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Di, 07:06 Uhr
01.12.2020
Zum Welt-Aids-Tag am heutigen 1. Dezember

Solidarität an jedem Tag im Jahr leben

Die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner (DIE LINKE), hat anlässlich des Welt-Aids-Tages zu einem vorurteilsfreien, solidarischen und von Respekt und Toleranz geprägten Umgang mit HIV-positiven und an Aids erkrankten Menschen aufgerufen...

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Der Welt-Aids-Tag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Globale Solidarität, geteilte Verantwortung“. Dazu sagte Gesundheitsministerin Heike Werner: „In Deutschland leben etwa 88.000 Menschen mit HIV. Immer noch erleben viele dieser Menschen Stigmatisierung, gesellschaftliche Ausgrenzung und Diskriminierung in vielen Bereichen. Das macht es Betroffenen nicht leicht, mit ihrer Erkrankung offensiv umzugehen und zu leben. Dem können wir nur begegnen, indem wir über die Krankheit aufklären, Vorurteile abbauen, für einen solidarischen und respektvollen Umgang mit an HIV erkrankten Menschen werben und diesen vorleben. Auch darum ist der Welt-Aids-Tag mit seinem breiten Spektrum an Kampagnen und Informationsständen so wichtig.“

Das aktuelle Gesundheitsmonitoring gibt nach Auffassung der Thüringer Gesundheitsministerin keinen Anlass, in Sachen HIV- bzw. Aids-Prävention nachzulassen. „HIV und Aids gibt es nach wie vor auch bei uns in Thüringen. Nach aktuellen Schätzungen wissen fast zwölf Prozent der HIV-Infizierten nicht, dass sie infiziert sind. Wir müssen daher auch weiterhin verstärkt auf eine breit ausgerichtete Präventionsstrategie setzen. Diese darf nicht ausschließlich auf bestimmte Risikogruppen beschränkt sein. Betroffene sollten sich nicht scheuen, beispielsweise nach sexuellen Risikokontakten, einen Arzt aufzusuchen. Auch bei den Gesundheitsämtern besteht die Möglichkeit, sich kostenlos und anonym zu HIV und Aids beraten und gegebenenfalls entsprechende Tests durchführen zu lassen“, erläutert Heike Werner.

Die Zahl der gemeldeten HIV-Neuinfektionen war in Thüringen nach Angaben des Robert-Koch-Institutes in diesem Jahr mit 30 (Stand 19.11.2020) wieder rückläufig. Die Daten zu gemeldeten Neudiagnosen der Vorjahre 2009 bis 2019 stellen sich wie folgt dar:
  • 2009: 22
  • 2010: 18
  • 2011: 22
  • 2012: 33
  • 2013: 38
  • 2014: 43
  • 2015: 40
  • 2016: 40
  • 2017: 36
  • 2018: 36
  • 2019: 42
Quelle: Robert-Koch-Institut, SurvStat@RKI 2.0, https://survstat.rki.de

Laut Robert-Koch-Institut leben in Thüringen schätzungsweise 730 Menschen mit HIV und Aids. Weitere Daten finden sich im aktuellen Eckdatenpapier des Robert-Koch-Instituts für den Freistaat Thüringen (Link siehe unten).

Die aktuellen Daten legen die Schlussfolgerung nahe, dass der Ausbau von zielgruppenspezifischen Testangeboten, ein früherer Behandlungsbeginn und die seit September 2019 von den gesetzlichen Krankenkassen übernommene Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP Schutz) als Vorsorge vor einem möglichen HIV-Kontakt auch in Deutschland Erfolge zeigen. Dieser Weg sollte konsequent weiter umgesetzt werden, insbesondere durch eine weitere Verbesserung der Testangebote und die Gewährleistung des Zugangs zur Therapie für alle in Deutschland mit HIV lebenden Menschen.

Hintergrund:
Laut Schätzungen des Robert-Koch-Institutes (RKI) lebten Ende 2019 mehr als 90.000 Menschen in Deutschland mit einer HIV-Infektion. Demnach infizierten sich im Verlauf des vergangenen Jahres bundesweit rund 2.600 Menschen neu mit HIV. Darin enthalten sind etwa 10.800 Personen, bei denen die HIV-Infektion noch nicht diagnostiziert wurde, wie das Robert-Koch-Institut schätzt. Allein im Jahr 2019 sind nach Hochrechnungen des Robert-Koch-Instituts rund 380 Menschen in Deutschland mit Aids verstorben.

Im Jahr 2020 findet der Welt-Aids-Tag zum 33. Mal statt. Seit 1988 wird er jährlich am 1. Dezember begangen. Mit zahlreichen Aktionen erinnern Regierungen, Organisationen und Vereine weltweit an diesem Tag an HIV und Aids, und rufen dazu auf, aktiv zu werden und Solidarität mit den von HIV betroffenen Menschen zu zeigen.
Autor: red

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