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Fristgerecht abgeschlossen

Kneipp- und Kleinbahnradweg bis Großwelsbach ausgebaut

Freitag, 11. Dezember 2015, 17:58 Uhr
Begünstigt durch das milde Herbstwetter und den bislang ausbleibenden Winter konnten in diesen Tagen die Bauarbeiten am Kneipp- und Kleinbahnradweg bis zur Gemeinde Großwelsbach fristgerecht abgeschlossen werden. Im Rahmen der offiziellen Bauabnahme in Kleinwelsbach zeigten sich die mitwirkenden Akteure, darunter die Bürgermeister der Gemeinden Kirchheilingen, Kleinwelsbach und Großwelsbach, die zuständigen Mitarbeiter des beauftragten Ingenieurbüros, der Bauleiter der STRABAG AG, die Projektbearbeiterin des Regionalbudgets der Unstrut-Hainich-Region und Landrat Harald Zanker, sichtlich erleichtert.

Es ist geschafft. (v. l.)  Peer Muschketat, Bauleiter bei der STRABAG AG, Jörg Klupak, Bürgermeister von Bad Tennstedt, Landrat Harald Zanker, Klaus Schwarzkopf, Bürgermeister von Kirchheilingen, und Gerald Dengler, Bürgermeister von Kleinwelsbach, freuten sich über die Fertigstellung des K²-Radweges bis Großwelsbach.  (Foto: Foto: Landratsamt) Es ist geschafft. (v. l.) Peer Muschketat, Bauleiter bei der STRABAG AG, Jörg Klupak, Bürgermeister von Bad Tennstedt, Landrat Harald Zanker, Klaus Schwarzkopf, Bürgermeister von Kirchheilingen, und Gerald Dengler, Bürgermeister von Kleinwelsbach, freuten sich über die Fertigstellung des K²-Radweges bis Großwelsbach. (Foto: Foto: Landratsamt) Zur Erinnerung: Im Jahr 2013 wurde zunächst der Ausbau der Teilstrecke von Tottleben bis Kirchheilingen seitens der Kreisverwaltung aus Mitteln des Regionalbudgets unterstützt. Da jedoch auch die Asphaltierung der Anschlussstrecke von Kirchheilingen über Kleinwelsbach bis Großwelsbach keine Berücksichtigung in den bestehenden Förderprogrammen fand, wurde der Gemeinde Kirchheilingen in den Jahren 2014 und 2015 nochmals ein Budget für die gesamte Ausführungsplanung und den Ausbau des ersten Bauabschnittes, welcher sich von Kirchheilingen bis Kleinwelsbach erstreckte, zur Verfügung gestellt. Im Sommer dieses Jahres begann das beauftragte Unternehmen dann mit den Arbeiten. Nur vier Wochen nach dem Spatenstich trafen sich die Projektverantwortlichen sowie Vertreter der Gemeinden Kirchheilingen und Kleinwelsbach erneut, um die frisch asphaltierte Strecke ordnungsgemäß abzunehmen. Für den Ausbau der etwa 1,8 Kilometer langen Teilstrecke waren ursprünglich zehn Wochen geplant, doch das Team der STRABAG AG arbeitete zügig.

"Durch mehrere Kriterien, wie die frühzeitige Fertigstellung des ersten Bauabschnittes, die Klärung der noch offenen Eigentumsverhältnisse und die Möglichkeit der Kreisverwaltung in das Regionalbudget für 2016 vorzugreifen, entschlossen wir uns die Maßnahme noch im Jahr 2015 fortzuführen und die Asphaltierung des zweiten und dritten Bauabschnittes unverzüglich anzuschieben. Nach der Auswertung der Angebote nahm die STRABAG AG erneut die Bauarbeiten am K²-Radweg auf", resümiert Klaus Schwarzkopf, Bürgermeister der Gemeinde Kirchheilingen, die letzten Wochen.

Der Ausbau des für die Region so bedeutsamen Kneipp- und Kleinbahnradweges konnte in 2015 dank der Förderung des Regionalbudgets wesentlich vorangetrieben werden. Ein Etat von etwa 340.000 Euro wurde allein in die Asphaltierung des etwa vier Kilometer langen Abschnittes von Kirchheilingen bis Großwelsbach investiert. "Der Zustand der Fahrbahn war für Jung und Alt, Einheimische und Ortsfremde teilweise unzumutbar", erklärte Landrat Zanker die Projektkosten. Die Qualität des Weges konnte in den vergangenen Jahren aber auch durch die intensive Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden erheblich verbessert werden. Die großflächige Asphaltierung des Radweges, der nun durchschnittlich auch 1,60 Meter breit ist, stellt natürlich die bedeutsamste Verbesserung dar. Zudem werden für Radler mittlerweile in nahezu jeder Ortschaft liebevoll hergerichtete Rastplätze, wovon einige mit einer mobilen Außentoilette ausgestattet sind, vorgehalten. Relikte der Kleinbahn und der Kneippschen Lehre, wie etwa das Kneippbecken in Tottleben oder das Kleinbahnmuseum in Kirchheilingen, sind entlang der gesamten Strecke zu finden.

Mit einem umgebauten Eisenbahnwaggon bietet der Förderverein des Freibades Kirchheilingen e. V. sogar eine ganz besondere Übernachtungsmöglichkeit an. Im Jahr 2013 wurde eine alte Donnerbüchse mit Lok auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände abgestellt. Dass in diesem Gefährt, welches einst unzählige Menschen beförderte, einmal zwei separate Räumlichkeiten mit je einer kleinen Küche und einem Bad sowie vier Schlafplätzen entstehen, schien bei der Lieferung nahezu unvorstellbar. Dank des Regionalbudgets der Unstrut-Hainich-Region und unzähligen Arbeitseinsätzen konnte das Ziel schließlich erreicht werden. Der Waggon wird heute gern von Radlern, die sich von ihrer Tour erholen und Kräfte für den nächsten Streckenabschnitt tanken wollen, aber auch von Eisenbahnliebhabern und Einheimischen genutzt.

Hörte man den anwesenden Bürgermeistern und Planern aufmerksam zu, war zu erfahren, dass die Aufwertung des K²-Radweges noch längst nicht abgeschlossen ist. Es kreisen noch viele Ideen in den Köpfen der Kneipp- und Kleinbahnfreunde. So hatte die Lok des Schlafwaggons beispielsweise im Rahmen der Ausbauarbeiten zwar einen schönen Farbanstrich bekommen, der kleine Innenraum wurde jedoch vollständig entkernt. Zweifellos lockt sie auch in diesem Zustand Kinder an, die gern in die Rolle des Eisenbahnführers schlüpfen. Die heutige Technik würde es allerdings auch ermöglichen, die Tätigkeit der Bahnarbeiter auf kleinstem Raum nachzuempfinden und Wissenswertes rund um das Thema zu erfahren. Und auch der alte Lokschuppen in Kirchheilingen steht seit Jahrzehnten leer. Es bietet sich geradezu an ihn zukünftig als Begegnungsstätte zu nutzen. Es bleibt also spannend, welche Angebote demnächst noch entdeckt werden können.
Anja Grabe, Regionalmanagement
Autor: red

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