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DFB-Pokal: FSV Wacker 90 - FC Erzgebirge Aue

David gegen Goliath vor großer Kulisse

Dienstag, 06. August 2019, 18:34 Uhr
Mit einem großen Besucherandrang rechnet der FSV Wacker 90 am Samstagnachmittag, wenn in der ersten Runde des DFB-Pokals der FC Erzgebirge Aue, der derzeitige Zweite der 2. Bundesliga, seine Visitenkarte im Albert-Kuntz-Sportpark abgibt.

wacker 90 (Foto: Bernd Peter) wacker 90 (Foto: Bernd Peter)

Jubelnde Wackerspieler, wie hier gegen Bischofswerda, wünschen sich Tausende Fans auch am kommenden Samstag gegen Aue

Am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr geht eine 22-jährige Durststrecke im Nordhäuser Fußball zu Ende. Denn so lange liegt das letzte Spiel einer Wackermannschaft in der ersten DFB-Pokalrunde inzwischen zurück. Durch den Sieg im Thüringer Landespokal hat der FSV Wacker 90 Ende Mai die Qualifikation für den Wettbewerb geschafft und trifft nun mit dem FC Erzgebirge Aue auf einen prominenten und interessanten Gegner.

Der Club, der sich aus der legendären BSG Wismut entwickelt hat, vertritt nicht nur die kleine Stadt Aue, sondern ist von alters her der Stolz der ganzen Erzgebirgsregion. Ununterbrochen spielte das „kleine gallische Dorf“ zu DDR-Zeiten in der Oberliga, wurde dreimal DDR-Meister und ist auch nach der Wende im Gegensatz zu vielen anderen ostdeutschen Vereinen nie tiefer als in die 3.Liga abgestiegen.

Seit 2010 (mit einjähriger Abstinenz) sind die Auer, angeführt von ihrem charismatischen Präsidenten Helge Leonhardt eine feste Größe in der 2. Bundesliga. Der Auer Präsident sieht das Spiel in Nordhausen relativ entspannt und erwartet von seinen Spielern nach der Kampfansage des Nordhäuser Präsidenten, dass sie „hinfahren und gewinnen und fertig“.

Die Männer aus dem Erzgebirge haben in der beginnenden Spielzeit einen perfekten Saisonstart hingelegt und grüßen derzeit nach Siegen in Greuther-Fürth und gegen Wiesbaden von der Tabellenspitze.

Auch wenn Wacker-Präsident Nico Kleofas es als Vorteil sieht, dass die Auer den Hauptplatz im AKS nicht kennen, so haben sie doch einen in ihren Reihen, der die Bedingungen sogar sehr gut kennt. Neben Cheftrainer Daniel Meyer sitzt bei den Veilchen seit Beginn der Spielzeit sein Bruder André mit auf der Trainerbank. Der war im vergangenen Jahr noch Coach in Fürstenwalde und geriet mit seiner damaligen Truppe beim Punktspiel im AKS mit 0:4 unter die Räder.

andre Meyer (Foto: Bernd Peter) andre Meyer (Foto: Bernd Peter)
Aues Co-Trainer André Meyer hier noch als Fürstenwalde-Trainer auf der Pressekonferenz im AKS

"Wir kennen die Situation in Nordhausen und wissen, dass wir dort nicht auf einen typischen Regionalligisten treffen werden", sagte André Meyer der nnz. "Da ist viel Qualität und mit dem 8:0 am Sonntag hat Wacker ein Ausrufezeichen gesetzt, das auch in Aue angekommen ist. Dei Bedingungen für die Gäste sind in dem kleinen, engen Nordhäuser Stadion immer schwierig. Aber wir wollen unser Spiel durchbringen und besser auftreten als in den Partien bisher. Da reichte es immer nur zu einer guten Halbzeit."

Und was kann der jüngere Bruder dem Chefcoach Daniel Meyer mit auf den Weg geben für Samstag? "Wir werden Wacker nicht unterschätzen und bereiten uns ganz normal auf das Spiel vor. Daniel kehrt im Laufe der Woche ins Training zurück (hatte wegen eines Todesfalles in der Familie letzte Woche Urlaub genommen, Anm. der Redaktion). Wir freuen uns auf Nordhausen und wollen dort den nächsten Schritt gehen", sagte André Meyer abschließend.

wacker 90 (Foto: Bernd Peter) wacker 90 (Foto: Bernd Peter)
Die Wacker-Profis schwören sich auf das Spiel gegen Aue ein. Auch die Unterstützung von den Rängen wird ein wichtiger Faktor werden

Nach dem historischen 8:0-Regionalliga-Sieg gegen Bischofswerda am Samstag gehen die Scholz-Schützlinge mit breiter Brust in die Partie. Gegen die favorisierten Gäste haben sie nichts zu verlieren, aber im besten Falle sehr viel zu gewinnen.

Alle Tickets für die Sitzplatztribüne und den Heimfanblock des altehrwürdigen Albert-Kuntz-Sportparks sind bereits restlos ausverkauft. Der Verein verweist auf die örtlichen Vorverkaufsstellen, um lange Schlangen an der Tageskasse zu vermeiden. Die Kassen im Albert-Kunz-Sportpark öffnete am Samstag bereits um 13.30 Uhr.
Olaf Schulze
Autor: red

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