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Mi, 12:24 Uhr
17.10.2018
IHK-Konjunkturumfrage

Stabilität auf hohem Niveau

Die Stimmung in den Unternehmen ist hervorragend. Gegenüber dem Frühjahr 2018 hat sich die Einschätzung der Geschäftslage deutlich verbessert und erreicht damit erneut den Rekordwert des vergangenen Jahres. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind angesichts wachsender Unsicherheiten jedoch nicht mehr ganz so optimistisch...


Im Ergebnis der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt unter rund 800 Unternehmen in Nord- und Mittelthüringen sinkt der Geschäftsklimaindex im Vergleich zur vorhergehenden Analyse nur minimal um einen Punkt und bleibt mit 119 von 200 möglichen Prozentpunkten auf einem hohen Niveau.

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„Das Konjunkturbarometer steht in nahezu allen Wirtschaftszweigen auf Schönwetter. Dank einer starken Nachfrage sowohl aus dem In- als auch dem Ausland schätzen branchenübergreifend 91 Prozent der Befragten ihre aktuelle Situation mit gut oder befriedigend ein. Damit wurde der Rekordwert des vergangenen Jahres wieder erreicht“, zeigt sich IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Gerald Grusser erfreut.

Die gute Auftragslage, weitgehend ausgelastete Kapazitäten und die auf vollen Touren laufende Produktion hätten sich positiv auf die Erträge der Firmen ausgewirkt. Mehr als jeder zweite Unternehmer arbeite mit Gewinn, 36 Prozent würden zumindest noch eine schwarze Null vorweisen.
„Dies eröffnet die notwendigen Spielräume für neue Investitionen“, erklärt der IHK-Chef. So beabsichtigten 25 Prozent der Befragten, ihr Budget weiter aufzustocken. Der Ausbau der betrieblichen Kapazitäten stehe dabei als Investitionsmotiv an erster Stelle.

„Mit der Erweiterung der Unternehmen steigt der Bedarf an Fachkräften. Damit bleiben die Perspektiven für den Arbeitsmarkt vielversprechend“, ist Grusser optimistisch. Der aktuelle Beschäftigungszuwachs dürfte anhalten, denn 12 Prozent der Firmenchefs wollten zusätzliche Jobs schaffen, 75 Prozent ihre Mitarbeiterzahl zumindest beibehalten.

„Der Blick auf die nächsten Monate fällt jedoch nicht mehr ganz so zuversichtlich aus, wie noch im Frühjahr 2018. So haben die etwas vorsichtigeren Erwartungen auch einen nochmaligen Anstieg der Konjunkturkurve verhindert“, merkt der IHK-Hauptgeschäftsführer an. Zwar würden immer noch
16 Prozent der Unternehmer mit einer günstigeren Entwicklung rechnen, allerdings zeigten sich inzwischen auch wieder 17 Prozent zurückhaltender. Die Wirtschaft sorge sich zunehmend um den konjunkturellen Schwung. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China wäre immer noch ungelöst und könne negativ auf die Außenhandelstätigkeiten der heimischen Firmen ausstrahlen. Auf europäischer Ebene seien neue Verunsicherungen durch die italienische Haushaltspolitik aufgekommen. Wachstumsdämpfend wirke außerdem der gestiegene Ölpreis, da höhere Inflationsraten die Realeinkommenszuwächse der privaten Haushalte bremsen.

Ergebnisse ausgewählter Branchen

Die positive Grundstimmung geht vorrangig auf das Konto der Industrie. In mehr als der Hälfte der Betriebe (58 Prozent) laufen die Geschäfte gut, über ein Drittel der Manager beurteilt die Lage befriedigend. Sowohl der intakte Binnenhandel als auch stabile Exportwerte stützen den gegenwärtigen Trend und sorgen in 78 Prozent der Firmen für nahezu ausgelastete Kapazitäten. Steigende Auftragseingänge lassen auch den Blick auf die nächsten Monate optimistisch ausfallen. 93 Prozent der Befragten erwarten eine günstigere oder gleich bleibend gute Entwicklung.

Eine nach wie vor hohe Schlagzahl weist die Konjunkturentwicklung im Dienstleistungssektor auf. Die überwiegende Mehrzahl der Serviceanbieter ist mit der momentanen Situation zufrieden und arbeitet mit Gewinn oder wenigstens kostendeckend. Knapp jeder Vierte gibt an, dass seine Umsätze gestiegen sind. Die konstant gute Auftragslage verspricht auch für den restlichen Jahresverlauf gut gehende Geschäfte.

Und auch das Baugewerbe präsentiert sich weiterhin in einer überaus stabilen Verfassung. Insgesamt fällt bei 86 Prozent der Unternehmer die aktuelle Bewertung gut bis befriedigend aus. Erwartungsgemäß trüben sich in der stark witterungsabhängigen Branche die Prognosen für die Wintermonate wieder ein. Lediglich drei Prozent blicken optimistisch in die Zukunft, 20 Prozent dagegen rechnen saisonbedingt mit einer Verschlechterung ihrer Situation.

Fazit des IHK-Hauptgeschäftsführers:
„Der Wirtschaft geht es gut. Inlandsnachfrage und Exporte erweisen sich als stabile Wachstumspfeiler und führen zu mehr Investitionen und neuen Arbeitsplätzen. Angesichts der zahlreichen Risiken blicken die Unternehmen aber immer noch recht optimistisch auf die kommenden Monate. Gleichwohl nimmt die Unsicherheit in den Chefetagen zu. Bedenken bestehen hinsichtlich der Auswirkungen des Brexits, der Zukunft der transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen und der Zunahme nationalistischer und protektionistischer Tendenzen.

Verschärfend kommt hinzu, dass über die Sorgen der globalen Risiken die Hausaufgaben am heimischen Standort vernachlässigt werden. Um Deutschland als Wirtschaftsstandort zu stärken, muss die Bundesregierung die zentralen Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Fachkräftesicherung nun zielstrebig angehen.“
Autor: red

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