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Fr, 08:15 Uhr
02.12.2022
Der THC in der EHF European League

Selbstbewusst nach Schweden fahren

Der Thüringer HC hat keine Zeit zum durchschnaufen. Dem Bundesligaspitzenspiel gegen Bietigheim und dem schweren Spiel im DHB-Pokal gegen Metzingen folgt schon der nächste Kracher...

Am kommenden Sonntag, den 04. Dezember um 20.30 Uhr treffen in der EHF European League der schwedische Meister IK Sävehof und der Thüringer HC aufeinander, um sich für die Gruppenphase zu qualifizieren.

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Rückblick:
War die Niederlage im Heimspiel gegen den Ligaprimus SG BBM Bietigheim noch “einkalkuliert”, ist die Niederlage im DHB-Pokal und damit das Ausscheiden aus dem Wettbewerb eine herbe Enttäuschung. Den Re-Start des THC nach der Europameisterschaft kann man damit schon misslungen bezeichnen. Es bleibt, wie zuvor oftmals beim THC erlebt: Wir kommen nach solchen Zwangspausen nicht schnell genug wieder in die Spur.
Herbert Müller mahnte und warb um Geduld, dass seine neu formierte Mannschaft Zeit braucht, sich zu einem Top-Team zu entwickeln. Nach acht Siegen in Folge schien man auf einem guten Weg und die Saison zu laufen. Jetzt ist der erfolgreiche Saisonstart erst einmal gestoppt. “Man sagt ja immer, Pokalspiele haben so ihre eigenen Gesetze und leider hat genau dies uns gestern Abend erreicht.”, beginnt Herbert Müller seinen Rückblick.

Die 34:32-Auswärtsniederlage bedeutete das Aus im DHB-Pokal. Kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, die nächsten Aufgaben fordern den ganzen Kader. Der THC schaffte es nicht, sich vorentscheidend abzusetzen und sich aus dem Druck der Metzinger Mannschaft zu befreien. Die Führung wechselte mehrfach, auch wenn die Thüringerinnen dabei die längere Zeit vorn lagen. Der Vorsprung betrug dabei nie mehr als drei Tore. Immer wieder fanden die Schwäbinnen zurück ins Spiel und hatten die passende Antwort parat. Kleinste Schwächen der Gäste wurden genutzt, um den Anschluss nicht zu verlieren, gerade in der Schlussphase machte das den winzigen Unterschied. Dazu funktionierte die Abwehr nicht immer gut.

“In einem sehr spannenden, bis zum Schluss auf Messers Schneide absolvierten Pokalfight haben wir es nicht geschafft, in den letzten Minuten das Spiel in unsere Richtung zurückzudrehen. Wir haben fast über die gesamte Spielzeit geführt, hatten viele Chancen, um auf teilweise vier Tore davonzuziehen, waren aber über die gesamte Spielzeit nicht stark genug in der Deckung.”, fasst der THC-Trainer kurz zusammen.
Die abwehrstärksten Spielerinnen Anika Niederwieser und Sara Ronningen waren mit je zwei Zeitstrafen, zum Teil schon sehr früh vorbelastet und mussten sich vor einer Disqualifikation in acht nehmen.
Selbstkritisch fährt Müller fort: “Wir haben von der Kompaktheit und vom Zweikampfverhalten, speziell gegen Lena Degenhardt, dann doch Schwächen offenbart. Vielleicht hat auch ein wenig die Spritzigkeit gefehlt. Das schwere Spiel gegen Bietigheim war sicherlich auch noch in den Knochen, aber letztendlich mussten wir uns der Kampfkraft von Metzingen beugen, die es einfach hinten raus mehr wollten.”
Wenn dann noch in entscheidender Spielphase das Pech dazu kommt, zweimal nur den Pfosten zu treffen oder 100%ige Chancen nicht zu verwerten, dann reicht das einem kampfstarken Team wie Metzingen, um ein knappes Spiel zu drehen.

“Letztendlich war es unsere Abwehrleistung, die nicht gut war. Mit 32 auswärts geworfenen Toren musst du weiterkommen, doch 34 bekommene sprechen ihre eigene Sprache. In dieser sehr schweren Woche bleibt uns nicht viel erspart. Ich bin froh, dass Annika Lott wieder mitwirken konnte. Ich konnte sie aber nicht in der Abwehr einsetzen. Das wäre sicher noch mal ein Faktor für uns gewesen.”
Der Rückschlag tut weh. Jetzt heißt es nur nach vorn zu schauen und da ist der nächste harte Brocken schon in Sicht.

Zum Spiel:
Schweden hat bei der EM mit Platz 5 als Nationalmannschaft überzeugt. Der schwedische Meister IK Sävehof führt ungeschlagen die Liga an und “ist gespickt mit erfahrenen Nationalspielerinnen”, weiß der THC-Trainer. Sollte der THC an dieser Hürde scheitern, wäre die Enttäuschung mehr als groß. Die Teilnahme an der Gruppenphase in der EHF European League ist ein selbst formuliertes Saisonziel, um sich auch im internationalen Wettbewerb mit Europas Spitzenmannschaften zu messen und sich weiterzuentwickeln. Jetzt steht die Mannschaft unter hohem Druck, wird sich der Aufgabe aber stellen.
“Jetzt heißt es, sich sehr schnell in Richtung Sävehof zu fokussieren, weil wir in der Europa League unbedingt die Gruppenphase erreichen wollen. Sävehof ist der schwedische Abonnementmeister und sicherlich die stärkste Mannschaft in Schweden”, analysiert Herbert Müller den kommenden Gegner. Die Schweden haben mehrfach in der EHF Champions League gespielt, sind dadurch international erfahren und eine sehr spielstarke Mannschaft. Der Thüringer HC wird alles geben müssen und “über sich hinauswachsen müssen”, will man diese schwere Hürde meistern. Herbert Müller fordert von seinem Team an die Leistung aus dem Spiel gegen Bietigheim anzuknüpfen, “damit wir uns in einem 120-Minutenspiel in den ersten 60 Minuten eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Nordhausen verschaffen und alles daran setzten können, die Gruppenphase zu erreichen.”

Besonderes Augenmerk legt der THC-Trainer auf die Torhüterin des Gegners. “Johanna Bundsen ist eine überragende schwedische Nationaltorhüterin, die mit ihren Paraden ein Spiel allein entscheiden kann. Darum wird es sehr wichtig sein, dass die Mädels über die Wurfvarianten, die gegen sie sprechen, aufpassen müssen.” Die rechte Seite der Schwedinnen muss das THC-Team unbedingt in den Griff kriegen. Besonders Carmen Martin sticht auf der rechten Außenbahn heraus und sorgt immer wieder für Unruhe. Nina Kopang, wurfgewaltige Linkshand wird so zu verteidigen sein, dass ihr keine Lücke geboten wird. “Große Schwachstellen sind nicht auszumachen. Wir müssen unser Abwehrverhalten steigern und verbessern und noch mal alles dran setzten, um mit einer guten Ausgangsposition in das Rückspiel zu gehen.”
Autor: red

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