artikel in der FAZ net.)
Also wenn das mal keine positive Nachricht aus und für Thüringen ist, dann weiss ich nicht weiter.... Ja wissen wir eigentlich noch, was richtig und falsch in Sachen Energie für uns ist?
Bestimmt kommen demnächst neue Computer, Laptops und Tablets mit der Bezeichnung A ++++++++++ auf den Markt, die die Bevölkerung unbedingt (!) kaufen muss, damit sie sich nicht von der Digitalisierung und vom modernen Internet abnabelt bzw. ausschließt.

Welch ein GLÜCK (!), dass wir die EU haben, die sorgen doch immer wieder dafür, dass wir Bürger neue Kaufempfehlungen/Befehle bekommen und die Kassen klingeln lassen. Erst waren es die Sparlampen, neue Haushaltsgeräte, dann die LED Beleuchtungen, die E-Autos, neue Heizungen, die Häuser müssen isoliert werden u.u.u.u. Man darf gespannt sein, ob die Atommeiler nicht doch noch alle einen grünen Farbanstrich bekommen ;-)
Kama99
15.12.2019, 18.08 Uhr
Computer, Laptop....
...haben doch heute schon A++++++++++, zumindest in Gebieten wo es keinen Empfang gibt.
harzwj
15.12.2019, 18.50 Uhr
"Paulinchen",...
ich würde Sie gern mal persönlich kennen lernen. Ihre Beiträge sind immer so interessant und treffgenau. Auch heute bin ich zu einhundert Prozent bei ihnen. Natürlich wird es wieder Leser geben, die anderer Meinung sind. Nur noch eine kurze Ergänzung: In Sopienhof leben wir im tiefsten digitalen Mittelalter, was die Telelekom betrifft. Handyempfang fast bei Null und hinzu kommen in letzter Zeit die Ausfälle von Festnetzanschlüssen. Nun versuchen Sie mal in besonderen Situationen den Notdienst zu erreichen. Ich bin gespannt, wie es auch mit dem Thema "Tourismus im Südharz" weiter geht, oder mit der Förderung des ländlichen Raumes. Alles bezogen auf den Leitartikel "Thüringer fremdeln..."
Herzliche Grüße aus dem schönen Sophienhof am 3. Advent
W. Jörgens
Paul
15.12.2019, 21.17 Uhr
Internet
Das hört sich ja an, als ob die deiutschen Bürger danach bewertet werden wieviel sie das Internet benutzen. Es gibt auch heut zu Tage Leute die Nichts von Internet & Co. halten. Und die auch keinen Zwingenden Grund darin sehen dies zu benutzen.
Die andere Seite ist doch ganz einfach die Leute die das Internet & Handys benutzen wollen und es nicht mal können, weil das Netz in Deutschland gelinde gesagt vorn Allerliebsten ist. Soviel zum "Zaudern" der Ostdeutschen. Und wenn auf dem Dorf kein Internet da ist wird sich natürlich auch jeder Betrieb weigern aufs Land zu ziehen. Denn Gewerblich ist man Heut zu Tage leider auf das Internet angewiesen. Soviel auch zum Thema junge Leute für das Leben auf dem Lande zu begeistern !
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