So, 12:12 Uhr
06.07.2025
BARMER in Thüringen
Jede zweite Schwangere nutzt Bluttest auf Trisomien
Jede zweite Schwangere (49,4 Prozent) in Thüringen hat im vergangenen Jahr einen vorgeburtlichen Bluttest auf Trisomien machen lassen. Im Jahr 2023 waren es noch 37,7 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Abrechnungsdaten von BARMER-versicherten Frauen...
Seit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Test. Er gehört jedoch nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft. Der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) untersucht das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21, welche die körperliche und geistige Entwicklung in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Die häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie 21).
Der nichtinvasive Pränataltest ist keine Standardvorsorge. Ärztinnen und Ärzte informieren Schwangere umfassend und entscheiden gemeinsam mit ihnen, ob ein solcher Test und der Umgang mit den Ergebnissen sinnvoll ist, sagt Robert Büssow, Landesgeschäftsführer der BARMER in Thüringen. Der Test könne nicht feststellen, ob das Kind insgesamt gesund sei.
Dennoch kein Rückgang invasiver Test
Die BARMER-Analyse zeigt, dass ältere Schwangere den Test häufiger nutzen. In Thüringen ließen 2024 unter den schwangeren Frauen ab 36 Jahren 63,4 Prozent einen NIPT machen. Trisomien sind in jedem Alter selten. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu, sagt Robert Büssow. Ziel der Aufnahme des NIPT in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung war, die Zahl invasiver pränataler Untersuchungen zu verringern. Solche Tests, wie etwa die Fruchtwasseruntersuchung, bergen Risiken wie vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder Blutungen. Laut aktueller BARMER-Analyse gibt es bisher keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des NIPT die Anzahl invasiver Tests tatsächlich verringert hat. Schwangere sollten die Möglichkeiten nutzen, sich über die Bewertung der Testverfahren zu informieren und auf dieser Basis das eigene Handeln bestimmen, so der BARMER-Landeschef weiter.
Was sind Trisomien?
Bei Trisomien sind bestimmte Chromosomen in den Zellen eines Kindes dreifach statt zweifach vorhanden, was zu körperlichen Fehlbildungen, geistigen Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann.
Von 10.000 Schwangeren im Alter von 30 bis 34 Jahren erwarten im Schnitt 17 ein Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21). Menschen mit Down-Syndrom entwickeln sich ganz unterschiedlich und haben oft nur leichte Einschränkungen. Viele können als Erwachsene weitgehend selbstständig leben. Kinder mit Trisomie 13 oder Trisomie 18 leiden oftmals unter schweren Fehlbildungen und haben meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.
Autor: redSeit Juli 2022 übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für den Test. Er gehört jedoch nicht zu den empfohlenen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft. Der nichtinvasive Pränataltest (NIPT) untersucht das Erbgut des ungeborenen Kindes auf die Trisomien 13, 18 und 21, welche die körperliche und geistige Entwicklung in unterschiedlichem Ausmaß beeinflussen. Die häufigste Trisomie ist das Down-Syndrom (Trisomie 21).
Der nichtinvasive Pränataltest ist keine Standardvorsorge. Ärztinnen und Ärzte informieren Schwangere umfassend und entscheiden gemeinsam mit ihnen, ob ein solcher Test und der Umgang mit den Ergebnissen sinnvoll ist, sagt Robert Büssow, Landesgeschäftsführer der BARMER in Thüringen. Der Test könne nicht feststellen, ob das Kind insgesamt gesund sei.
Dennoch kein Rückgang invasiver Test
Die BARMER-Analyse zeigt, dass ältere Schwangere den Test häufiger nutzen. In Thüringen ließen 2024 unter den schwangeren Frauen ab 36 Jahren 63,4 Prozent einen NIPT machen. Trisomien sind in jedem Alter selten. Die Häufigkeit nimmt jedoch mit dem Alter zu, sagt Robert Büssow. Ziel der Aufnahme des NIPT in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung war, die Zahl invasiver pränataler Untersuchungen zu verringern. Solche Tests, wie etwa die Fruchtwasseruntersuchung, bergen Risiken wie vorzeitigen Blasensprung, Infektionen oder Blutungen. Laut aktueller BARMER-Analyse gibt es bisher keinen Hinweis darauf, dass die Einführung des NIPT die Anzahl invasiver Tests tatsächlich verringert hat. Schwangere sollten die Möglichkeiten nutzen, sich über die Bewertung der Testverfahren zu informieren und auf dieser Basis das eigene Handeln bestimmen, so der BARMER-Landeschef weiter.
Was sind Trisomien?
Bei Trisomien sind bestimmte Chromosomen in den Zellen eines Kindes dreifach statt zweifach vorhanden, was zu körperlichen Fehlbildungen, geistigen Einschränkungen und einer verkürzten Lebensdauer führen kann.
Von 10.000 Schwangeren im Alter von 30 bis 34 Jahren erwarten im Schnitt 17 ein Kind mit Down-Syndrom (Trisomie 21). Menschen mit Down-Syndrom entwickeln sich ganz unterschiedlich und haben oft nur leichte Einschränkungen. Viele können als Erwachsene weitgehend selbstständig leben. Kinder mit Trisomie 13 oder Trisomie 18 leiden oftmals unter schweren Fehlbildungen und haben meist eine stark verkürzte Lebenserwartung.