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Ausstellung in Mühlhausen

Gott verbunden

Dienstag, 07. September 2021, 10:16 Uhr
Unter dem Titel „Gott verbunden“ öffnet am Freitag in Mühlhausen eine Ausstellung mit Werken von Hildegard Hendrichs. Die in Berlin geborene, aber in Italien und vor allem in Thüringen wirkende Künstlerin schuf zahlreiche bildnerische Werke verschiedener Genres...

Sie bestimmte damit bis in die 1970er Jahre hinein wesentlich die künstlerische Ausstattung katholischer Sakralbauten in Thüringen und auch darüber hinaus. Mit nur 27 Jahren hatte sie sie bereits an der internationalen Ausstellung „Arte Sacra“ in Rom teilgenommen – Hendrichs Werk war als einziges aus der damaligen DDR ausgewählt worden.

Die Ausstellung in Mühlhausen erstreckt sich auf zwei Orte. In der katholischen Pfarrkirche St. Josef sind Skulpturen von Hendrichs zu sehen, während ihre Malereien im benachbarten Liborius-Wagner-Haus ausgestellt sind. Anlässlich der Eröffnung am Freitagabend um 19.30 Uhr hält der Kunsthistoriker und Kunstbeauftragte des Bistums Erfurt, Falko Bornschein, einen Vortrag über die Kunst von Hildegard Hendrichs. Paula Fernschild spielt auf der Flöte Kompositionen der vielseitigen Künstlerin, Hans Gerd Jöhring rezitiert Texte von ihr.

Die Kirchengemeinde St. Josef ist selber im Besitz eines lebensgroßen Kruzifixes von Hildegard Hendrichs, das 1966 in der Pfarrkirche errichtet und eingesegnet wurde. Der 55. Jahrestag ist Anlass, der Künstlerin „eine Ausstellung zu widmen, die Werke aus Kirchen und Häusern des Bistums Erfurt zeigt und zudem die erste Schau zum künstlerischen Schaffen der Holzbildhauerin, Malerin, Dichterin und Komponistin ist“, heißt es in der Einladung der Gemeinde.

Hildegard Hendrichs erlernte nach dem Abitur und dem sich anschließenden Arbeitsdienst von 1942-44 auf der Schnitzschule in Empfertshausen (Rhön) die Kunst der Holzbildhauerei. Später besuchte sie die Düsseldorfer Akademie, begann zu malen und verfasste meditative Texte und Lieder. Ab 1960 wohnte und arbeitete die Künstlerin endgültig in Erfurt, nachdem sie zwischen 1950 und 1960 die meiste Zeit in Italien verbracht hatte.

Geprägt vom Ideal franziskanischer Frömmigkeit – Hendrichs gehörte dem Dritten Orden der Franziskaner an – thematisieren ihre Kunstwerke vor allem das Leben, Leiden und den Tod Jesu sowie die dem Leben zugewandte und gleichzeitig tief verinnerlichte Spiritualität des hl. Franziskus. Hildegard Hendrichs starb mit 89 Jahren am 4. Februar 2013 in Erfurt.

Zur Ausstellung in Mühlhausen erscheint ein 40-seitiger Katalog mit 45 farbigen Abbildungen, der vor Ort zum Selbstkostenpreis von ca. 4 Euro erworben werden kann. Die Ausstellung ist ab dem 11. September bis zum 31. Oktober täglich von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Außerhalb dieser Zeit sind Termine nach vorheriger Absprache mit dem Pfarrbüro möglich. Der Eintritt ist frei.
Autor: red

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