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Nachgehakt

Arbeitslos oder ohne Arbeit

Donnerstag, 01. November 2018, 08:28 Uhr
In dieser Woche wurden die Oktoberzahlen der Arbeitsagentur Nordhausen veröffentlicht. Dabei wird auf eine tolle Bilanz verwiesen. Zum Beispiel auf die "Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 1990". Das mag auf den ersten Blick natürlich stimmen, wenn es da nicht einen kleinen "Trick" der Statistiker geben würde...


Halten wir noch einmal fest. Offiziell arbeitslos gemeldet waren im vergangenen Monat in Nordthüringen (Landkreise Eichsfeld und Nordhausen sowie Kyffhäuserkreis) 7.824 Frauen und Männer, das ergibt - bezogen auf die sogenannten "zivilen Erwerbspersonen" - eine Quote von 5,8 Prozent.

Doch neben den Arbeitslosen gibt es auch Frauen und Männer, die in einer anderen Statistik auftauchen, der sogenannten Unterbeschäftigung. Das sind die Frauen und Männer, "die nicht arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus sind. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen stehen, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Es wird unterstellt, dass ohne den Einsatz dieser Maßnahmen bzw. ohne die Zuweisung zu einem Sonderstatus die Arbeitslosigkeit entsprechend höher ausfallen würde", so die Begründung der Arbeitsagentur.

Und da kommen zu den 7.824 als arbeitslos geltenden Personen noch einmal 3.666 Frauen und Männer hinzu, die aktuell kein reguläres Arbeitsverhältnis haben. Macht also in Summe 11.490 und so liegt die Quote da schon beim 8,3 Prozent.

Mit diesen Zahlen gehen die Arbeitsagenturen natürlich nicht offensiv um, sie werden aber auch nicht verheimlich und sind akkurat im monatlichen Arbeitsmarktreport aufgeführt, der im Netz recherchierbar ist und den wir Ihnen, liebe Leser der Nordthüringer Online-Zeitungen, hier zur Verfügung stellen.
Peter-Stefan Greiner
Autor: red

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