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Unfallgefahr durch Flugeis

Vorsicht vor herabstürzenden Eisplatten und Schneemassen

Sonnabend, 10. Februar 2018, 15:49 Uhr
An frostigen Tagen steigt bekanntermaßen die Gefahr von Straßenglätte. Ein zusätzliches Risiko besteht im sogenannten Flugeis. Gefrorene Wasserlachen oder verharschter Schnee können sich während der Fahrt von Lkw-Planen und -Dächern lösen und nachfolgende Fahrzeuge treffen...

Eine herabstürzende Eisplatte kann im schlimmsten Fall die Frontscheibe des getroffenen Fahrzeugs durchschlagen oder aufgrund der Schrecksituation des Fahrers einen Folgeunfall verursachen. Abhilfe versprechen Schneegerüste für Brummifahrer.

Autofahren bringt im Winter einige Risiken mit sich. Trotz schneefreier Straßen lauern an jeder Ecke Gefahren – sei es durch überfrierende Nässe oder aber durch sogenanntes Flugeis. Es kommt oft unverhofft. Während der Fahrt knallt plötzlich eine Ladung verharschter Schnee auf die Frontscheibe oder eine Eisplatte in der Größe einer Frisbeescheibe schlägt auf der Motorhaube ein – der Schreck ist groß. „Jetzt heißt es: Ruhe bewahren und nicht durch ein unüberlegtes Manöver das Lenkrad verreißen oder durch eine Vollbremsung einen Auffahrunfall verursachen“, rät Unfallexperte Achmed Leser vom TÜV Thüringen.

„Sollte es durch den Aufprall zu einer Beschädigung am Fahrzeug kommen, empfiehlt es sich, nach Möglichkeit rechts heranzufahren und Beweise zu sichern“, so Leser. Beschädigungen sind dabei übrigens keine Seltenheit, denn die Eisstücke können immerhin mehrere Kilogramm auf die Waage bringen. Dellen in der Motorhaube oder gerissene Frontscheiben sind oftmals die Folge. „Für den Schaden kommt normalerweise die Haftpflichtversicherung des Verursachers auf. Ein Zeuge kann bei der Regulierung helfen. In jedem Fall ist das Kennzeichen des verursachenden Fahrzeugs notwendig“, so der Unfall- und Schadengutachter.

Die gefährliche Winterfracht fährt oft unbemerkt auf den Lkw-Dächern mit. Achmed Leser empfiehlt Autofahrern daher, im Winter ausreichend Sicherheitsabstand auf Lkw zu halten. Durch lange Standzeiten können bei Frost die Fahrzeugdächer und Lkw-Planen vereisen oder zuschneien. Zwar muss jeder Fahrzeugführer dafür sorgen, dass sein Fahrzeug vor Fahrtantritt schneefrei ist. Doch gerade für Lkw-Fahrer ist es im Alltag schwierig, ihre hochaufbauenden Fahrzeuge entsprechend eis- und schneefrei zu halten. Nicht überall besteht die Möglichkeit, eine Enteisungsanlage zu nutzen.

An den Thüringer Autobahnen sorgen 6 sogenannte Schneegerüste und ein Container für mehr Verkehrssicherheit. Die Initiative des Landesverbands Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) e.V. wird vom TÜV Thüringen unterstützt. Hier können Lkw-Fahrer vor Fahrtantritt ihre Fahrzeugoberflächen von Eis und Schnee befreien:
  • A4 Rastanlage Eisenach auf der unteren Ebene: von beiden Fahrtrichtungen erreichbar
  • A9 Rastanlage „Altes Rasthaus“ am Hermsdorfer Kreuz: Fahrtrichtung München
  • A9 Rastanlage Hirschberg: Fahrtrichtung Berlin
  • A4 Autohof Schwabhausen, Abfahrt Gotha: von beiden Fahrtrichtungen erreichbar
  • A4 Autohof Erfurter Kreuz, Abfahrt Ichtershausen: von beiden Fahrtrichtungen erreichbar
  • A4 Autohof Holzland, Abfahrt Hermsdorf Ost: von beiden Fahrtrichtungen erreichbar
  • A4 Parkplatz Hainich Süd: Fahrtrichtung Dresden (Container)
Der TÜV Thüringen wünscht allen Verkehrsteilnehmern eine gute Fahrt durch die kalte Jahreszeit.
Autor: red

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