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So, 10:02 Uhr
25.04.2021
Zu viel Zucker in Lebensmitteln

foodwatch fordert Limo-Steuer

Die Verbraucherorganisation foodwatch hat im Kampf gegen Fehlernährung eine Limonaden-Steuer und eine Beschränkung des Junkfood-Marketings an Kindern gefordert. Besonders Erfrischungsgetränke und vermeintliche Kinderlebensmittel seien noch immer maßlos überzuckert...

Der von Bundesernährungsministerin Julia Klöckner eingeschlagene Weg der freiwilligen Selbstverpflichtungen verhindere dringend notwendige gesundheitspolitische Maßnahmen, so foodwatch. Am Mittwoch stellt Bundesernährungsministerin Julia Klöckner Zwischenergebnisse ihrer Reduktionsstrategie von Zucker, Fett und Salz in Lebensmitteln vor.

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„Die Lebensmittelindustrie trägt eine Mitverantwortung an der globalen Adipositas-Epidemie. Julia Klöckner muss die Branche mit verbindlichen Maßnahmen in die Pflicht nehmen anstatt nur höflich um ein paar Gramm weniger Zucker in Fertigprodukten zu bitten. Die Zuckerlobby ist nicht Teil der Lösung, sondern Kern des Problems – doch für Frau Klöckner ist sie ein Partner im Kampf gegen Adipositas. Die Strategie der Ministerin ist ein Irrweg: Programme zur Tabak-Prävention entwickelt man auch nicht gemeinsam mit Philip Morris“, erklärte Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei foodwatch.

foodwatch forderte eine Limo-Steuer nach dem Vorbild Großbritanniens. Dort haben Getränkehersteller den Zuckergehalt ihrer Produkte deutlich heruntergeschraubt – seit Einführung der Steuer 2015 um etwa 35 Prozent. In Deutschland ist nach wie vor etwa jedes zweite Erfrischungsgetränk mit mehr als fünf Gramm pro 100 Milliliter überzuckert. Während in Großbritannien eine Fanta von Coca-Cola 4,6 Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthält, liegt der Anteil einer deutschen Fanta bei knapp 8 Gramm.

Die Verbraucherorganisation forderte darüber hinaus eine gesetzliche Beschränkung des Kindermarketings. Nur ausgewogene Lebensmittel sollten demnach an Kinder beworben werden dürfen. Die Industrie vermarkte ungesunde Lebensmittel mit Comic-Figuren auf Süßwaren-Verpackungen, mit Werbespots im Fernsehen und mit Social-Media-Stars auf Youtube oder Instagram direkt an Millionen von jungen Fans. Damit torpediere sie die Bemühungen vieler Eltern, ihren Kinder eine gesunde Ernährung beizubringen.

Bundesministerin Klöckner setzt im Kampf gegen Adipositas und Typ-2-Diabetes fast ausschließlich auf freiwillige Selbstverpflichtungen – obwohl weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler schon vor Jahren vor dieser Strategie gewarnt haben. Eine von der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ einberufene Expertenkommission hatte bereits 2019 gefordert, dass der Einfluss der Lebensmittelindustrie auf die Präventionspolitik weltweit eingedämmt werden muss und freiwillige Selbstverpflichtungen als „ineffektiv“ bewertet.

Auch der wissenschaftliche Beirat des Bundesernährungsministeriums hat Selbstverpflichtungen in seinem Gutachten „Politik für eine nachhaltigere Ernährung“ als „nicht ausreichend“ beschrieben. Stattdessen empfiehlt der Beirat verbindliche Maßnahmen wie eine gesetzliche Beschränkungen des Kindermarketings, eine Zuckersteuer auf Süßgetränke sowie eine verpflichtende Nährwertkennzeichnung mit dem französischen Ampelkennzeichnung Nutri-Score, um eine gesunde Ernährung effektiv zu fördern.
Autor: red

Kommentare
Echter-Nordhaeuser
25.04.2021, 11.11 Uhr
"Kampf gegen Lockdown und Notbremse"
Es wird wohl nicht nur der Kampf gegen Fehlernährung sein auch um Kampf der zum Teil wenigen Bewegung. Es ist ja schon Monate lang kein Sport mehr möglich für unsere Kinder. Da wundert mich nicht wenn viele unserer Kinder aus den Fugen geraten.
DonaldT
25.04.2021, 11.32 Uhr
foodwatch fordert Limo-Steuer
Zu viel Zucker in Lebensmitteln? Ach ja.
Haben wir das nicht schon seit Jahren!
Und footwatch hat immer mal wieder eine andere Forderung.
Sollen sie Kraft, Geld und Initiative doch sinnvoll einsetzen und gegen die Verbraucherministerin klagen!

Klöckner hält doch alles für nicht so schlimm und schädlich.
Da wäre es doch wirklich nötig, da mal was zu unternehmen.

In D ist Glyphosat weiter erlaubt - in den USA hat Bayer Millionen zahlen müssen!
Dort schadet es, hier nicht.
Hier schadet auch kein Industriezucker oder Ersatz aus Mais (Fruchtzucker)
Alles bekannt, alles erforscht, aber hier geht es munter weiter.
Ist ja auch ein anderer Kontinent (wie auch beim Abgasbetrug).
henry12
25.04.2021, 12.35 Uhr
Brausesteuer
Steuern rauf ist immer gut.
Geld heilt alle Wunden.
Ironie off.
Örzi
25.04.2021, 13.38 Uhr
Jawoll!!
Eine Steuer muss her. Und hoch sollte sie auch sein, damit den Menschen das Limonade trinken ein für alle mal vergeht. Außerdem braucht es eine Kuchensteuer, eine Speiseeissteuer und eine Marmeladensteuer. Überall Zucker drin.
diskobolos
25.04.2021, 14.34 Uhr
Klagen gegen Klöckner?
Hat aber nur Sinn, wenn es eine Rechtsgrundlage dafür gibt. Dass einem die Politik nicht gefällt, reicht nicht.

Für Glyphosat muss Bayer übrigens Milliarden zahlen.
Millionen kostete es schon, als sich eine Dame bei McDonald am Kaffee verbrüht hat oder weil auf der Herrentoilette im Kaufhaus kein Wickeltisch war. Dieses Rechtssystem möchte ich in D lieber nicht haben.

Strafen für die Verantwortlichen des Dieselskandals würde ich ausdrücklich befürworten. Die Geschädigten sind aber nicht die Dieselfahrer, sondern alle Schadstoffatmer.
Verschärfungen des Verbraucherrechts wir es wohl mit bestimmten Parteien nicht geben.
grobschmied56
25.04.2021, 22.42 Uhr
Der Zwang zum...
... 'gesunden' Leben treibt immer üppigere Sumpfblüten!
Steuer auf Limo - Jo, ihr Brause-Heinis! Das wird uns vor dem Untergang bewahren.
Ist aber gar keine so neue Erfindung. Auch in früheren Zeiten dachten sich die mächtigen und herumherrschenden Despoten ständig neue Steuern aus, um ihr Volk gehörig abzuzocken.
So gab es im monarchistischen Frankreich eine 'Bildersteuer' auf Gemälde. Die Folge war, daß sich viele Bürger nicht mehr portraitieren, sondern per Scherenschnitt darstellen ließen. Die 'Silhouette' verdankt ihre Beliebtheit also einer Steuer.
Schon die Beatles machten sich über die unsinnige Besteuerungs-Politik von Wilsons Labour-Regierung lustig:

>Fährst Du ein Auto, besteure ich die Straße!
Versuchst Du Dich zu setzen, besteure ich Deinen Sitz!
Ist es Dir zu kalt, besteure ich die Wärme!
Gehst Du spazieren, besteure ich Deine Füße!

Und hier meine Verordnung, für alle, die da sterben:
Gebt eine Steuererklärung ab, für die Pennys, die man auf die Augen legt!<
So heißt es in ihrem Lied 'Taxman' vom Album 'Revolver'.

Meiner Meinung nach erkennt man besonders inkompetente, korrupte und unfähige Regime daran, daß sie sich ständig neue Steuern ausdenken, um ihr Volk auszuplündern.
In diesem Fall 'läßt' man eine dieser unsäglichen NGOs halt drüber nachdenken.
Was einmal mehr beweist, daß die meisten dieser undemokratischen Truppen halt nur U-Boote der Regierigen sind.
grobschmied56
25.04.2021, 23.17 Uhr
Noch ein kleiner ...
... Nachtrag.
Kennse den?

Reporter zum Jubilar: 'Herr Furchtmann, worauf führen Sie Ihr gesegnetes Alter zurück?'

Furchtmann: 'Ich rauche nicht, trinke nie Alkohol, nur bei Vollmond energetisiertes Quellwasser, esse nur Rohkost und Vollkorn und halte mich von Frauen und Glücksspiel fern, sehen Sie, das hat was gebracht! Morgen feiere ich meinen 90. Geburtstag!'

Reporter: 'Womit?'
Paulinchen
26.04.2021, 08.46 Uhr
So eine Blase...
... wie der Veggitag der Grünen! Vorwärts auf dem Weg zur Diktatur?
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