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Mo, 09:35 Uhr
10.05.2021
IG BAU fordert Gesetz für Regelung bei Neueinstellungen

„Zu viele Jobs mit Verfallsdatum“

Wenn der Job zur Zitterpartie wird: Infolge der Corona-Pandemie tragen Beschäftigte, die in Nordthüringen einen befristeten Arbeitsvertrag haben, ein besonders hohes Risiko, ihre Stelle zu verlieren. Davor warnt die IG BAU...

IG BAU kritisiert befristete Verträge bei Neueinstellungen (Foto: IG BAU) IG BAU kritisiert befristete Verträge bei Neueinstellungen (Foto: IG BAU)


Im vergangenen Jahr hatten ein Drittel aller Neueinstellungen in Nordthüringer Unternehmen ein Verfallsdatum. Von rund 3.150 Arbeitsverträgen, die im zweiten Quartal in den Landkreisen Nordhausen, Kyffhäuser und Unstrut-Hainich neu abgeschlossen wurden, waren etwa 1.050 befristet, so die Gewerkschaft unter Verweis auf eine aktuelle Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.

„Die Zahlen zeigen, dass auf dem heimischen Arbeitsmarkt etwas aus dem Ruder gelaufen ist. In der Corona-Krise können Befristungen für die Betroffenen leicht zur Falle werden, wenn Unternehmen solche Stellen nicht mehr verlängern“, sagt Harald Buntfuß, der stellvertretende Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordthüringen.
Nach Beobachtung des Gewerkschafters sind befristete Stellen in Branchen wie der Gebäudereinigung und der Landwirtschaft stark verbreitet. Junge Beschäftigte seien besonders häufig betroffen. „Wer als Berufseinsteiger eine Wohnung finden oder einen Kredit aufnehmen will, der hat mit einem befristeten Vertrag schlechte Karten. Wegen der Unsicherheit muss manchmal sogar der Wunsch nach eigenen Kindern vertagt werden“, kritisiert Buntfuß.

Die IG BAU fordert die Bundesregierung dazu auf, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und Befristungen ohne einen sogenannten Sachgrund einzudämmen. Als Sachgründe gelten etwa eine Schwangerschaftsvertretung oder eine Probezeit.
Autor: red

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