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Sprit-Wucher an der Autobahn

Bis zu 48 Cent Aufpreis pro Liter

Donnerstag, 11. April 2019, 10:50 Uhr
Die Monopolstellung des Autobahn-Raststättenbetreibers „Tank & Rast“ verhindert offenbar Tankstellenwettbewerb an den Autobahnen. Folge: Die Kraftstoffpreise erreichen immer neue Rekordwerte. Das berichtet AUTO BILD in seiner aktuellen Ausgabe...


Das Vergleichsportal „Clever Tanken“ hat für AUTO BILD über einen Zeitraum von 31 Wochen die Preise für Super an einer Station an der A1 beobachtet. Und sie dann mit denen an einer wenige Kilometer entfernten Tankstelle neben der Autobahn verglichen.

Ergebnis: Wer die Autobahn verlässt, spart 20 bis 30 Cent je Liter. In der Spitze betrug der Preisunterschied für Super zwischen Autobahn- und Dorftankstelle sogar 48 Cent, berichtet AUTO BILD.

2015 lag der Spritaufschlag an Autobahnen noch bei durchschnittlich 6,5 Cent je Liter. 2016 stieg er auf neun Cent, 2017 waren es 11,1 Cent. Im vergangenen Jahr kassierten die Autobahnstationen im Mittel schon 16,6 Cent mehr als die Zapfstellen neben der Autobahn, ermittelte der Datendienstleister Statista. Aktuell sind 30 Cent und mehr Aufschlag pro Liter Autobahnsprit keine Seltenheit.

Bei der Thematik kommt dem Monopolisten „Tank & Rast“ eine entscheidende Rolle zu. Die ehemals staatliche Gesellschaft wurde 1998 privatisiert und erhielt das Recht, alle Autobahnraststätten und Tankstellen zu betreiben. Wollen die Mineralökonzerne an den Autobahnen vertreten sein, müssen sie alle vier Jahre in ein komplexes Bieterverfahren einsteigen. Wer am meisten zahlt, darf mehr Tankstellen beliefern. Im vorigen Jahr bot Ölmulti Exxon besonders viel, gewann 23 Stationen hinzu.

Verbraucherschützer kritisieren die marktwirtschaftlichen Exzesse an der Autobahn und warnen davor, die Not spritsuchender Autofahrer auszunutzen.

Mehr über den Sprit-Wucher lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 15/2019 von AUTO BILD, die morgen am Kiosk zu haben ist. Bild von IADE-Michoko auf Pixabay
Autor: red

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