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Fr, 10:36 Uhr
29.05.2020
IHK Erfurt begrüßt Rückkehr aus dem Krisenmodus

Transparenz der Finanzhilfen gefordert

Mit Blick auf die jüngsten Zahlen des Thüringer Landesamtes für Statistik befürwortet die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt die von Ministerpräsident Bodo Ramelow vorgeschlagene Strategie, wonach auf allgemeine Schutzvorschriften verzichtet und stärker auf Empfehlungen und lokale COVID19-Bekämpfung gesetzt wird. Die finanziellen Unterstützungsleistungen des Landes sollten indes transparent ausgewiesen werden...


„Die gestern vom Thüringer Landesamt für Statistik veröffentlichten Daten belegen nun auch mit harten Fakten die enormen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Thüringer Wirtschaft. In nahezu allen Branchen sind bereits im ersten Quartal 2020 zum Teil deutliche Umsatzeinbrüche zu verzeichnen, obwohl erst Mitte März der allgemeine Lockdown vollzogen wurde“, erläutert IHK-Präsident Dieter Bauhaus. Damit lasse sich jedoch erahnen, wie drastisch die konjunkturellen Folgen in den nächsten Monaten sein werden. Momentan wäre erst der Beginn des wirtschaftlichen Einbruchs in diesem Jahr sichtbar.

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Die eigentliche Herausforderung steht der Wirtschaft also noch bevor. „Knapp 80 Prozent der Unternehmen rechnen laut einer aktuellen IHK-Umfrage für das gesamte Jahr mit teilweise dramatischen Umsatzeinbrüchen. Mehr als jeder Fünfte geht sogar davon aus, 2020 Umsatzrückgänge von mehr als 50 Prozent verkraften zu müssen. Dies zieht sich quer durch alle Branchen“, so Bauhaus. Nicht nur Tourismus, Gastronomie und Einzelhandel spürten die Folgen – auch die Industrie sei stark betroffen. So verzeichnete beispielsweise die Fahrzeug- und Zulieferindustrie von Januar bis März 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen Umsatzeinbruch von 15 Prozent.

„Die Unternehmen wollen die Krise möglichst aus eigener Kraft bewältigen“, so Bauhaus weiter. „Die aktuellen Regelungen und Beschränkungen hindern allerdings Betriebe in vielen Branchen daran, zum Normalbetrieb zurückzukehren, Gewinne zu erwirtschaften und damit auch Mitarbeiter zurück aus der Kurzarbeit zu holen. Unternehmen im Hotel- und Gaststättengewerbe, Fitnessstudios oder auch Dienstleistungsbetriebe registrieren, dass Kunden nur zögerlich zurückkehren und können ihren gewohnten Service sowie die Leistungen und Angebote häufig noch nicht wieder komplett anbieten. Zudem sind die Auflagen mit Kosten verbunden. Und die nur schrittweise Wiedereröffnung von Kitas und Schulen stellt Arbeitgeber und deren Angestellte weiter vor unlösbare Probleme“, sagt der IHK-Präsident.

Vielen Betrieben falle es dadurch weiterhin schwer, Aufträge und Mitarbeiter zu planen. Daher begrüße die IHK Erfurt die von Ministerpräsident Bodo Ramelow vorgeschlagene neue Strategie, wonach auf allgemeine Schutzvorschriften verzichtet und stärker auf Empfehlungen und lokale COVID19-Bekämpfung gesetzt wird.

Die Unterstützungsleistungen des Landes für die Unternehmen bezeichnet IHK-Präsident Bauhaus als notwendig und hilfreich. Allerdings sollten diese im Thüringer Landeshaushalt transparent ausgewiesen werden und nicht in Form eines Sondervermögens, wie es die Landesregierung im aktuellen Entwurf des Corona-Pandemiegesetzes plant. Diese Art von Schattenhaushalt weist in der Regel Defizite im Rahmen der Kontrolle durch das Parlament und der Öffentlichkeit auf. Die IHKs plädieren stattdessen dafür, die Corona-Hilfen direkt im Haushalt abzubilden.
Autor: red

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