Fr, 13:05 Uhr
13.09.2024
BrandenburgTREND: 10 Tage vor der Wahl
SPD stärker, aber hinter der AfD
Nach dem Aus für Rot-Rot, aber auch für alternative Zwei-Parteien-Koalitionen wegen der Stärke der AfD entschieden sich die brandenburgischen Sozialdemokraten 2019 für ein Drei-Parteien-Bündnis mit CDU und Grünen. Die erste Kenia-Koalition im Bundesland überzeugt zum Ende der Amtsperiode 45 Prozent mit seinen Leistungen und damit etwa ebenso viele Wahlberechtigte wie das rot-rote Vorgängerbündnis...
Grafik (Foto: infratest dimap)
Der Wunsch nach einer Fortsetzung sozialdemokratischer Landesregierungen überwiegt im Bundesland: 40 Prozent favorisieren auch für die kommenden fünf Jahre eine SPD-geführte Regierung, 24 Prozent dagegen ein Kabinett unter CDU-, 20 Prozent unter AfD-Führung.
Getragen wird diese Präferenz zugunsten der SPD von erneut deutlichen Sympathien für Dietmar Woidke. Den 62-jährigen Regierungschef bezeichnet ähnlich wie 2019 gut die Hälfte als guten Ministerpräsidenten. Die Spitzenkandidaten von CDU und AfD, Jan Redmann (9 Prozent) und Hans-Christoph Berndt (9 Prozent) zieht jeweils nicht einmal jeder Zehnte im Amt des Ministerpräsidenten vor. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) würde bei einer Direktwahl stattdessen auf den Amtsinhaber setzen, der für den Fall eines AfD-Sieges seinen Rücktritt angekündigt hat.
Dennoch ist auch zehn Tage vor der Wahl alles andere als ausgemacht, dass die SPD wie in den vergangenen Jahrzehnten stärkste Partei in Brandenburg wird. Bei einem Wahlgang zum jetzigen Zeitpunkt würde die SPD zwar mit 26 Prozent etwa ihr Ergebnis von 2019 (26,2 Prozent; +3 zur Vorwoche) erreichen, läge aber knapp hinter der AfD, die mit 27 Prozent (2019: 23,5 Prozent; +/-0 zur Vorwoche) rechnen könnte. Die CDU würde mit 16 Prozent ähnlich schwach abschneiden wie 2019 (15,6 Prozent; -2 zur Vorwoche) und bliebe im Wettbewerb um die ersten Plätze im Bundesland abermals außen vor.
Während die Linken-Abspaltung BSW mit 13 Prozent (-2 zur Vorwoche) sicher im Parlament vertreten wäre, ist der Wiedereinzug von Grünen (2019: 10,8 Prozent), BVB/FW (2019: 5,0 Prozent) und Linken (2019: 10,7 Prozent) unsicher. Grüne (-0,5 zur Vorwoche) und BVB/FW (+1,5 zur Vorwoche) würden jeweils 4,5 Prozent erzielen, die Linke käme auf 4 Prozent (+/-0 zur Vorwoche). Alle drei würden damit an der Fünfprozenthürde scheitern, könnten bei Gewinn von bereits einem Direktmandat jedoch dennoch an der Mandatsverteilung teilnehmen. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 5 Prozent, darunter auch die FDP, die letztmals vor 15 Jahren in den Potsdamer Landtag einzog.
In einem Landtag allein aus SPD, AfD, CDU und BSW bestände entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage die Möglichkeit zur Bildung einer Zwei-Parteien-Koalition aus SPD und CDU. Sollte eine weitere Partei in den Landtag einziehen, sind ohne Einbeziehung der AfD nur Drei-Parteien-Bündnisse möglich.
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Bewegungen sind damit in Brandenburg bis zum 22. September weiterhin möglich. Aktuell will jeder siebte Wahlberechtigte eine Änderung seiner momentanen Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag in zehn Tagen nicht ausschließen. Rund jeder Sechste tendiert derzeit zur Nichtwahl bzw. lässt bislang keine Neigung zu einer Partei erkennen. Für sieben von zehn Wahlberechtigte steht die Wahlentscheidung nach eigenen Angaben bereits fest.
Autor: psgGrafik (Foto: infratest dimap)
Der Wunsch nach einer Fortsetzung sozialdemokratischer Landesregierungen überwiegt im Bundesland: 40 Prozent favorisieren auch für die kommenden fünf Jahre eine SPD-geführte Regierung, 24 Prozent dagegen ein Kabinett unter CDU-, 20 Prozent unter AfD-Führung.
Getragen wird diese Präferenz zugunsten der SPD von erneut deutlichen Sympathien für Dietmar Woidke. Den 62-jährigen Regierungschef bezeichnet ähnlich wie 2019 gut die Hälfte als guten Ministerpräsidenten. Die Spitzenkandidaten von CDU und AfD, Jan Redmann (9 Prozent) und Hans-Christoph Berndt (9 Prozent) zieht jeweils nicht einmal jeder Zehnte im Amt des Ministerpräsidenten vor. Jeder zweite Wahlberechtigte (50 Prozent) würde bei einer Direktwahl stattdessen auf den Amtsinhaber setzen, der für den Fall eines AfD-Sieges seinen Rücktritt angekündigt hat.
Dennoch ist auch zehn Tage vor der Wahl alles andere als ausgemacht, dass die SPD wie in den vergangenen Jahrzehnten stärkste Partei in Brandenburg wird. Bei einem Wahlgang zum jetzigen Zeitpunkt würde die SPD zwar mit 26 Prozent etwa ihr Ergebnis von 2019 (26,2 Prozent; +3 zur Vorwoche) erreichen, läge aber knapp hinter der AfD, die mit 27 Prozent (2019: 23,5 Prozent; +/-0 zur Vorwoche) rechnen könnte. Die CDU würde mit 16 Prozent ähnlich schwach abschneiden wie 2019 (15,6 Prozent; -2 zur Vorwoche) und bliebe im Wettbewerb um die ersten Plätze im Bundesland abermals außen vor.
Während die Linken-Abspaltung BSW mit 13 Prozent (-2 zur Vorwoche) sicher im Parlament vertreten wäre, ist der Wiedereinzug von Grünen (2019: 10,8 Prozent), BVB/FW (2019: 5,0 Prozent) und Linken (2019: 10,7 Prozent) unsicher. Grüne (-0,5 zur Vorwoche) und BVB/FW (+1,5 zur Vorwoche) würden jeweils 4,5 Prozent erzielen, die Linke käme auf 4 Prozent (+/-0 zur Vorwoche). Alle drei würden damit an der Fünfprozenthürde scheitern, könnten bei Gewinn von bereits einem Direktmandat jedoch dennoch an der Mandatsverteilung teilnehmen. Alle übrigen Parteien kämen zusammen auf 5 Prozent, darunter auch die FDP, die letztmals vor 15 Jahren in den Potsdamer Landtag einzog.
In einem Landtag allein aus SPD, AfD, CDU und BSW bestände entsprechend der aktuellen Sonntagsfrage die Möglichkeit zur Bildung einer Zwei-Parteien-Koalition aus SPD und CDU. Sollte eine weitere Partei in den Landtag einziehen, sind ohne Einbeziehung der AfD nur Drei-Parteien-Bündnisse möglich.
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur bedingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung hat zudem die letzte Phase des Wahlkampfs mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und taktischen Wählern.
Bewegungen sind damit in Brandenburg bis zum 22. September weiterhin möglich. Aktuell will jeder siebte Wahlberechtigte eine Änderung seiner momentanen Parteipräferenz bis zum Wahlsonntag in zehn Tagen nicht ausschließen. Rund jeder Sechste tendiert derzeit zur Nichtwahl bzw. lässt bislang keine Neigung zu einer Partei erkennen. Für sieben von zehn Wahlberechtigte steht die Wahlentscheidung nach eigenen Angaben bereits fest.
Kommentare
Alexandra Se.
13.09.2024, 16.01 Uhr
Wahlen in BB
Hauptsache grün und links ist raus, der Rest ist fast egal.
14
7
Login für Vote
Kobold2
13.09.2024, 20.10 Uhr
Egal
hat man auch am Wahlergebnis in Thüringen gesehen.
Was stabil Brauchbares kommt so nicht zustande. Jetzt fühlen sich Einige besser, aber besser ist es nicht geworden.
Hoffentlich ist man in Brandenburg schlauer und lernt daraus.
Ich mag aber nicht so recht dran glauben.
Was stabil Brauchbares kommt so nicht zustande. Jetzt fühlen sich Einige besser, aber besser ist es nicht geworden.
Hoffentlich ist man in Brandenburg schlauer und lernt daraus.
Ich mag aber nicht so recht dran glauben.
5
10
Login für Vote
grobschmied56
14.09.2024, 20.14 Uhr
So mancher Traum von grün-roter ...
... 'Stabilität' ist inzwischen ausgeträumt.
Das Ende des 'Weiter so' unter grün-linker Ideologie empfindet mancher als böses Erwachen.
Gut so.
Der Alptraum vom großen Multikulti muß schnell beendet werden, bevor deutsche Arbeitnehmer und Steuerzahler die Minderheit im eigenen Land stellen.
Das sollte auch die SPD in Brandenburg bedenken, bevor sie thüringische 'Einstelligkeit' erleidet.
Das Ende des 'Weiter so' unter grün-linker Ideologie empfindet mancher als böses Erwachen.
Gut so.
Der Alptraum vom großen Multikulti muß schnell beendet werden, bevor deutsche Arbeitnehmer und Steuerzahler die Minderheit im eigenen Land stellen.
Das sollte auch die SPD in Brandenburg bedenken, bevor sie thüringische 'Einstelligkeit' erleidet.
4
4
Login für Vote
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.