Im Jahr 1523 hielt der ehemalige Mönch Heinrich Pfeiffer seine erste reformatorische Predigt in Mühlhausen. Auf den Tag genau 500 Jahre später bieten die Mühlhäuser Museen kommenden Mittwoch eine Führung über die innerstädtischen Aufstände bis hin zur Entwicklung alternativer Reformationsideen an...

In der Ausstellung „Luthers ungeliebte Brüder“ im Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche erfahren die Besucherinnen und Besucher um 15 Uhr, was zu Zeiten Martin Luthers in Mühlhausen und Thüringen passierte und was für „ein ander Bier“ der Reformator Heinrich Schwertfeger, genannt Pfeiffer, am 8. Februar 1523 den Mühlhäusern verkündete. Seine erste öffentliche Predigt erregte bereits großes Aufsehen in der Stadt.

Heinrich Pfeiffer und Thomas Müntzer wurden in der Reichsstadt die wichtigsten Prediger der reformatorischen Bewegung. Zusammen mit ihren Anhängern verfassten Müntzer und Pfeiffer die "Elf Mühlhäuser Artikel“ und gründeten den „Ewigen Bund Gottes“. Für die Beteiligung im Bauernkrieg und der Niederlage in der Schlacht bei Frankenhausen wurden die beiden jedoch im Mai 1525 vor den Toren Mühlhausens mit dem Schwert gerichtet. Die Fachreferentin für Kultur/Geschichte, Sarah Pönicke, berichtet zudem über die Ereignisse des Bauernkrieges und über „Luthers ungeliebte Brüder“, die von der lutherischen Lehre abwichen und eigene, zum Teil radikale Reformationsideen entwickelten.

"Luthers ungeliebte Brüder"
Sonderführung zu 500 Jahre reformatorische Predigt in Mühlhausen
Mittwoch, 8. Februar 2023, 15.00 Uhr
Bauernkriegsmuseum Kornmarktkirche
Eintritt und Führung: Erwachsene 8,00 € | Kinder (4 bis 14 Jahre): 2,00 € | Kinder bis 3 Jahre haben freien Eintritt