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Do, 09:12 Uhr
13.08.2020
Viele Ausbildungsplätze unbesetzt

Der Baubranche gehen die Azubis aus

Bauboom trifft auf Nachwuchs-Mangel: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres sind viele Baufirmen in Nordthüringen vergeblich auf der Suche nach Azubis. Darauf weist die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) unter Berufung auf aktuelle Zahlen der Arbeitsagentur hin...

Danach blieben im Landkreis Nordhausen im Juli rund 30 Prozent aller Ausbildungsstellen auf dem Bau unbesetzt. Von 20 ausgeschriebenen Plätzen im Landkreis waren noch sechs zu vergeben.

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im Kyffhäuserkreis blieben von 30 ausgeschriebenen Plätzen noch 20 zu vergeben. Bereits im vergangenen Jahr waren zum selben Zeitpunkt 70 Prozent aller Ausbildungsplätze im Kyffhäuser-Kreis unbesetzt.

Ähnlich gestaltet sich die Lage im Unstrut-Hainich-Kreis, hier bleiben 63 Prozent aller Ausbildungsstellen unbesetzt, 17 von insgesamt 27 Plätzen waren noch zu vergeben. Im vergangenen Jahr waren zum selben
Zeitpunkt 53 Prozent aller Ausbildungsplätze unbesetzt.

Harald Buntfuß von der IG BAU Nordthüringen spricht von einem „Alarmsignal“. Wenn es den Firmen nicht gelinge, Schulabgänger für die dringend gebrauchte Arbeit als Maurer, Straßenbauer oder Baugeräteführer zu finden, dann gerate das Fundament der ganzen Branche ins Wanken. „Aber nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchs-Problem lösen“, ist der Gewerkschafter überzeugt.

In der laufenden Tarifrunde fordert die IG BAU deshalb ein monatliches Einkommensplus von 100 Euro für alle Azubis. Außerdem soll die lange, meist unbezahlte Fahrerei zur Baustelle entschädigt werden, um die Arbeit attraktiv zu halten – auch gegenüber anderen Branchen, in denen weit weniger gependelt wird. „Wer sich bei der Berufswahl für den Bau entscheidet, der muss auch Familie, Freizeit und Arbeit unter einen Hut bringen können. Aber das klappt für die meisten Berufseinsteiger nur sehr selten“, so Buntfuß. Diese Unzufriedenheit spiegele sich auch in einer hohen Abbrecherquote wider. Laut aktuellem Ausbildungs- und Fachkräftereport der Sozialkassen des Baugewerbes (SOKA-BAU) bringt jeder dritte Azubi die Ausbildung nicht zu Ende.
Autor: red

Kommentare
Kobold2
13.08.2020, 09.52 Uhr
Harte Arbeit
Geringe gesellschaftliche Akzeptanz Überstunden und vergleichsweise magere Bezahlung passen halt nicht zusammen.....
ossi1968
13.08.2020, 20.56 Uhr
Azubis?
@kobold...na mei "Maurer des Vertrauens" verdient bei seiner Firma halbwegs gut, mehr alsich. und er hat ausschließlich regionale Baustellen. Die Kehrseite ist, er hat wirklich (nicht immer , aber immer wieder) oftmals schwere Arbeit zu tun, teils bei schlechtem Wetter. Das verbunden mit geschicktem, handwerklich 100%igem handwerklichem Arbeiten, natürlich unter Termineinhaltung. Da fehlen unseren Haupt- oder Realschülern schon manchmal Teile der Allgemeinbildung und zwei rechte Hände um das umzusetzen. Vom Willen es zu tun ganz zu schweigen...
Da kommt vieles zusammen was bei unseren Jugendlichen nicht vorhanden ist. Warum wohl?
N. Baxter
13.08.2020, 21.04 Uhr
Genug Nachschub
oder nicht? Ich sehe genug die den ganzen Tag lieber gut gestylt und nix arbeiten durch die City flanieren....
Berserkertom63
13.08.2020, 22.17 Uhr
Niedrige Akzepanz.
Die Bau Branche ist in Bedrängniss, Azubis sind schwer zu finden, Deutsche Schüler sind meist zu intelligent, um einen Bedarf zu decken in Sachen normaler wirtschaftlicher Verhältnisse, Bedarf es einer Neuordnung der momentanen Verhältnisse. Ich würde sagen ja.
Kama99
13.08.2020, 22.56 Uhr
@N. Baxter
Richtig. Die können hier ihre Ausbildung machen und dann ihr Land wieder aufbauen. Da wäre unseren Betrieben geholfen und deren Land auch. Scheint aber politisch nicht gewollt, die werden bis zur Rente durchgefüttert ohne jemals einen Cent in die Kasse einbezahlt zu haben.
Kobold2
14.08.2020, 08.07 Uhr
Wie war das noch mal, Kama99
mit der der Kernforderung ihrer Glaubensbrüder...
Die brauchen wir hier nicht...
(Außer für ungeliebte Arbeiten....)
Ossi1968 das sehen sie doch auch in unserem Job, wie es mit der Akzeptanz bestellt ist und wie die Folgen sind.
Hier ist in der Vergangenheit viel Porzellan zerschlagen worden, was sich so schnell nicht kitten läßt!
Angefangen bei der stiefmütterlich laufenden Familien- und Bildungspolitik, über die Arbeitgeber selbst,die Vergabepraxis von, vor allem öffentlichen, Aufträgen, bis hin zur Rentenpolitik. Denn wer soll das bis 67, mit halbwegs brauchbarer Gesundheit, schaffen??
Diejenigen die hier mit ihrer Hände Arbeit auf Kosten ihrer eigenen Gesundheit was schaffen, werden am unteren Level der Gesellschaft gehalten. Das Gejammere über den schlecht zu bekommenden Handwerker, der ja immer noch zu teuer ist, haben wir doch auch hier. Selbst nicht genug bekommen , aber anderen nichts zustehen wollen, ist das gesellschaftliche Hauptproblem.
Da setzt man sich lieber in ein Büro, oder schaut in einer Fabrikhalle einer Maschine beim Arbeiten zu.....
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