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Ersatzneubau über die Frieda

Eine neue Brücke in Lengenfeld

Dienstag, 07. September 2021, 12:37 Uhr
Bei den regelmäßig durchzuführenden Brückenprüfungen wurde festgestellt, dass die 1955 errichtete Brücke über die Frieda nicht mehr die notwendige Standsicherheit und Dauerhaftigkeit gegeben ist. Ein Ersatzneubau war zwingend zu realisieren...

Zudem ließen die beengten örtlichen Gegebenheiten vor und hinter dem jetzigen Bauwerk (geringe Fahrbahnbreite, fehlender Gehweg) einen Neubau, welcher dem Durchflussvermögen des Bemessungshochwassers der Frieda gerecht werden sollte, an der bisherigen Stelle nicht zu.

Im Ergebnis der Voruntersuchungen hat sich der Unstrut-Hainich-Kreis hinsichtlich baulicher, hydraulischer, wirtschaftlicher und Verkehrssicherheitsaspekte für einen Neubau ca. 90 m stromabwärts entschieden. Dieser zog einen ca. 100 m langen Straßenneubau (K502n) und einen neuen Kreuzungspunkt mit der Landesstraße (L) 1003 in Richtung Geismar nach sich. Die Planungen begannen bereits in 2017. Mit der Entscheidung für den neuen Standort war dann ein Planfeststellungsverfahren nach Thüringer Straßengesetz durchzuführen. Der Planfeststellungsbeschluss erging im Juni 2020, im November erfolgte die vorzeitige Besitzeinweisung in die notwendigen Grundstücke.

Nun konnte am 25.11.2020 der Zuschlag an die Firma HTB GmbH Küllstedt erteilt werden. Am 01.12.2020 startete mit dem Spatentisch der offizielle Baubeginn. Aufgrund der Witterungsbedingungen konnte in 2020 nur noch das Baufeld hergerichtet werden (Rodungsarbeiten).

Im Vorfeld der Baumaßnahme hatte die TEN Thüringer Energienetze den im Baufeld stehenden Mast bereits versetzt, die Freileitung entfernt und eine neue Verkabelung geschaffen. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurden während der Baumaßnahme durchgeführt, Baumpflanzungen sowie Maßnahmen zur Biotopaufwertung wurden an anderer Stelle durchgeführt.

Ende Februar 2021 begannen dann die Arbeiten für die neue Brücke und den Straßenbau. Die Winterpause und zusätzliche witterungsbedingte Unterbrechungen (Schnee, Hochwasser) führten zu einer Bauzeitenverzögerung. Nach ca. 28 Wochen Bauzeit erfolgt nun die Verkehrsfreigabe der neuen Brücke über die Frieda und des neuen Streckenabschnitt der Kreisstraße K 502.

Mit der Verkehrsfreigabe wird der ehemalige Abschnitt der Kreisstraße durch den Ort Lengenfeld/Stein zur Gemeindestraße umgestuft. Die alte Brücke wird für den Kfz-Verkehr gesperrt und dient nur noch dem Fußgänger- und Radfahrerverkehr. Im Rahmen der Umsetzung des Hochwasserschutzkonzeptes der Frieda soll langfristig gesehen die alte Brücke abgerissen und durch eine neue Fußgängerbrücke ersetzt werden.
Der Fußgängerverkehr soll ausschließlich über das alte Bauwerk geführt werden. Aus dem Grund wurde die neue Brücke nicht mit Gehwegen ausgestattet.

Das neue Bauwerk wurde zudem so dimensioniert, dass es ein zu erwartendes Hochwasser (HQ 100) problemlos abführen kann.

Nachdem nun die Bauarbeiten abgeschlossen sind, erfolgt zeitnah die Schlussvermessung und die Regulierung der Grundstücksangelegenheiten. Die Baukosten zum Ersatzneubau der Brücke über die Frieda einschließlich Straßenneubau belaufen sich derzeit auf ca. 403 T€ (netto). Der UHK erhält Zuwendungen nach der Richtlinie zur Förderung von kommunaler Verkehrsinfrastruktur in Thüringen in Höhe von 75 % der Baukosten, voraussichtlich 302.250,00 €. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich voraussichtlich auf 680 T€ (brutto).
Autor: red

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