Do, 16:20 Uhr
09.10.2025
Neuausrichtungen und zahlreiche Hilfszusagen bewirken:
Mittelalterstadtfest auch anno 2026
So laut wie auf einer mittelalterlichen Fanfare hatte Bürgermeister Matthias Reinz zum Alarm geblasen, als er in Aussicht stellte, das beliebte und bewährte Mittelalterstadtfest Bad Langensalzas in die Kur zu schicken und ihm ein Jahr Verschnaufpause zu gönnen…
Mit seiner Ankündigung, nur noch alle zwei Jahre das Spektakel Ende August anführen zu wollen, stieß er eine gesellschaftliche Bewegung an, die nun erste Früchte trägt. Fast 15.000 Besucher waren vor wenigen Wochen in die historische Innenstadt unter Abgabe nur weniger Taler eingefallen, um sich zu ergötzen, Met und andere vergorene Getränke zu trinken, den ohrenbetäubenden Schalmaien zu lauschen oder Gaumenfreuden aller Art und aus aller Welt zu genießen.
Eine schöne Sache, die der Stadt gut zu Gesichte steht, aber jeweils jährlich einen tiefen Griff ins Stadtsäckel abverlangt. Das aber ist leer bis auf den Grund und der Landesherr im fernen Erfurt fordert ebenso wie sein regionaler Stadthalter in der Pflauenmusstadt einen geordneten Finanzhaushalt von der schönsten Kleinstadt Deutschlands. Und so blieb dem ersten Bürger dieser Perle des Thüringer Beckens nichts anderes übrig, als seine Mitbürger aufzuwecken.
Ich habe nie vorgehabt, das Mittelalterstadtfest abzuschaffen und es immer rein faktisch begründet, warum wir uns unter den bisherigen Gegebenheiten ein solches Fest in dieser Form nicht mehr leisten können. Nun ist das Erhoffte eingetreten.
Bürgermeister Matthias Reinz
Bis zum heutigen Tag haben sich 192 Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die im nächsten Jahr personelle und vor allem ehrenamtliche Hilfestellung leisten wollen. Allein 150 Personen möchten an den Tageskassen arbeiten, wo bis dato die Kollegenschaft der Stadtverwaltung Dienst schob und hohe Kosten verursachte. Für die freiwilligen Stadttorwächter soll es anno 2026 angemessen Speis und Trank während ihres Frondienstes geben, prophezeite der Bürgermeister. Auch beim Auf- und Abbau der Kulissen wollen Langensalzaer im nächsten Jahr helfen und allein dreizehn Menschen wollen die Schneiderstube aktiv unterstützen. Diese wird entgegen die Stadt durchwabernder Gerüchte bestehen bleiben und auch im nächsten Jahr Kostüme leihweise anbieten, jedoch wird sich hierfür der Preis erhöhen.
Damit ist das Schwert aus der Scheide - es wird im Jahre 2026 ein Mittelalterstadtfest geben und es wird traditionell am letzten Augustwochenende allhier in Salzaha stattfinden.
Stattliche 13.263 Euro sind bisher dafür als Sponsorengelder von den verschiedensten Leuten und Organisationen zugesagt worden, hinzu kommen die 2.500 Euro, die Stadtoberhaupt Reinz wie versprochen in den Ring werfen wird. Eine Crowdfunding-Aktion im Internet verheißt bis jetzt weitere 400 Euro. Das Fest 2026 wird zu einem Gradmesser, ob wir im Jahresrhythmus bleiben können, schaut Reinz voraus und stellt in Aussicht, ab dem Jahre 2027 das Fest um ein Wochenende vorzuverlegen, um der temporalen Konfrontation mit der Mühlhäuser Stadtkirmes aus dem Wege zu gehen. Neben dieser fernen Aufdröselung alter Zöpfe wird es schon zum nächsten Fest Veränderungen geben:
Für den letzten Punkt muss der Stadtrat seine Zustimmung noch erteilen. In den Fachbereichen der Verwaltung werden Ende Oktober weitere Ideen auf ihre Tauglichkeit geprüft und auch die Stadtratsfraktionen wollen sich mit Vorschlägen einbringen, wusste der Bürgermeister zu berichten. Die zusätzliche Arbeitszeit seiner Angestellte bezifferte er auf rund 700 Stunden, die an sechs Einlassstellen am Festwoche entstehen würden. Sollten wirklich so viele Bad Langensalzaer wie angekündigt an den Kassen helfen, ist eine deutliche Einsparung in diesem Bereich gegeben.
Durch den wesentlich größeren Besucherzuspruch im Vergleich zum letzten Jahr weisen die Abrechnungen ein schönes Plus von 14.500 Euro aus, wenn die Kosten für die Verwaltungsmitarbeiter außen vor bleiben. Diese eingerechnet hat das Fest 2025 ein Defizit von knapp 34.000 Euro eingefahren.
Das sollte sich im nächsten Jahr dann ändern können.
Olaf Schulze
Autor: oschMit seiner Ankündigung, nur noch alle zwei Jahre das Spektakel Ende August anführen zu wollen, stieß er eine gesellschaftliche Bewegung an, die nun erste Früchte trägt. Fast 15.000 Besucher waren vor wenigen Wochen in die historische Innenstadt unter Abgabe nur weniger Taler eingefallen, um sich zu ergötzen, Met und andere vergorene Getränke zu trinken, den ohrenbetäubenden Schalmaien zu lauschen oder Gaumenfreuden aller Art und aus aller Welt zu genießen.
Eine schöne Sache, die der Stadt gut zu Gesichte steht, aber jeweils jährlich einen tiefen Griff ins Stadtsäckel abverlangt. Das aber ist leer bis auf den Grund und der Landesherr im fernen Erfurt fordert ebenso wie sein regionaler Stadthalter in der Pflauenmusstadt einen geordneten Finanzhaushalt von der schönsten Kleinstadt Deutschlands. Und so blieb dem ersten Bürger dieser Perle des Thüringer Beckens nichts anderes übrig, als seine Mitbürger aufzuwecken.
Ich habe nie vorgehabt, das Mittelalterstadtfest abzuschaffen und es immer rein faktisch begründet, warum wir uns unter den bisherigen Gegebenheiten ein solches Fest in dieser Form nicht mehr leisten können. Nun ist das Erhoffte eingetreten.
Bürgermeister Matthias Reinz
Bis zum heutigen Tag haben sich 192 Bürgerinnen und Bürger gemeldet, die im nächsten Jahr personelle und vor allem ehrenamtliche Hilfestellung leisten wollen. Allein 150 Personen möchten an den Tageskassen arbeiten, wo bis dato die Kollegenschaft der Stadtverwaltung Dienst schob und hohe Kosten verursachte. Für die freiwilligen Stadttorwächter soll es anno 2026 angemessen Speis und Trank während ihres Frondienstes geben, prophezeite der Bürgermeister. Auch beim Auf- und Abbau der Kulissen wollen Langensalzaer im nächsten Jahr helfen und allein dreizehn Menschen wollen die Schneiderstube aktiv unterstützen. Diese wird entgegen die Stadt durchwabernder Gerüchte bestehen bleiben und auch im nächsten Jahr Kostüme leihweise anbieten, jedoch wird sich hierfür der Preis erhöhen.
Damit ist das Schwert aus der Scheide - es wird im Jahre 2026 ein Mittelalterstadtfest geben und es wird traditionell am letzten Augustwochenende allhier in Salzaha stattfinden.
Stattliche 13.263 Euro sind bisher dafür als Sponsorengelder von den verschiedensten Leuten und Organisationen zugesagt worden, hinzu kommen die 2.500 Euro, die Stadtoberhaupt Reinz wie versprochen in den Ring werfen wird. Eine Crowdfunding-Aktion im Internet verheißt bis jetzt weitere 400 Euro. Das Fest 2026 wird zu einem Gradmesser, ob wir im Jahresrhythmus bleiben können, schaut Reinz voraus und stellt in Aussicht, ab dem Jahre 2027 das Fest um ein Wochenende vorzuverlegen, um der temporalen Konfrontation mit der Mühlhäuser Stadtkirmes aus dem Wege zu gehen. Neben dieser fernen Aufdröselung alter Zöpfe wird es schon zum nächsten Fest Veränderungen geben:
- Der Schulplatz ist kein Veranstaltungsort mehr
- Kostümausleihe wird teurer
- Eintrittspreise werden steigen
Für den letzten Punkt muss der Stadtrat seine Zustimmung noch erteilen. In den Fachbereichen der Verwaltung werden Ende Oktober weitere Ideen auf ihre Tauglichkeit geprüft und auch die Stadtratsfraktionen wollen sich mit Vorschlägen einbringen, wusste der Bürgermeister zu berichten. Die zusätzliche Arbeitszeit seiner Angestellte bezifferte er auf rund 700 Stunden, die an sechs Einlassstellen am Festwoche entstehen würden. Sollten wirklich so viele Bad Langensalzaer wie angekündigt an den Kassen helfen, ist eine deutliche Einsparung in diesem Bereich gegeben.
Durch den wesentlich größeren Besucherzuspruch im Vergleich zum letzten Jahr weisen die Abrechnungen ein schönes Plus von 14.500 Euro aus, wenn die Kosten für die Verwaltungsmitarbeiter außen vor bleiben. Diese eingerechnet hat das Fest 2025 ein Defizit von knapp 34.000 Euro eingefahren.
Das sollte sich im nächsten Jahr dann ändern können.
Olaf Schulze
