eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mo, 19:00 Uhr
27.01.2020
Regenrative Energie und die Speicherfrage

Und vielleicht retten wir uns ja doch

Vor einiger Zeit habe ich mich hier in der nnz mit der Frage beschäftigt, ob der Klimawandel zu beherrschen ist. Die pessimistische Schlussfolgerung damals: das wird wohl nichts. Der Mensch steht sich global selbst entgegen. Nun da das neue Jahr so jung nicht mehr ist soll dem optimistischen Blick einmal Raum gegeben werden. Denn vielleicht klappt es ja doch mit der Weltrettung. Der erste Blick gilt heute der Speicherfrage…


Die „Lichtblicke“ sind technologischer Natur und liegen zum Teil in greifbarer Nähe, zum Teil in einiger Entfernung und sollen hier in einer kurzen Übersicht dargestellt werden, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Den Anfang macht…

Die Speicherfrage

Die Kernproblematik, die am besten vorgestern hätte beantwortet werden sollen, ist die der nachhaltigen Energieerzeugung. Im Grunde setzen wir heute noch auf die gleiche Technik, wie die ersten Menschen: wir verbrennen Dinge, um Energie und Wärme zu erzeugen.

Anzeige symplr
Der Motor des 20. Jahrhunderts in Gestalt fossiler Brennstoffe wird, je nachdem wen man fragt, früher oder später ins Stottern geraten, um schließlich ganz abzusaufen. Das ist keine Kaffeesatzleserei, sondern logischer Zwang. Mit Photovoltaik und Windenergie gibt es zwar inzwischen zwei praktikable Alternativen zur Abbrennorgie der letzten hundert Jahre (und noch ein paar weitere, dazu ein andernmal mehr), doch die haben zwei offensichtliche Probleme. Das erste: keine Sonne, keine Solarenergie, kein Wind, keine Windenergie. Das zweite: die Energie ist nicht immer dann verfügbar, wenn sie gebraucht wird. Die Diskrepanz wird im englischen als „duck curve“, die „Enten-Kurve“ beschrieben, weil die Graphen zu Produktions- und Verbrauchsspitzen übereinander gelegt vage an das aquatische Federvieh erinnern. Kurz gesagt: wenn der individuelle Energiebedarf am größten ist, scheint die Sonne entweder gar nicht mehr oder hat ihre Idealposition lange verlassen und der Wind hält sich ebensowenig an unsere Spitzenlastzeit.

Die Lösung für das Problem wären praktikable Energiespeicher, die den Überschuss auffangen können und dann freigeben, wenn er gebraucht wird. Auch dann, wenn Sonne und Wind auf sich warten lassen. Derlei Energiespeicher gibt es bisher nur in sehr begrenztem Maße oder nur in bestimmten, geographisch günstigen Regionen, wie zum Beispiel mit Wasserkraft arbeitende Pumpspeicherkraftwerke.

Die Kraft der Physik
Das Prinzip des Pumpspeicherkraftswerks ist denkbar einfach: ist überschüssige Energie vorhanden, wird Wasser in ein Reservoir auf einer Anhöhe gepumpt. Wird wieder Energie benötigt, lässt man das Wasser in ein weiteres, niedrig gelegenes Reservoir hinab fließen und nutzt den Wasserfluss, um Turbinen anzutreiben und Strom zu erzeugen.

Ganz ähnlich dem Pumpspeicherkraftwerk würde auch ein „Gravitationsspeicher“ funktionieren. Überschüssige Energie wird genutzt, um Gewichte in die Höhe zu ziehen, wird Strom benötigt lässt man die Erdanziehung ihr Werk verrichten. Die Gravitation zieht das Gewicht hinab, aus der ruhenden Energie wird wieder kinetische Kraft, die eine Turbine antreibt und siehe da: Strom.

Derlei Anlagen ließen sich etwa in den Minenschächten aufgegebener Bergwerke installieren. Die gehen schonmal mehrere Kilometer in die Tiefe hinab und ein Teil der nötigen Infrastruktur, um Gewicht in die Tiefe und wieder hinauf zu befördern, ist in der Regel bereits vorhanden.

Ordentlich Druck machen
Die Hinterlassenschaften des Bergbaus ließen sich auch für andere Speichersysteme nutzen, etwa zur Lagerung von komprimiertem Wasserstoff. Der wird bei Energieüberschuss per Elektrolyse erzeugt und in Hochdruckspeichern gelagert. Das ist im Kern das Funktionsprinzip des Wasserstoffantriebs, die nötige Technik wird unter anderem direkt hier im Südharz entwickelt, bei der Firma Maximator. Die Herstellung von Wasserstoff gilt nicht eben als sonderlich effizient, ist aber gut skalierbar. Will man mehr als ein Fahrzeug antreiben und Strom für ein Haus oder einen ganzen Stadtteil liefern, braucht man vor allem größere Speicherkapazitäten und hier kämen natürliche Hohlräume oder alte Minen ins Spiel.

Möglichkeit Nummer zwei: „CAES“ oder „compressed air energy storage“. Diese Variante nutzt Druckluft als Zwischenspeicher, die ebenfalls in Hohlräume gepumpt werden kann. Wird Energie benötigt wird die gespeicherte Luft erwärmt, wodurch sie expandiert und eine Turbine antreiben kann. Der Nachteil: für die Erwärmung muss Gas zugeführt werden, womit man nicht ganz ohne fossilen Brennstoff auskommt. Der erste Druckluftspeicher ging bereits Ende der 1970er Jahre bei Huntorf in Deutschland ans Netz. Aktuell wird an alternativen Aufbauten geforscht, die im Kern dasselbe Prinzip nutzen aber ohne die Erwärmung durch Gas auskommen. Bei Staßfurt in Sachsen-Anhalt sollte ein „Adiabater Druckluftspeicher“ entstehen, der Energiekonzern RWE stellte das Projekt jedoch 2015 „mangels konkreter Marktperspektive“ ein. Großtechnische Speicher würden sich erst dann lohnen, wenn der Anteil der erneuerbaren Energie auf 50 bis 60 Prozent angewachsen sei, erklärte das Unternehmen damals.

Die Batterie
Einen Markt für Großspeicher scheint man anderswo bereits zu sehen und damit auch noch Erfolg zu haben. Die Firma Tesla erbaute 2017 in Australien in nur zwei Monaten den größten Akku der Welt aus zusammengeschalteten Lithium-Ionen Batterien. Die Akku-Park wird durch die Firma „Neoen“ betrieben und unter anderem von der „Hornsdale Wind Farm“ gespeist, sie kann 129 MW/h speichern, soll mindestens 15 Jahre laufen und hat laut Neoen die Marktpreise für die Regelleistung in der Region seit Inbetriebnahme deutlich nach unten gedrückt.

Die gern gescholtene Lithium-Ionen Technik hat im letzten Jahrzehnt enorme Sprünge gemacht, sowohl in Speicherkapazität und Leistung wie auch beim Preis. Vom Handy über den Laptop, den Fotoapparat bis zum Elektroauto treiben Lithium-Ionen Batterie jede Menge moderne Technik, die aus dem Alltag kaum noch wegzudenken ist. Als Energiespeicher im industriellen Maßstab rücken die Akkus nun auch zunehmend in den Fokus, nicht zuletzt weil anzunehmen ist, dass ihre Nutzung eher zu- als abnehmen wird. Anders ausgedrückt: auf uns kommen jede Menge Akkus zu, die ihrem ursprünglichen Zweck nicht mehr effizient dienen können. Ihre Speicherfähigkeit hat die Batterie da aber noch lange nicht verloren. Zusammengeschlossen können die Akkus als Netzspeicher noch einige Jahre weiter Dienst tun, bevor sie das Ende ihres „Lebens“ erreicht haben.

Eine andere Möglichkeit Batterietechnik als Großspeicher zu nutzen, könnte die „Redux-Flussbatterie“ sein. Energie wird hier in flüssigen, chemischen Verbindungen gespeichert. Die nötigen Elektrolyte werden in zwei getrennten Tanks aufbewahrt zwischen die eine galvanische Zelle geschaltet wird, die wiederum durch eine Membran getrennt wird, an der die eigentliche Reaktion stattfindet. Der Vorteil liegt auch hier in der Skalierbarkeit: soll mehr Energie aufgenommen werden braucht man, vereinfacht gesagt, vor allem größere Tanks.

Und dann wären da noch die Verheißungen der Feststoffbatterie, doch die sind ein Thema für sich, das im einzelnen beleuchtet werden sollte. Fakt ist: die Forschung rund um die Speicherfrage ist in vollem Gange. Neben den hier aufgeführten Möglichkeiten gibt es noch eine ganze Palette an weiteren Ideen die vom Rotationspeicher bis zum kryogenen Energiespeicher reichen.

Egal, wie die beste Lösung am Ende aussieht: wahrscheinlich wird man, wie für so ziemlich jede technische Lösung, natürliche Ressourcen brauchen, um sie großflächig einsetzen zu können. Da die nicht unendlich vorhanden sind, muss die zweite große Frage lauten: wieviele unserer Rohstoffe können wir effektiv recyceln?
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
geloescht 20210614
27.01.2020, 20.07 Uhr
Wie retten uns nur
wenn wir endlich kurzfristig alle begreifen (würden), was uns die Erde Jahrmillionen vorgemacht hat.Die Sonne scheint und lässt die Pflanzen wachsen.Sie ist der Motor für alles auf der Erde. Wir Menschen müssen nur dafür sorgen ,dass die Vernichtung der Pflanzen sowohl auf der Erde als auch im Meer gestoppt wird.
Der erste Weg um CO2 wegzubekommen ist
BÄUME pflanzen - WELTWEIT.
Langfristig nach wissenschaftlichen Lösungen suchen um ein ausgewogenes Miteinander mit der Erde zu suchen.Wegen mir Windräder oder eine kontrollierte Kernfusion.
Ich glaube aber,dass sowohl die Gier und die Dummheit auf der einen Seite und der Fortpflanzungstrieb der Menschen auf der anderen Seite eine friedliche Lösung verhindet.
Letztendlich wird sich die Erde vor dem Menschen retten.
Das ist ja schliesslich ihr gutes Recht. Mal ehrlich, wir sind die Erde auch nicht wehrt.
Fönix
28.01.2020, 02.45 Uhr
Ein guter und wichtiger Beitrag, Herr Glashagel
aber letztendlich doch (noch) ein wenig zu kurz gesprungen. Hier fehlen konkrete Zahlen mit einer Gegenüberstellung von Energiebedarf über die Zeit und Speicherpotentialen der einzelnen beschriebenen Technologien unter besonderer Berücksichtigung der Wirkungsgrade resp. Leistungsverluste bei den diversen Energieumwandlungen.

Grundsätzlich bleibt festzustellen, dass die hier beschriebenen Speichertechnologien alle noch in den Kinderschuhen stecken bzw. im Fall der Pumpspeicherwerke von der Politik gar nicht gewollt sind, sonst würden hier schon viele neue Projekte in der Planungsphase stehen. Bisher ist jedenfalls keinesfalls nachgewiesen worden, dass auf diesen Wegen nach Wegfall der Energieerzeugung aus fossilen und Kernbrennstoffen der Grundlastbedarf auch nur ansatzweise abgedeckt werden kann.

Übrigens noch ein Hinweis am Rande: An der Hochschule Nordhausen läuft seit geraumer Zeit ein interessantes Forschungsprojekt mit einem völlig neuartigen Ansatz zur Energiespeicherung. Der Vollständigkeit halber und auch aus aus Gründen des regionalen Patriotismus sollte es in Ihrer Aufzählung nicht fehlen!
Psychoanalytiker
28.01.2020, 13.18 Uhr
JA, wir brauchen neue Konzepte, aber ...
... statt zu "quatschen", sollten unsere Umweltretter erst einmal auf andreaspaul hören und wirklich "Pflanzen" pflanzen. Die wandeln CO2 in Sauerstoff um, und das wäre ein sofort und leicht zu verwirklichender erster Ansatz. Dazu gehört aber auch die weltweite Verhinderung der Abholzung, die Verhinderung von "Betonwüsten" u.s.w.

Mit Wasserstoff und Litium-Batterien habe ich meine "Probleme", denn zu häufig kam es in diesem Zusammenhang zu Explosionen mit fatalem Ausgang. "Das mit der Energiegewinnung in Bergwerken" verstehe ich nicht ganz. Ich habe diesbezüglich sehr wenig Ahnung, aber die meisten Stollen sind doch wohl waagerecht angelegt. Senkrecht kenne ich nur die Fahrstühle und Luftschächte, und die halte ich für "zu klein", um wirklich massiv Energie erzeugen zu können. Und eine waagerechte Erdanziehung dürfte wenig Energie erzeugen.

Alles in Allem glaube auch ich, dass die Energiegewinnung der Zukunft, aber auch das nachfolgene Recyceln (z.B. der Schadstoffe), absolut in den Kinderschuhen steckt. Angela Merkel war ja Physikerin und zudem auch mal Umweltministerin. Und während diesen Zeiten hätte sie ja auf diesem Gebiet forschen, entwickeln und umsetzen können. Hat sie aber nicht. Warum wohl ? ...
Trüffelschokolade
28.01.2020, 14.21 Uhr
Abholzung und Co.
Psychoanalytiker, wovon reden Sie eigentlich? Die Umweltretter, die sie wahrscheinlich meinen, bemühen sich relativ konkret um die Verhinderung von Abholzung vor Ort als auch weltweit und sind gleichzeitig selbst dabei Aufforstungsbemühungen zu unterstützen.

Ihre Kritik geht hier fehl und hinterlässt nur, mal wieder, einen fahlen Nachgeschmack.
Flitzpiepe
28.01.2020, 14.24 Uhr
Abgesehen
- von der dazu notwendigen Fläche
- von der dazu notwendigen Bewässerung
- von der dazu notwendigen Zeit
finde ich es lustig, die notwendigen zig Milliarden zu pflanzenden Bäume als 'sofort' und 'leicht' zu bezeichnen.

Wäre es nicht erstmal ein Anfang die Abholzung des intakten Waldes und die ungezügelte Flächenversiegelung zu stoppen?
Das wäre viel leichter!

Bäume pflanzen alleine wird nicht helfen, wenn wir meinen, dann auf den anderen Gebieten genauso weiter machen zu können wie bisher. Der Punkt, an dem das Klima unumkehrbar kippt, wird bereits viel schneller erreicht als gedacht. Einige Wissenschaftler sind bereits der Meinung, dass dieser Punkt gerade üerschritten wurde. Und es ist egal, ob das stimmt oder nicht. Maßnahmen, die jetzt beginnen, brauchen einige Jahrzehnte, um überhaupt einen Effekt erkennbar zu machen.

Und was machen wir? Wir zerreden uns gegenseitig die Vorschläge des anderen anstatt anzufangen...

Ich kann mich noch daran erinnern, wie groß der Aufschrei war, als bekannt wurde, dass bei Ellrich ein Pumpspeicherwerk geplant wird. Klar - überall nur nicht vor meiner Haustür.

Wir müssten den Regierungen in den Ar... treten, damit die aus dem Knick kommen. Aber es passiert genau das Gegenteil. So sind jetzt die Rahmenbedingungen z.B. für Pumpspeicherwerke so schlecht wie nie.
Paulinchen
28.01.2020, 14.39 Uhr
Reiten wir auf dem falschen Pferd,...
... um unser Klima zu retten und zu verbessern?
Wer gestern in der ARD "Unsere Erde aus dem All" gesehen hat, dem sollte nun endlich klar geworden sein, dass das Abschalten von Atomkraftwerken, Kohlekraftwerken, Gaskraftwerken, Fahrverbote für Auto mit Verbrennungsmotoren, Massentierhaltung und sonstigen Verboten nahezu alles sinnlos ist.

Dass das Wort Klimahysterie, zum Unwort des Jahres gewählt wurde, ist absolut berechtigt. Greta und ihre Anhänger, terrorisieren auf dem falschen Erdteil! Gewiß, wir machen zum Beispiel in Deutschland den gleichen, gravierenden Fehler, wie er in Südamerika und anderswo gemacht wird, in dem wir ohne Gewissen und Fachwissen unsere Wälder abholzen.

Ist es nicht eine große Schande, dass innerhalb von nur einer Minute, weltweit Waldflächen in der Größe von 30 Fußballfeldern abgeholzt werden? Da wundern wir uns, dass es ein ungeahntes Maß von Artensterben gibt? Hallo - wie blöd ist das denn? Von wegen, in unserem Wald ist der Wildbestand zu groß - anders muss die Nachricht lauten. Der Wald ist für den Tierbestand zu klein gesägt worden! Hören wir auf, Häuser aus Holz zu bauen, Möbel aus Edelhölzern zu produzieren halten wir unsere Gewässer sauber. Aber hier möchte ich festhalten, dass Plastik in die Meere gelangt, daran ist der kleine Bürger nicht unmittelbar schuldig. Hier sollte mal über unser Recycling diskutiert werden,welches es offensichtlich kaum noch gibt, aber dafür ein gigantisches Exportaufkommen.

Wer am Sonntag Gast bei Anne Will, am Bildschirm war, der durfte live erleben, wie groß die Sach-und Fachkenntnisse von Dr. Anton Hofereiter (Die Grünen) in Sachen Umwelttechnik und Vorhandensein von Alternativen zum Klimawandel sind. Wer es nicht gesehen haben sollte, dem sei hier das Ergebnis gegeben : NULL AHNUNG. Aber den Mund weit aufreissen. Inzwischen melden sich wieder Wissenschaftler, die ihre Befürchtungen äußern, dass das Abschalten der oben genannten Energieerzeugungsanlagen vielleicht zum Fiasko werden kann. Denn kein anderes Land macht es Deutschland gleich bzw nach. Die deutsche Bevölkerung, wird voraussichtlich in Zukunft Energiepreise haben, die astronomisch sind. Die Grünen, steuern /treiben das Schiff "Deutschland" ins Verderben. Wir retten das Klima nicht mit Verbot und Klimasteuern.

Nächsten Montag, kommt Teil 2 von Unser Welt von oben.
Flitzpiepe
28.01.2020, 15.01 Uhr
Wie kommt man
wenn man in der ARD "Unsere Erde aus dem All" gesehen hat, zu dem Schluss, dass wir eigentlich nichts ändern müssen und so weiter machen können wie bisher? (Facepalm)

Man muss scheinbar nur schöne Bilder zeigen und alles ist gut?
Psychoanalytiker
28.01.2020, 15.09 Uhr
Ach Trüffelschokolade ...
... wie stand schon in so mancher Beurteilung: "... hat sich stets bemüht ..." und ist dann doch durchgefallen.

Beim Regenwald (z.B.) reichen Bemühungen recht wenig, da müssen Taten her! Und wenn jeder "Freitagsdemonstrant" jedesmal an einer geeigneten Stelle einen Baum pflanzen würde, ginge es schon mal ein kleines bißchen voran. Selbst dann, wenn dieser Demonstrant von Papa mit dem SUV hingefahren würde. Papa könnte ja einen zweiten Baum pflanzen. Anpacken heißt die Devise, nicht quatschen und nicht verbal " unterstützen" oder wie so mancher auf dem Mond leben ...
geloescht 20210614
28.01.2020, 15.19 Uhr
@Paulinchen treffend und schön gesagt(meine Meinung)auch das vom Hofreiter
Man kann ,ich sags mal ganz vorsichtig ,die "Einfältigkeit" nicht mehr ertragen.
Deswegen schaue ich mir dieses "Staatsfernsehen ARD/ZDF" bewusst kaum noch an.Ich lese sehr viel und das rund um die Welt.Auch eine NNZ -online gehört für mich an erste Stelle .
Paulinchen
28.01.2020, 17.22 Uhr
Zu den Sprüngen der Batterien in E-Fahrzeugen aller Art
heute veröffentlicht die Krone in A, wo die Mietfahrräder und E-Scooter zu hauf am Ende landen.
Wer sind die Mieter dieser Fahrzeuge, frage ich mich? Sind es am Ende jene, die uns erklären, dass es genau die Fahrzeuge sind, welche den Autoindividualverkehr in den Srädten minimieren, oder gar ersetzen sollen? Wenn dem so sein sollte, dann bitte sei mir die Feststellung gestattet, diese Menschen sind einfach nicht normal, ja - sie sind schon kriminell! Dabei möchte ich nicht behaupten, dass es nur die Österreicher sind, nein, es würde mich nicht wundern, wenn dies nicht auch bei uns und anderswo so geschieht. Brauchen wir diese E-Roller wirklich soooo dringend?

Man glaubt es nicht - die E-Scooter und Mitfahrräder landen (wenn auch nicht alle) im Wiener Donaukanal! Darf man mal fragen, ob das die vorgesehende Entsorgung für die Lithiumbatterien sein sollte und sein darf. Was kann mit dem Wasser passieren, wenn die Batterien (abgesehen vom Metallschrott) darin landen?
Kama99
28.01.2020, 17.52 Uhr
@Paulinchen
Nicht nur in A landen diese Dinger in Flüssen, auch in D wurden schon etliche aus Rhein und Co. gefischt.
Hat aber auch den Vorteil, das man im Brandfall nicht erst mit Wasser gefüllte Container besorgen muß. (Ironie aus)
Herr Taft
29.01.2020, 09.04 Uhr
Umweltpolitik nicht nur in deutschland
@Paulinchen... einmal mehr Fake news verbreitet.:"Denn kein anderes Land macht es Deutschland gleich bzw. nach."

Niederlande: Abschaltung aller Kohlekraftwerke bis Ende 2029, CO2-Preis bis 150 Euro pro Tonne.

Frankreich: Fahrverbote in verschiedenen Städten. Wesentlich strenger reglementiert als bei uns und mehr Umweltzonen. Kohleausstieg bis 2021.

England: Kohleausstieg bis 2025, Emissions abhängige, drakonische Citymaut.

Italien: Kohleausstieg bis 2025

Schweiz, Österreich, Baltikum: Kohleausstieg bis 2025

Schweden: Kohleausstieg bis 2022

Zahlreiche Umweltzonen, City-Maut und andere emissionsabhangige Einschränkungen für PKW und LKW. (vgl. ADAC.de)

Selbst die Spanier (bisher das umwelttechnische Schmuddelkind Europas) setzen eine auf erneuerbare Energien gerichtete Politik um und nennen Deutschland als Vorbild.


Wir haben es hier mit europäischer Gesetzgebung zu tun, die ein Ergebnis des Pariser Klimaabkommens ist, dem zuletzt sogar Russland beigetreten ist - auch, wenn da bisher nicht viel umgesetzt wurde.

Selbst in Südamerika haben sich im September 2019 7 Länder auf Regeln für den Umweltschutz geeinigt.
Paulinchen
29.01.2020, 12.58 Uhr
@ Spätzle...
...Traumtänzer sollte man bekanntlich nicht wecken. Sie glauben doch wohl nicht im Ernst an die Zahlen, welche Sie hier niedergeschrieben haben?

Schauen Sie sich mal den Einigungsvertrag genauer an. Darin steht, dass die Renten zwischen Ost und West, bis zum Jahr 1995 angeglichen sind. Da Sie ja mit Zahlen offenbar sehr gern umgehen, rechnen Sie doch mal aus, wieviel Rentner sind von 1995, bis heute gestorben und haben von dieser Zahl/Datum 1995 nichts gehabt. Aber vergessen Sie dabei nicht auszurechnen, wieviel Geld hat der Staat durch das Aussitzen verdient! Die Grundrente kommt, so die Schlagzeile der SPD. Wo ist sie gelandet? Seit gestern wissen wir, sie befindet sich leider in der Warteschleife. Also sind die Rentner mal wieder die Nutznieser von dem beschriebenen Papier.

Glauben Sie denn tatsächlich, dass Polen und Tschechien ihre Kohlevorkommen, von den sie uns wissen ließen, dass diese bis mindest 2050 ausreichen, im Boden liegen lassen? Der polnische Präsident sagte doch noch vor wenigen Wochen, dass er den Kohleausstieg seinem Volk nicht vermitteln kann, weil der Bevölkerung dazu das nötige Geld einfach fehlt. Der Tscheche schloss sich dessen Aussage schlicht und einfach an. Vor etwa drei Monaten wurde in einer Zeitung berichtet, dass Indien mit der Verbesserung des Klimas gegenwärtig besser da stünde als Deutschland. Wenige Tage darauf berichtet dann eine andere Zeitung, dass die geplanten (!) Klimaziele der Schwellenländer, schon als tatsächliche Werte in dieser Statistik eingerecht wurden. @ Spätzle merken Sie was? Welche schöne Eigenschaft hat Papier? Was sind Statistiken wert, wenn man sie....?

Vorgestern berichten unsere Medien, dass die Vereinbarung (ist ein Vertrag mit vielen Unterschriften!) der Libyenkonferenz von Berlin, mehrfach gebrochen wurde. Darunter seien auch 4 - 7 Vertragsunterzeichner, welche aber von der UNO nicht benannt wurden. Warum werden hier nicht Roß und Reiter benannt? Oder ist vielleicht rein zufällig gar der Initiator der Konferenz dabei?

Was glauben Sie denn, wenn die EU auf Polen Druck ausüben würde, was Polen dann macht? Beugen wird sich dieses Land auf keinem Fall. Die Polen und vielleicht auch andere Balkanländer stellen der Frau Dr. v.d. Leyen den Stuhl vor die Tür und Basta. Die EU ist für die genannten Länder doch ein zahnloser Tiger und nicht mehr. Polen hat in der EU, wie gestern berichtet, das dezeit größte Wirtschaftswachstum und davon wird das Land sich nicht so einfach abbringen lassen. Unter dem Motto, was wir haben, haben wir. Warten wir mal ab, wieviel Geld die Briten in die Gemeinschaftskasse der EU zurückzahlen. Da wird wohl zwischen müssen und werden eine große Kluft liegen. Glauben Sie tatsächlich, dass es beim Klimaziel anders läuft? Wir hätten ja die Ziele erreicht, wenn nicht unverhofft das, oder jenes eingetreten wäre....so oder so ähnlich wird dann argumentiert. (bin schon auf Ihre Kommentare gespannt, was Sie dann vortragen werden)Eine Frau Merkel müssen Sie dafür nicht mehr erwähnen und auch nicht einen Herrn Höcke u.u.u.u. Die sind dann längst nicht mehr in Amt und Würden.

Und worauf will sich dann die EU beziehen? Auf Verträge und wo stehen die? Auf Papier und dessen Eigenschaften kennen wir Deutschen doch wohl aus eigenener, negativen Erfahrung bestens. Nur der kleine Mann, muss seine Verträge und Zahlungspflichten erfüllen.
Herr Taft
29.01.2020, 14.12 Uhr
@Paulinchen...
... Es ist ganz leicht, meine Zahlen zu recherchieren... Sollten Sie vielleicht mal versuchen: erst informieren, dann posten.

Ich sprach auch nicht von Polen oder Tschechien. Warum die beiden noch in der EU sind versteh ich sowieso nicht. Liegt wohl sicher an den Geldern, die von der EU an diese Länder fließen. Stichwort EU-Subventionen. (lesen bildet immer noch, Paulinchen... Nicht unbedingt die Zeitung mit den 4 Buchstaben, auf die Sie sich so gerne beziehen)

Im Übrigen ist es ganz einfach, alles anzuzweifeln. Dann gibt es nichts mehr, was man nicht behaupten kann, weil man einfach sagen kann: alles, was irgendwo geschrieben steht stimmt sowieso nicht - es sei denn, es passt einem selbst in den Kram. Hatten wir glaube ich auch schon mal: selektive Wahrnehmung. Widdewiddewitt...

Huch, jetzt war ich wieder unanständig *lach*
Andreas Dittmar
29.01.2020, 14.22 Uhr
Was Spätzle hier verschweigt
Um nur mal das erste Beispiel aufzugreifen. Den Holländern dürfte der Kohleausstieg bis 2029 nicht schwerfallen. In den Niederlanden wird zum einen keine Kohle abgebaut. Was dort verbrannt wird, muss importiert werden. Die installierte Leistung ist dementsprechend gering.

Niederlande
Installierte Leistung gesamt 34 GW
Kohlekraftwerke 7 GW

Deutschland
Installierte Leistung gesamt 210 GW
Kohlekraftwerke 44 GW
Kernenergie 9 GW

Während Deutschland 53 GW + Elektromobilität ausgleichen muss, sehen es die Holländer bei 7 GW wohl gelassener.

Frankreich : 72% des 2016 produzierten Stroms kam aus Kernkraftwerken. Auch hier würde ein Kohleausstieg nicht weh tun.
Herr Taft
29.01.2020, 14.30 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Verstoß gegen AGB
Fönix
29.01.2020, 14.39 Uhr
Werfe nimals den ersten Stein!
Zitat Spätzlevernichter:

"Ich sprach auch nicht von Polen oder Tschechien."

Warum eigentlich nicht ??? !!!
Wäre gerade in diesem Zusammenhang sehr interessant gewesen!

Gerade das, was Sie hier als Argumentationsakrobatik betreiben, lässt sich allenfalls noch als "selektive Wahrnehmung" schönreden!
Herr Taft
29.01.2020, 14.48 Uhr
Was Herr Dittmar hier nicht erwähnt
Niederlande 17 Mio. Einwohner
Deutschland 80 Mio. Einwohner

Natürlich ist der Energiebedarf in Deutschland höher.

Prozentualer kohleanteil:
Niederlande: 21 %
Deutschland: 21%

(Basis Zahlen Herr Dittmar)

Verstehe nicht, worauf Sie hinaus wollen?

Außerdem ging es um die Behauptung, dass wir das einzige Land sind, welches etwas tut... Das war frei erfunden... Thema war nicht, wer welche Anstrengungen unternehmen muss.
Andreas Dittmar
29.01.2020, 14.52 Uhr
kleine Ergänzung
Östereich und die Schweiz werden wohl beim Kohleausstieg auch keine Probleme haben. Der Anteil Fossiler Brennstoffe an der Energieerzeugung liegt dort bei 2 bzw. 2,7 %.

Aktive Kohlekraftwerke in Schweden konnte ich leider nicht ausmachen. Dafür 2,5 GW inst. Leistung die sich aus Erdöl/Erdgas speisen. Insgesamt sind in Schweden 35,2 GW installiert.

Mein Fazit für Deutschland : Aus Kohle, Kernkraft und Verbrennungsmotor auszusteigen ist irre .

War übrigens wirklich nicht schwer zu recherchieren.
Herr Taft
29.01.2020, 16.29 Uhr
@Fönix...
Natürlich habe ich nicht alle Länder erwähnt... Hätte ich Polen und Tschechien mit aufgeführt, hätten Sie mich wahrscheinlich nach Nepal und Argentinien gefragt...

Es ging einzig darum, die Aussage "Niemand außer Deutschland tut etwas um seine CO2-Emissionen zu reduzieren" zu widerlegen.

Ja, es gibt noch weitere Länder, die sich nicht daran beteiligen wie z. B. Polen und Tschechien oder auch die USA... Aber bei weitem und zum Glück nicht alle.

Ich glaube es ist in weiten Teilen der Welt Konsens, dass wir etwas tun müssen, uns weiter entwickeln müssen.

Und hey, sollte sich in 50 Jahren herausstellen, dass es nicht unbedingt notwendig war, dann ist es natürlich unverzeihlich, dass wir unsere Flüsse, Meere, Atmosphäre sauberer und unsere Lebensqualität damit gesteigert haben. (sinngemäß nach Marc-Uwe Kling)
Tor666
29.01.2020, 16.34 Uhr
Spätzlevernichter,
welches Land macht es denn Dtl. nach? Steigt aus Kohle und Atom aus? Diese Kombination hat doch ganz andere Dimensionen und Konsequenzen. Andere Länder können zusätzlich noch Wasserkraft nutzen. Und wir? Stehen erstmal da, zahlen Unsummen, wenn der Wind da ist, damit den Strom jemand abnimmt und Unsummen, wenn wir welchen brauchen. Völlig unwirtschaftlich, dass können sich andere Länder so gar nicht leisten.

Natürlich machen jetzt die europäischen Länder mit. Die wissen auch, da gibt es Unmengen an Money zu ernten. Einige bauen bzw. planen sogar Atomkraftwerke.
geloescht 20210614
29.01.2020, 18.08 Uhr
@Spätzlevernichter von andreaspaul
Nur eine Frage bitte.
Wann werden die Massnahmen,die zu einer CO2 Verminderung des Deutschen Anteils führen,greifen und die Klimakrise in der Welt beenden helfen.??

"Also 0,038 Prozent CO2 sind in der Luft; davon produziert die Natur 96 Prozent, den Rest, also vier Prozent, der Mensch*. Das sind dann vier Prozent von 0,038 Prozent also 0,00152 Prozent. Der Anteil Deutschlands hieran ist 3,1 Prozent. Damit beeinflusst Deutschland 0,0004712 Prozent des CO2 in der Luft"

Wäre es nicht doch sinnvoller sofort "auf Teufel komm raus" Bäume weltweit zu pflanzen? um vielleicht "etwas" schneller mit ihren propagierten"preisverdächtigen Massnahmen "zu sein?
Ich glaube fast ,die Kanzlerin irrt. Vielleicht sollte sie auch in die Natur eingreifen.Immerhin werden 96% des CO2 von der Natur selbst produziert.
Ich halte das Ganze für hausgemachten Schwachsinn und Volksverdummung.
Andreas Dittmar
29.01.2020, 19.14 Uhr
Kohleausstieg
Natürlich erwähnte ich weder den prozentualen Anteil der Kohleenergie noch die Einwohnerzahl, weil diese beiden Größen beim Kohleausstieg völlig irrelevant sind und ich davon ausgegangen bin, dass Sie mich darauf hinweisen werden.

Ihr Zitat : "Wir haben es hier mit europäischer Gesetzgebung zu tun, die ein Ergebnis des Pariser Klimaabkommens ist, dem zuletzt sogar Russland beigetreten ist - auch, wenn da bisher nicht viel umgesetzt wurde."

Was droht Russland bei Nichtumsetzung ? Ein schrilles "How dare you" oder ein Herr Resch der seine Nase in den Auspuff steckt und anschließend gegen die Kommunen auf Einhaltung der Grenzwerte klagt.

Ich möchte zusätzlich noch dezent darauf hinweisen, dass Deutschland Stahlproduzent ist und in der Schule haben wir gelernt, was es braucht, diesen herzustellen und zu verarbeiten. Zugunsten des Klimaabkommens wäre auch diese Branche gefährdet genau wie Kohle und Energiesektor.

@Spätzlevernichter, wie stellt man ohne fossile Brennstoffe aus Eisenerz Stahl her oder brauchen wir den dann nicht mehr ?

Die Sauberkeit von Flüssen und Meeren ist nicht Gegenstand des Pariser Klimaabkommen obwohl es eigentlich überlebenswichtig ist.
geloescht 20210614
29.01.2020, 20.12 Uhr
@Andreas Dittmar das Klima ist ein Geschäftsmodell
es hilft Parteien an der Ausübung ihrer Macht(bestrebungen) und um Geld zu generieren. Sie haben vollkommen Recht mit Ihren letzten Sätzen.
Manipulation ist immer der Schlüssel zum Erfolg .Im Grossen wie im Kleinen.
Herr Taft
30.01.2020, 08.10 Uhr
Boooahhh nu langts aber...
.... Nochmal für alle:

Mir ging es nur darum aufzuzeigen, dass die sinngemäße Behauptung, niemand außer Deutschland täte etwas für den Umweltschutz FALSCH ist.

Was Kohleverstromung jetzt mit Stahlproduktion zu tun hat, erschließt sich mir nicht und auch nicht, was der richtige Ansatz der Aufforstung jetzt mit der obigen Aussage zu tun hat.

Es ist so sehr schwierig über eine Sache zu diskutieren. Aber das ist ja immer das selbe hier... hat offenbar Methode.
Andreas Dittmar
30.01.2020, 12.51 Uhr
Gravitation als Pufferspeicher
Herr Glashagel hat in seinem Beitrag den Energiespeicher angesprochen. Ein Gewicht in der Schachtröhre klingt auf dem ersten Blick interressant.

Ein Förderkorb hat grob geschätzt eine Fläche von 2qm und bei 3 Etagen eine Höhe von 6 m. Schwerbeton hat eine Dichte von bis zu 4,5 t/m3 . Ersetzt man den Förderkorb durch Stahlbeton, hat man bei 12 m3 ein Gewicht von 54 t . Die Konstruktion entspricht einer Gravitationskraft von 530 kN. Unsere Kalischächte sind bis zu 900 m tief. Daraus resultiert eine Energiemenge von 476766 kNm . Diese Zahl sagt nicht viel aus. Man kann aber in kWh umrechnen. Da 1 Nm = 1 Ws braucht man den og. Wert nur durch 3600 zu teilen und erhält 132 kWh . Das ist natürlich nur ein theoretischer Wert.

Eine WEA hat eine Nennleistung von 3 MW. Der Gravitationsspeicher wäre hier ziehmlich unterdimensioniert. Alternetiv könnte man das Gewicht durch einen Wasserspeicher ersetzen.
Flitzpiepe
30.01.2020, 14.04 Uhr
Ein Pumpspeicherwerk
ist auch nichts anderes als ein Gravitationsspeicher.
Also warum die Rechenkünste eines Herrn Dittmars?
Ob nun 200m oder 900m Höhenunterschied ist egal. Das ist nur ein Parameter.
Wichtig ist nur, dass Speicher jedweder Art endlich gebaut werden.
Dann ist auch erneuerbare Energie grundlastfähig. Und darum geht es.
Es kann nicht sein, dass, wenn zu viel Wind weht, die Dinger abgestellt werden müssen, weil man die Energie nicht mehr speichern kann.
Fönix
30.01.2020, 14.16 Uhr
Klima und Umwelt Teil 1:
vorab speziell auch @ Spätzlevernichter:

Vielleicht sollten Sie erst mal für sich selber die Terminologie klären. Klimaschutz (bzw. besonders in Deutschland besonders heftig ausgeprägt - Klimahysterie!) und Umweltschutz sind keine Synonyme! Auch aus solchen "Unsauberkeiten" erwachsen viele Missverständnisse.

und im weiteren Kontext @ alle:

Umweltschutz ist viel umfassender und aus meiner Sicht sind die diesbezüglichen Defizite mindestens genauso problematisch wie der sogenannte Klimawandel. Die Vermüllung, Vergiftung und Zerstörung unserer Geosphäre ist global gesehen dramatisch wie nie und bedroht die Lebensgrundlagen vieler Organismen akut bzw. hat diese schon zerstört.

Im Gegensatz dazu bin ich mir bei der Erderwärmung gar nicht so sicher. In den frühen Erdzeitaltern (vor etwa 15 Millionen Jahren und davor) war die Biosphäre mit Abstand am produktivsten. In den betreffenden Zeiträumen lagen die globalen Durchschnittstemperaturen deutlich über den höchsten Prognosewerten, die derzeit für 2050 ausgerufen werden. In den betreffenden Zeiträumen entstanden z.B. die großen Lagerstätten vieler fossiler Energieträger.

Was bedeutet das letztendlich?

Unser Globus hat in geologischen Zeiträumen betrachtet bewiesen, dass anthropogene Einflüsse ausgeklammert seine Biosphäre sich sehr robust und flexibel den unterschiedlichsten Bedingungen anpassen kann. Die Klimazonen und damit auch wichtige Voraussetzungen für eine ausreichende Biodiversität haben sich in unterschiedlichen Zyklen regelmäßig verschoben, sind aber im Grundsatz immer erhalten geblieben. Natürlich blieben bei dramatischen Veränderungen wie z.B. im Pleistozän einige und manchmal auch viele Arten auf der Strecke, dafür bilden sich andere neu und eine große Zahl ist so flexibel oder auch mobil, dass die betreffenden Arten (man denke nur an La Cucaracha!) geradezu unsterblich erscheinen.

Aus meiner Sicht ist die Biosphäre insgesamt durch die aktuell steigenden Temperaturen weniger gefährdet als durch den massiven Eintrag von Schadstoffen oder auch durch die anthropogene Überprägung vieler Naturräume z.B. durch die Abholzung der Regenwälder und die damit verbundene Schaffung weiterer Agrarflächen. Die Erderwärmung mit all ihren Nebenwirkungen wie steigende Meeresspiegel bedroht vielmehr in erster Linie die Lebensgrundlagen vieler Menschen z.B. in den Küstenregionen oder auch in den mittlerweile superheißen Steppen- und Wüstenregionen wie in Australien. Deshalb ist der Aufschrei auch so groß. Denn viele Menschen sind unmittelbar betroffen, können sich aber nicht selber helfen, weil die harten Bandagen der globalen Kapitalwirtschaft, die ganz eigene Interessen verfolgt, hier erbarmungslos ganze Regionen im Elend versinken lassen. Ich nenne hier nur als ein Beispiel das Gangesdelta.

Natürlich gibt es hinsichtlich der Gefahrenpotentiale für anthropogene und natürliche Lebensräume auch Überschneidungen, wie man aktuell in den australischen Eukalyptuswäldern oder auch im Great Barrier Reef leidvoll wahrnehmen muss. Aber die globale Geosphäre hat sich auch nach noch viel größeren Katastrophen (z.B. Meteoriteneinschläge oder auch gewaltige Vulkanausbrüche) immer wieder schnell regeneriert und regelmäßig auch weiterentwickelt. Zumindest solange, wie der Mensch seine Finger noch nicht im Spiel hatte.
Fönix
30.01.2020, 14.18 Uhr
Klima und Umwelt Teil 2:
Welche Strategie wäre im Ergebnis der im vorstehenden Kommentar dargelegten Betrachtungen aus meiner Sicht zu favorisieren?

Einige Vorschläge habe ich in meinem letzten nnz-Beitrag ("Schöne, neue, grüne Welt") ja schon formuliert. Den grundsätzlichen Ansatz möchte ich an dieser Stelle zusammenfassend noch etwas präzisieren:

Für die in ihren Lebensgrundlagen unmittelbar bedrohten Menschen müssen schnellstmöglich international finanzierte Soforthilfeprogramme UND Langzeitprojekte auf den Weg gebracht werden. Dabei sind gleichermaßen negative klimatische, negative wirtschaftliche oder auch negative politische Rahmenbedingungen zu betrachten und für die betroffenen Menschen zu beheben, egal ob durch Umsiedlung oder durch Entwicklungshilfe vor Ort, die diesen Namen auch verdient.

Im Umgang mit den Naturräumen muss global ein Paradigmenwechsel eingeleitet werden. Getragen werden sollte dieser von einer massiven Reduzierung des Energieverbrauchs gekoppelt mit einem gleitenden Übergang von fossilen zu regenerativen Energieressourcen, von einer "sauberen" Land- und Forstwirtschaft, von einer ökologischen statt einer kommerziell getriebenen Globalisierung und damit auch von der Abkehr vom Leitbild des grenzenlosen Wachstums.

Alle Aktivitäten müssen so gestaltet werden, dass die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der menschlichen Gesellschaft erhalten bleibt. Diese Potentiale sind die Grundvoraussetzung für unsere Gestaltungsspielräume. Die Wirtschaft muss nur eine andere ethische Ausrichtung mit neuen, zeitgemäßen Zielstellungen erhalten.

Zur Erderwärmung noch ein Hinweis oder besser ein Bild:

Was mache ich, wenn es mir in der Stube zu warm wird, weil ich zu viel Holz und Kohle in den Ofen gesteckt habe? Richtig, ich öffne für eine gewisse Zeit ein Fenster, bis die Raumtemperatur wieder passt. Mit dem erneuten Auflegen warte ich dann noch eine Weile. Unser Fenster ist die Atmosphäre und jenseits dieses Fensters ist es verdammt kalt. Vielleicht liegt die Lösung unserer Probleme ja näher, als wir glauben?
Fönix
30.01.2020, 14.30 Uhr
@ Andreas Dittmar
Mit Ihrem letzten Satz kommen Sie den tatsächlichen Potentialen dieser speziellen Form der Energiespeicherung schon etwas näher. Einfach noch ein bisschen mit der Materie (Kalibergwerke), der Historie und der Technologie beschäftigen, dann erschließen sich vielleicht ganz neue Horizonte...

Tatsächlich sind diese Überlegungen nicht wirklich neu und beschäftigen die einschlägigen Fachleute auch und gerade hierzulande schon einige Jahre. Dass noch keine sichtbaren Ergebnisse präsentiert wurden, hat mehrere Gründe.

Einige davon liegen im Bereich von Legislative und Administration. Aber ich will an dieser Stelle nicht schon wieder über unsere Verwaltungen herziehen, dass wäre an dieser Stelle in den meisten Punkten wirklich ungerechtfertigt ...

Zu beachten wäre auch, dass die Anzahl von geeigneten Bergwerken begrenzt ist. Letztendlich könnte ein solcher Ansatz auch nur ein Baustein auf dem Weg zur Lösung der Speicherprobleme sein, allerdings ein für unsere Region sehr interessanter ...
Andreas Dittmar
30.01.2020, 15.40 Uhr
Warum die Rechenkünste @Flitzpiepe ?
Das ist ganz einfach nur der Beleg, das es mit Gewichten aus festen Stoffen nicht so optimal funktioniert . Ob 200 m oder 900 m ist nicht egal sondern entscheidend. Wir sprechen ja von Energie. Wenn ich statt der 54t 2000m3 Wasser durch eine Turbine laufen lasse, sieht das Beispiel wesentlich besser aus.
Flitzpiepe
30.01.2020, 16.39 Uhr
Ich weiß nicht
worauf sie hinaus wollen.
Die eingesetzte Masse so eines Speicherwerks ist ein weiterer Parameter.
Da brauchen Sie nichts rechnen, um zu erkennen, dass die Masse im Schacht viel zu klein ist.
Mit diesen Problemen beschäftigen sich ganze Heerscharen von Ingenieuren. Wir sollten das Fachliche denen überlassen.
Für Gravitationsspeicher braucht man nunmal große Höhen und/oder große Massen. Das haben wir nur in den Bergen, im Bergbau und am Meer mit den Gezeiten.
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr